Medikalisierung von Gesundheit

Die Medikalisierung von Gesundheit. Veränderungen der medizinischen Profession und des Arzt-Patient Verhältnisses als Konsequenzen gesundheitsoptimierender Medizin. (Dissertationsprojekt, Arbeitstitel)

 

Projektstart: 02.04.2006

 

Projektträger: Universität Augsburg

 

Projektverantwortung vor Ort: Prof. Dr. Christoph Lau

 

Beteiligte WissenschaftlerInnen / Kooperationen: Fabian Karsch, M.A.

 

 

Zusammenfassung

Die Aufgaben der Medizin beschränken sich nicht mehr nur auf die Behandlung und Eindämmung von Krankheit: immer mehr rückt die Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit ins Zentrum des Interesses – sowohl des Arztes, als auch des Patienten. Dieses anscheinend unabschließbare Projekt der Verbesserung von Defiziten oder unliebsamer Varianten der Norm, erschließt einen völlig neuen Gesundheitsmarkt. Zum Einen wird durch die Einführung der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) die vermarktlichte Medizin der Gesundheitsoptimierung als alltäglicher Bestandteil in Arztpraxen institutionalisiert, und zum anderen spezialisieren sich immer mehr Mediziner in so genannten „Gesundheitszentren“ auf verbesserungsmedizinische Maßnahmen. Die Dynamiken der gleichzeitigen Expansion von Medizin und Markt führen konsequenter Weise zu einer neuen Art neoliberaler Medikalisierung, in der sich auch die Macht- und Wissensverhältnisse zwischen den Gesundheitsdienstleistern und -konsumenten neu zu ordnen beginnen. Das Dissertationsprojekt untersucht, welche Auswirkungen dieser Trend zur ökonomisierten, „wunscherfüllenden“ Medizin für das Selbstverständnis der medizinischen Profession haben könnte.


 

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