Maßloses und Mensch

Maßloses und Mensch. Eine intersubjektive kritische Theorie der Gesellschaft

 

Projektstart: 01.01.2013

 

Projektträger: Universität Augsburg

 

Projektverantwortung vor Ort: Prof. Dr. Reiner Keller

 

Beteiligte WissenschaftlerInnen / Kooperationen: Daniel Zettler

 

 

Zusammenfassung

Das Projekt zielt auf die Formulierung einer eigenständigen kritischen Theorie der Gesellschaft. Im Zentrum steht die Frage nach den Möglichkeiten beziehungsweise Unmöglichkeiten des aktuell vorhandenen sozial emanzipatorischen Potenzials. Hinter dieser Frage verbirgt sich die Annahme, jenes sozial emanzipatorische Potential beziehe seine neuartige maßlose Qualität aus dem besonderen Charakter der Netzwerkstrukturen, die zunehmend alle Bereiche des Sozialen durchziehen. Ihr Ursprung liegt in der Transformation von der industriellen zur informationellen Ökonomie; sie sind eigentlich ein Geflecht aus direkter, unvermittelter Kommunikation und Interaktion zwischen den Subjekten. Ihre Analyse und Interpretation wird daher nur eine intersubjektiv formulierte kritische Theorie der Gesellschaft leisten können. So erklärt sich der Titel des Promotionsvorhabens: „Maßloses und Mensch. Eine intersubjektive kritische Theorie der Gesellschaft.“ Der Titel verrät auch den gewissen Hybridcharakter des theoretischen Fundamentes der Arbeit. Der Begriff „intersubjektiv“ verweist auf die intersubjektive Wende, einen erkenntnistheoretischen Paradigmenwechsel innerhalb der kritischen Theorie – und verortet das Projekt damit eindeutig in der neueren kritischen Theorie, wie man sie mit Habermas oder Honneth verbindet. Der Begriff „maßlos“ dahingegen geht zurück bis auf Bataille und erschließt damit Bezüge zu soziologischen Strömungen, die in einem enger oder weiter gefassten Sinn aufs Collège de Sociologie rekurrieren, welches wiederum Anleihen nahm bei Durkheim und Nietzsche. Es ließe sich sagen, das Promotionsvorhaben wurzelt, was Methodik und Wissenschaftsverständnis betrifft in der kritischen Theorie, sucht aber inhaltliche Inspiration bei einer speziellen Strömung der französischen Soziologie. Nicht aber um eine Verschmelzung eigentlich inkompatibler Elemente geht es hierbei; sondern darum, Anregungen zu finden, die einer kritischen Theorie neue Perspektiven auf die Wirklichkeit eröffnen.

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