Wolf-Dieter Lange (7.7.1939 Hamburg – 17.2.2023 Bonn)

 
Romanische Philologie, bes. Literaturwissenschaft
 
1960-65 Stud. Rom. Köln; 28.2.1965 Prom. Köln (Joseph M. Piel u. Fritz Schalk); 1970 Habil. Köln;  1971 Wiss. Rat. u. Prof. Köln; 1971 o. Prof. Bonn; em. 2004.
 
Philologische Studien zur Latinität westhispanischer Privaturkunden des 9.-12. Jahrhunderts, Leiden: Brill, 1965 (Mittellat. Studien u. Texte, 3), zugl. Phil. Diss. Köln; El fraile trobador: Zeit, Leben und Werk des Diego de Valencia de León (1350? - 1412?), Frankfurt a. M.: Klostermann, 1971 (Habil.-Schr. Köln); http://opac.regesta-imperii.de/lang_en/autoren.php?name=Lange%2C+Wolf-Dieter [Bibliogr.].
 
Die Renaissance in Italien und ihre europäische Rezeption: Kunst – Geschichte – Literatur (Grad.-Kolleg); Die Oper in Italien und Deutschland zwischen 1770 u. 1830 (Forschungsprojekte: DFG-Förderung).
 
„[Lange] betreute etwa 400 Doktor-, Magister- und Staatsexamensarbeiten; die Zahl der mündlichen Prüfungen in den Fächern Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und Rumänisch beträgt ein Mehrfaches.
 
Dazu kamen Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung, die Leitung der Studienreformkommission ,Sprach- und Literaturwissenschaften‘ des Landes NRW (1976-1985), das Dekanat der Philosophischen Fakultät (1979-1981), die kommissarische Leitung des Staatlichen Prüfungsamtes (1985-1989), die Geschäftsführung der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Bonner Universität (1995-2004) und vieles andere mehr.
 
Damit nicht genug. Lange hat, trotz der Fülle der von ihm mit Sachkenntnis und Engagement wahrgenommenen Lehr-, Prüfungs- und Verwaltungsaufgaben, nie aufgehört, die romanistische Forschung voranzubringen, durch zahllose Abhandlungen, die das Feld der Romania vom Mittelalter bis zur Gegenwart erhellen, vor allem aber durch etliche Bücher, von denen einige (wie die Einführung in das Studium der französischen Literaturwissenschaft, der Literatur-Brockhaus und das Kritische Lexikon der romanischen Gegenwartsliteraturen) als Standardwerke des Faches hohes Ansehen genießen.
 
Lange gehört zu den rar gewordenen Exemplaren der Zunft, die in vorbildlicher Weise gründliche historische Kenntnisse mit philologischer Exaktheit und methodischer Sicherheit verbinden. Das wird ihm einen besonderen Platz in der Geschichte der Romanistik sichern. Ein hochangesehener Lehrer verlässt in wenigen Wochen das Katheder. Möge er in seiner Schreibstube, in Archiven und Bibliotheken noch viel die Wissenschaft Förderndes zu Papier bringen und zum Druck geben“ (Norbert Oellers).

 

Kürschner 1987, I-R, 2633; Norbert Oellers, „Philologische Exaktheit und methodische Sicherheit. Zum 65. Geburstag des bedeutenden  Bonner Romanisten Wolf-Dieter Lange“, Generalanzeiger 6.7.2004

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