Oekumenische Dialoge

Oekumenische Dialoge

 

Ansätze, Probleme und Zieloptionen ökumenischer Dialoge. Eine Analyse der kirchlichen Entscheidungsprozesse, der akademisch-theologischen Diskurse und der öffentlich-medialen Rezeption im Zusammenhang mit der 1999 in Augsburg unterzeichneten „Gemeinsamen Erklärung“ des Lutherischen Weltbundes und der römisch-katholischen Kirche zur Rechtfertigungslehre.

 

(Von der Universität Augsburg aus Forschungsmitteln Typ A gefördertes Projekt. Arbeitsgruppe: Prof. Dr. Oberdorfer, 1 stud. Hilfskraft. Projektdauer: 01.01.2002-31.12.2003).

 

Projektbeschreibung:

 

Die am 31.10.1999 durch Vertreter des Lutherischen Weltbundes und des Einheitssekretariats der Römisch-Katholischen Kirche in Augsburg unterzeichnete „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ (GE) und die diese erläuternde „Gemeinsame Offizielle Feststellung“ (GOF) eignen sich in hohem Maße als Modellfall zur Untersuchung der Ansätze, Probleme und Zieloptionen ökumenischer Dialoge in der Gegenwart. Im Projekt wurde umfangreiche Literatur recherchiert und dokumentiert:

 

  1. die (komplizierte und von Spannungen, Störungen und Umwegen nicht freie) Geschichte der Ausarbeitung von GE und GOF;
  2. die Geschichte der Rezeption von GE und GOF in den unterschiedlichen Kirchen (Erklärungen von Kirchenleitungen und überregionalen kirchlichen Organisationen; Diskussionen und Beschlüsse von Synoden etc.);
  3. die Geschichte der strittigen Diskussion von GE und GOF in der akademischen Theologie (besonders im evangelischen, aber auch im katholischen Raum); Vergleich der deutschsprachigen Diskussion mit derjenigen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern;
  4. die Darstellung der GE und GOF und ihrer innerkirchlichen Rezeption und Diskussion in der massenmedialen Öffentlichkeit und die Rückwirkung der medialen Darstellung auf die innerkirchlichen Diskurse;
  5. die Diskussion um Wirkung und Bedeutung von GE und GOF im Kontext neuerer römisch-katholischer Lehraussagen über das Wesen der Kirche (Dominus Iesus, 2000) und neuerer lutherisch-katholischer Dialogdokumente über Kirche und Papsttum (Communio Sanctorum, 2000).

 

Ertrag des Projekts für Forschung und Lehre:

 

  1. Die Beschaffung, Sammlung und Sichtung eines großen Teiles der theologischen und medialen Beiträge zur Diskussion um die GE ermöglichte einen genauen Nachvollzug und eine differenzierte Würdigung dieser verzweigten und unübersichtlichen Diskussion. Wichtig ist dies nicht nur für die inhaltliche Dimension, sondern auch für die Dimension der medialen Präsentation der Inhalte. So erhellen die Dokumente eindrucksvoll die bisher noch nicht eingehend erforschten Zusammenhänge von akademisch-theologischer, kirchlicher und (massen-)medialer Thematisierung.
  2. Das gesammelte Material bietet eine gute Grundlage für die Fortführung ökumenischer Studien, die ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Oberdorfer sind. Er plant mittelfristig eine Monographie zur Ökumenehermeneutik, für die die erarbeitete Dokumentation einen wichtigen Grundstock bildet.
  3. Auch für die Lehre ist die Dokumentation gut einsetzbar; sie kann als Ausgangspunkt für Seminar- und Zulassungsarbeiten dienen (zumal der Antragsteller regelmäßig ökumenische Seminare anbietet).

Ansprechpartner

Ordinarius für
Systematische Theologie & theologische Gegenwartsfragen

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