Alexi Decurtins (20.11.1923 Trun/Truns - 7.1.2024 Chur)

 

 

 

Nach den Gymnasialjahren in Disentis studierte er in Zürich, Perugia und Paris Romanistik. Von 1956 bis 1988 war er Redaktor (ab 1975 Chefredaktor) beim gesamtromanischen Wörterbuchprojekt Dicziunari Rumantsch Grischun. Von 1957 bis 1988 unterrichtete er zudem als Titularprofessor für rätoromanische Sprache und Kultur an der Universität Freiburg (Schweiz). Im Hauptamt war er Lehrer für Französisch, Italienisch und Romanisch an der Kantonsschule in Chur. Gemeinsam mit Ramun Vieli (1895-1953) schuf er das 1962 und 1975 in zwei Bänden erschienene Wörterbuch des Surselvischen, 2001 folgte der erweiterte Niev Vocabulari Romontsch Sursilvan-Tudestg, 2012 ein vergleichendes Lexikon des Rätoromanischen. Er war Ehrenmitglied der Sprachvereinigung Romania, Dr. h. c. der Universität Bern und Bündner Kulturpreisträger 1991 (Jano Felice Pajarola, Südostschweiz, 8.1.2024).

 

„Nur eineinhalb Monate nach seinem 100. Geburtstag ist er am Sonntagmorgen im Kantonsspital Graubünden an den Folgen eines Sturzes in seinem Churer Zuhause verstorben: Alexi Decurtins, der aus Trun stammende Sprachwissenschaftler und rätoromanische Lexikograf. Sein enger Freund Arnold Spescha, Mitherausgeber der zum 100. Geburtstag erschienenen Festschrift für den Jubilar, vermeldete Decurtins’ Tod am Montag in Absprache mit dessen Familie. Noch kurz vor seinem runden Geburtstag hatte der Doyen des Bündnerromanischen in einem ausführlichen Interview über den Zustand und die Zukunft seiner Muttersprache gesprochen.

 

 

Bibl.: Hans Stricker (u. a.), „Bibliografia dallas ovras da prof. dr. Alexi Decurtins“, Annalas de la Societad Retoromuntscha 96, 1983, S. 209-218; Clà Riatsch: Alexi Decurtins, in : Historisches Lexikon der Schweiz; Eintrag in der schweizerischsprachigen Wikipedia

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