Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell

Das „Biopsychosoziale Modell von Gesundheit und Krankheit“ wurde 1977 vom amerikanischen Internisten und Psychiater George L. Engel (1913–1999) aufgestellt und gilt heute als eines der international anerkanntesten Krankheitsmodelle. Es ist zudem inhaltliche Leitidee des Modellstudienganges Humanmedizin in Augsburg.

 

 

 

modifiziert nach Engel, 1977

 

 

Das „Biopsychosoziales Modell von Gesundheit und Krankheit“ geht von einem integrativen medizinischen Ansatz aus, der Krankheit nicht rein mechanistisch, sondern als Störung der Interaktion von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren versteht. Biologische, psychische und soziale Faktoren sind folglich nicht eigenständig, sondern sind Teile eines verflochtenen Ganzen;  deren dynamische Wechselbeziehungen von kausaler Bedeutung für die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten sind. So gilt es bei Prävention, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation von Krankheiten nicht nur biologische Faktoren (z.B. genetische Merkmale) zu berücksichtigen, sondern auch die soziokulturellen (z.B. Schichtzugehörigkeit) und psychologischen (z.B. Copingstrategien) Merkmale von Patienten mit einzubeziehen.

 

 

Das erste Semester beginnt mit dem Biopsychosozialem Modul, in dem die Studierenden in das Leitmotiv vom biopsychosozialen Modell des Menschen eingeführt werden und dies am Beispiel von Stress und Schmerz verdeutlicht wird. In den weiteren Semestern wird hierauf aufbauend das Biopsychosoziale Modell auch in Bezug auf Ätiologie und Verlauf unterschiedliche Erkrankungen (z.B. kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs, Demenz) unterrichtet und seine Rolle in der Prävention herausgestellt.

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