FAQ | Die Banater Schwaben und Berglanddeutschen

Die Banater Schwaben und Banater Berglanddeutschen sind deutschsprachige Minderheiten im rumänischen Banat. Noch nie davon gehört? Mit den Antworten auf die folgenden 15 Fragen wollen wir ein paar grundlegende Informationen über sie geben.

 

Das Banat ist eine (historische) Region im südlichen Ostmitteleuropa. Der größte Teil des Banats befindet sich im heutigen Rumänien. Der westliche Teil liegt im heutigen Serbien sowie ein kleiner Zipfel im Norden in Ungarn. Diese Aufteilung kam nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Vertrag von Trianon zustande. In unserem Projekt beschäftigen wir uns mit dem rumänischen Teil des Banats.

 

Begrenzt wird das Gebiet durch drei Flüsse: Der Mureș (auch Mieresch / Marosch) im Norden, der Tisa (Theiß) im Westen und der Donau im Süden. Die größte Stadt des rumänischen Banats ist Timișoara / Temeswar, in der über 300.000 Menschen leben (drittgrößte Stadt Rumäniens). Im Norden befindet sich Arad mit etwa 150.000 Einwohner:innen. Im Südosten des Gebiets liegt das Banater Bergland, dessen Zentrum die Stadt Reșița / Reschitz mit ungefähr 70.000 Einwohner*innen ist.
 

Karte des modernen Banat Andrei_nacu, Public domain, Wikimedia Commons

Nur ein kleiner Teil der Banater Bevölkerung spricht heute noch Deutsch. Zum geschichtlichen Hintergrund (vgl. Bottesch 2008, 338f.; Wolf 2007, 20ff.; Kottler et al. 2013, XXIXff.): Nach den Türkenkriegen zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich wurde 1718 Frieden geschlossen. Mit dem Friedensvertrag von Passarowitz (Požarevac im heutigen Serbien) gaben die Türken unter anderem das Banat an Österreich ab. Die österreichische Regierung wollte die wenig besiedelte Region wirtschaftlich beleben und warb dafür nicht ausschließlich, aber sehr viele Siedler:innen aus deutschsprachigen Ländern an. Im Rahmen der drei sogenannten Schwabenzüge im 18. Jahrhundert kamen vor allem Handwerker und Bauern in die Banater Ebene. Im Banater Bergland hielt die Besiedlung sogar bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an, hier wurden Bergleute angeworben, die zum größten Teil aus Österreich, Bayern oder Böhmen kamen. So entstanden deutschsprachige bzw. multiethnische Siedlungen, bis heute gibt es eine aktive deutschsprachige Gruppe.

Bei der Volkszählung im Jahr 2011 bezeichneten sich im Banat (in den Kreisen Arad, Timiș und Caraș-Severin) noch insgesamt etwa 14.000 Menschen als Deutsche – was aber nicht notwendigerweise heißt, dass alle davon Deutsch sprechen. Verglichen mit anderen deutschsprachigen Minderheiten ist das noch relativ viel. Allerdings sinkt die Zahl – wie in untenstehender Grafik zu erkennen – kontinuierlich, viele Banater Deutsche wanderten insbesondere nach der Wende nach Deutschland oder auch in andere Länder aus. In vielen Orten gibt es heute nur noch vereinzelte Banater Deutsche.

 

Gruppe 1930 1977 1992 2002
Banater Schwaben (Kreise Arad, Temesch) 237.000 138.000 36.000 19.000
Banater Berglanddeutsche (Kreis Karasch-Severin) 37.000 22.000 12.000 6.150

(Quelle: Bottesch 2008, 334)

Teils wurden und werden beide Minderheitengruppen als Banater Schwaben bezeichnet. Die um die Region von Reșița / Reschitz im Kreis Caraș-Severin wohnende Gruppe bezeichnet sich selbst jedoch nicht als Schwaben, sondern als (Banater) Berglanddeutsche. Die Banater Berglanddeutschen wurden lange in der Forschung vernachlässigt. Im Unterschied zu den Banater Schwaben in der Banater Ebene (siehe nachfolgende Frage) kamen sie überwiegend aus Österreich, Bayern und Böhmen. Ihre Minderheitenvarietäten und kulturellen Gepflogenheiten unterscheiden beide Gruppen voneinander. 

 

Die Siedler:innen der Banater Ebene kamen aus unterschiedlichen Gebieten: Ein großer Teil stammt aus dem Südwesten Deutschlands, insbesondere aus der Rheinpfalz, aus Hessen und aus Lothringen, teils sind Personen aus Franken emigriert. Aus Baden-Württemberg und Altbayern kamen hingegen nur wenige Menschen in die Banater Ebene. Die Herkunft dieser Siedlungsgruppe markiert einen Unterschied zu den Banater Berglanddeutschen, die – wie schon in der vorigen Frage erwähnt –  vor allem aus Österreich, Bayern und Böhmen stammen.

 

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Wenig überraschend: Ja! Da die Herkunftsgebiete der Banater Deutschen so vielfältig waren (siehe vorige Frage), ist eine „dialektale Buntscheckigkeit“ (Bottesch 2008, 387) entstanden, was für die Sprachwissenschaft interessant ist.

Viele hochdeutsche Dialekte sind vertreten. Durch Sprachkontakt haben sich auch Vergleichsmundarten gebildet (Wolf 1987, 135), wobei sie sich meist miteinander vermischt haben: „So ergab sich nach anfänglicher Mischung der Mundarten ein Ausgleich, der schließlich in fast jedem Dorf zu einer relativ einheitlichen Ortsmundart führte.“ (Kottler et al. 2013, XXXVIII).

 

Es lassen sich grob drei unterschiedliche Dialektgebiete im Banat ausmachen:

  1. Im Arader Gebiet, das historisch gesehen nicht zum Banat gehörte [...], haben sich nordoberdeutsche, teils ostfränkische und teils südfränkische Mundarten durchgesetzt.
  2. Im nördlichen Teil des Banats (südlich der Marosch), dem Gebiet der Heide und Hecke, hat das Westmitteldeutsche, überwiegend in seiner rheinfränkischen Ausprägung, die Vorherrschaft gewonnen.
  3. Im südöstlichen Banater Bergland [...] haben sich ostoberdeutsche u. zw. bairische Mundarten […] und Stadtsprachen behauptet.

(Kottler et al. 2013, XXXVII)

 

Eine Ausnahme stellt die Ortschaft Saderlach bei Arad dar. Diese lässt sich nicht in eine der drei genannten Gruppen einordnen, da hier ein hochalemannischer Dialekt gesprochen wird. Zudem muss beachtet werden, dass die Sprachen größerer Städte wie Temeswar meist bairisch-österreichisch geprägt sind. Ein interessanter Fall sind auch die deutschböhmischen Siedlungen Gărâna / Wolfsberg, Brebu Nou / Weidenthal und Sadova Veche / Altsadowa am Fuße des Semenic-Gebirges südöstlich von Reschitz. Sie stellen insofern eine Besonderheit dar, dass es hier nicht zu der oben beschriebenen Mischung kam, sondern noch "mehr oder minder rein nordbairische Mundarten" (Gaisbauer 2016, 54) gesprochen werden.

 

Die Banater Schwaben bezeichnen ihren Dialekt meist als Schwobisch, was man allerdings nicht mit dem Schwäbischem, das im Südwesten Deutschlands gesprochen wird, verwechseln sollte (für den Grund dieser Bezeichnung siehe 8.). Die Banater Berglanddeutschen bezeichnen ihren Dialekt häufig als Daitsch / Deutsch, wobei es häufig auch lokale Bezeichnungen wie etwa Reschitzaerisch oder Weidenthalerisch gibt.

Da es, wie in der vorangegangenen Frage erläutert, von Ort zu Ort verschiedene Dialekte gibt, kann man das nicht pauschal beantworten. Wir geben aber mal ein Beispiel für einen rheinfränkisch geprägten Dialekt aus dem südöstlich von Temeswar gelegenen Ort Nițchidorf / Nitzkydorf (Geburtsort der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der wohl bekanntesten Banater Schwäbin). In diesem Ausschnitt erzählt die Sprecherin vom Ablauf des Weihnachtsfestes in ihrer Familie (siehe Transkription). 

 

Es ließen sich viele sprachilche Merkmale nennen, es sollen hier aber nur beispielhaft drei Merkmale herausgriffen werden (vgl. dazu Kottler et al. 2013, XLI):

  • nur teilweise durchgeführte Zweite Lautverschiebung wie z. B. in Äppel 'Äpfel' als Beleg dafür, dass es sich um einen mitteldeutschen und keinen oberdeutschen Dialekt handelt (in den oberdeutschen Dialekten ist die Verschiebung zur Affrikate pf vollzogen).
  • Palatalisierung von s in beschta, 'besten' als Beleg dafür, dass der Dialekt auf südlichem Rheinfränkisch basiert (dieses Merkmal tritt nämlich im Pfälzischen, nicht aber im Hessischen auf).
  • Spirantisierung des inlautenden Plosivs b zu w wie in Owat 'Abend' als weiteres typisches Merkmal rheinfränkischer Dialekte

Hörbeispiele für die Dialekte der Banater Berglanddeutschen finden Sie hier:

https://stifterhaus.at/index.php?id=188

 

Do kummet die Kinner, do kummet die Enkelkinner, do kummet die Taufpat und de Tau... die Taufgot und bringe immer die Geschenke mit. Des Scheene is jo, wann mer de Tannabom no, äh, onkrenzelt, mit viel Sißigkeita un, äh, Kugela, mit Nussa un Äppel. Un no werren immer so scheene Lichter druff uff de Tannabom, die werren no ongebrennt. Un no im Hei... am Heilicha Owat werd da scheen gsung, "Stille Nacht, heiliche Nacht". Un die Kinner worte schon uff de Weihnachtsmann. Äh, mei Enkelkinner iwerhaups, die sin sehr unruhig an dem Owat, wo se denka "Wann kummt der und ob mer do was krien?". Aber es is ja immer so, dass se brov worra, wann's drum ankummt, un no han se immer scho die Gschenke unnerm Tannabom. Un no werd halt immer allerhand gekocht, alles vom Beschta, da werd Schwein gschlacht, da werra Hinkla gschlacht, da werd no a Schweinsbrotl in da Owa, un a Sauerkraut. Un no macht mer noch so dicke Knedela dazu und des is no so a richtig schwobisches Essa.

 

[Übertragung in die Standardsprache: Da kommen die Kinder, da kommen die Enkelkinder, da kommen die Taufpaten und der Tau... die Taufgot (Taufpatin) und bringen immer die Geschenke mit. Das Schöne ist ja, wenn man den Tannenbaum dann, äh, dekoriert mit vielen Süßigkeiten und, äh, Kugeln, mit Nüssen und Äpfeln. Und dann kommen immer so schöne Lichter drauf auf den Tannenbaum, die werden dann angezündet. Und dann im Hei... am Heiligen Abend wird dann schön gesungen, "Stille Nacht, heilige Nacht". Und die Kinder warten schon auf den Weihnachtsmann. Äh, meine Enkelkinder überhaupt, die sind sehr unruhig an dem Abend, an dem sie denken "Wann kommt der und ob wir da was kriegen?". Aber es ist ja immer so, dass sie brav werden, wenn es darauf ankommt, und dann haben sie immer schon die Geschenke unter dem Tannenbaum. Und dann wird halt immer allerhand gekocht. Alles vom Besten, da wird Schwein geschlachtet, da werden Hühner geschlachtet, da kommt dann ein Schweinsbraten in den Ofen, und Sauerkraut. Und dann macht man noch so dicke Knödel dazu und das ist dann so ein richtig schwäbisches Essen.]

Das ist auf den ersten Blick verwirrend: Nur schätzungsweise drei Prozent der Siedler:innen kamen tatsächlich aus Schwaben (vgl. Wolf 1987, 25), die Banater Schwaben sind also zum allergrößten Teil keine Abstammungsschwaben (im Gegensatz etwa zu den Sathmarer Schwaben, die ebenfalls in Rumänien leben, siehe 10.). Aber sie bezeichnen sich selbst als Schwaben, dies war gerade im östlichen Europa häufig ein Überbegriff für alle Deutschen, was sich auch im Begriff „Donauschwaben“ niederschlägt (siehe folgende Frage). Warum sich der Begriff durchsetzen konnte, ist nicht ganz klar, möglicherweise liegt es daran, dass die ersten Siedler in Ungarn tatsächlich Schwaben waren und viele Auswanderer von Ulm aus per Schiff ins Banat gelangten (vgl. Wolf 1987, 26).

Ja, sowohl die Banater Schwaben als auch die Banater Berglanddeutschen zählen zu den Donauschwaben, denn dies ist ein Sammelbegriff für alle Deutschen, die im 17., 18. und 19. Jahrhundert in die sogenannte Pannonische Tiefebene, auch als Karpatenbecken bezeichnet, auswanderten.

 

Dementsprechend zählen hierzu auch die Gruppen der 

  • Ungarndeutschen (1, 2),
  • Serbien-, Kroatien- und Bosniendeutschen (3, 4),
  • Banater Schwaben und Berglanddeutschen (5)
  • Sathmarer Schwaben (6).

Die Zahlen verweisen auf die Abbildung. 

 

 

Karte mit den ursprünglichen Siedlungsgebieten der Donauschwaben St. Gerhards-Werk Stuttgart, Public domain, Wikimedia Commons

Als (sehr pauschale) Sammelbezeichnung wird häufig „Rumänien-Deutsche“ verwendet. Die sog. Rumänien-Deutschen setzen sich aus verschiedenen Gruppen zusammen. Bekannt sind vor allem die Siebenbürger Sachsen. Die ersten deutschsprachigen Siedler:innen kamen bereits im 12. Jahrhundert nach Siebenbürgen. Die Erstansiedlung erfolgte also wesentlich früher als im Banat (weshalb man sie nicht zu den Donauschwaben zählt). Zahlenmäßig kleiner sind die Sathmarer Schwaben im Nordwesten, die Bukowina-Deutschen / Buchenland-Deutschen im Nordosten sowie die Dobrudscha-Deutschen am Schwarzen Meer. 

Das wird, genau wie bei vielen anderen Gebieten außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachraums, häufig getan – teilweise auch von der sprachwissenschaftlichen Forschung. Die Metapher der Insel impliziert jedoch eine Abgeschlossenheit und Isoliertheit, die in den meisten Sprachsiedlungen nicht oder nicht mehr gegeben ist. Ein zu starres Festhalten am insularen Konzept kann dazu führen, dass interethnische Beziehungen marginalisiert werden: „So wird ein mentales Konzept in Form einer Sprachinsel bei der Erforschung einer Siedlung den Blick eventuell verstellen auf die mannigfachen Beziehungen zwischen der Minderheit und der Mehrheit, auch und vor allem in sprachlicher Hinsicht.“ (Wildfeuer 2017, 381) Um die vielen interethnischen Kontakte zu berücksichtigen, ist es unserer Auffassung nach genauer, von Sprachsiedlungen zu sprechen. 

Nach der Ansiedlung lebten über einen langen Zeitraum hinweg in vielen Banater Ortschaften deutlich mehr Deutsche als Angehörige anderer Ethnien. Dass sich das Deutsche auch nach der starken Auswanderung im 20. Jahrhundert hält, liegt am hohen Institutionalisierungsgrad der deutschen Sprache:

„Neben den grundsätzlich historischen [Voraussetzungen], nämlich, dass der rumänische Staat seine Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht bis nur ansatzweise vertrieben hat, sind es mehrere Infrastrukturkomponenten, die jede für sich gesehen schon ein Bild beeindruckender Vielfalt und Vitalität abgeben.“ (Scheuringer 2010, 123)

Dies gilt insbesondere für das gut ausgebaute deutsche Schulsystem. Nach wie vor gibt es deutsche Schulen wie das Lenau-Lyzeum in Temeswar oder das Adam-Müller-Guttenbrunn-Lyzeum in Arad, die nun aber überwiegend von rumänischen Kindern besucht werden. Zudem gibt es deutschsprachige Medienangebote sowie noch immer deutschsprachige Gottesdienste. Diese Punkte beziehen sich aber vorrangig auf das Standarddeutsche. Wenngleich die Förderung des Deutschen im Allgemeinen eine Stütze für die Dialekte sein kann, die in anderen deutschsprachigen Siedlungen nicht besteht (vgl. Wildfeuer 2020, 88), stellt sich also die Frage:

Werden die deutschen Dialekte im Banat aussterben? ↓

In der Tat sind die Dialekte „in unaufhaltsamem Rückgang begriffen“ (Kottler et al. 2013, LVI). Wie lange sie noch bestehen können, ist schwer zu sagen. Zwar ist eine Abnahme der Dialektverwendung in der jüngeren Generation festzustellen, jedoch gibt es auch hier noch einige Sprecher:innen, sodass unserer Einschätzung nach in unmittelbarer Zukunft nicht mit einem vollständigen Verschwinden des Dialekts zu rechnen ist. Insbesondere bei den deutschböhmischen Siedlungen Weidenthal und Wolfsberg scheint die Situation recht stabil zu sein (vgl. Wildfeuer 2016, 128).

Das Banat ist multiethnisch und multilingual. Dies zeigt sich nicht nur in den historischen und gegenwärtigen Beziehungen zwischen der deutschbasierten Minderheit und der rumänischen Mehrheit, sondern auch in jenen zwischen den jeweiligen Lokalgruppen, wie zum Beispiel den serbischen, slowakischen, tschechischen, bulgarischen, jüdischen Minderheiten. Die interethnische Interkation macht sich zum Beispiel bemerkbar durch Gottesdienste, die noch immer teils auf Deutsch gehalten werden, durch deutschsprachige Medien (etwa die Banater Zeitung) oder ganz allgemein durch visuelle Mehrsprachigkeit in den Städten und Dörfern. Auch die traditionelle Kirchweih und andere deutsche Feste werden noch regelmäßig in den Ortschaften gefeiert, an denen sich mittlerweile auch die rumänische Bevölkerung beteiligt (ein Beispiel: die Kirchweih in Aradul Nou / Neu-Arad , Stand: 23.03.2022). Die ausgewanderten Banater Schwaben und Berglanddeutschen organisieren sich und beschäftigen sich mit ihrer Herkunft (siehe etwa Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.). Dies alles verdeutlicht, dass Sprache und Kultur eng miteinander zusammenhängen. Und wie bereits die ersten Interviews, die wir geführt haben, zeigen, ist die Mehrsprachigkeit ein wichtiger Teil der Identität der Banater Schwaben und der Banater Berglanddeutschen. Die angesprochenen Zusammenhänge möchte das Projekt genauer erforschen.

 

Obwohl viele in Deutschland lebende Menschen ihre Wurzeln in Osteuropa haben – und einige davon eben auch im Banat – ist das Wissen darüber im Großteil der Bevölkerung, so unser Eindruck, leider nicht gerade groß. Unter den rumäniendeutschen Minderheiten sind die Siebenbürger Sachsen mit Abstand am bekanntesten, weshalb sie häufig als „pars pro toto“ herhalten müssen (vgl. Scheuringer 2010, 119). Damit wird man aber weder ihnen noch den Banater Schwaben und Berglanddeutschen und den anderen Sprachminderheiten gerecht. Daher ist auch die Wissens- bzw. Wissenschaftskommunikation ein wichtiger Teil unseres Projekts, dem Sie übrigens auch auf Instagram oder Twitter folgen können.

 

Ist noch eine Frage unbeantwortet geblieben oder haben Sie Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge? Melden Sie sich gerne bei uns per E-Mail oder über Instagram oder Twitter!
 

Außerdem haben wir vier Links zu Seiten herausgesucht, auf denen Sie, wenn Sie mögen, jetzt gleich mehr zu den Banater Deutschen erfahren können:

  • Bottesch, Johanna (2008): Rumänien. In: Eichinger, Ludwig M. / Plewnia, Albrecht / Riehl, Claudia Maria (Hrsg.): Handbuch der deutschen Sprachminderheiten in Mittel- und Osteuropa. Tübingen, 329–392.
  • Franz, Sebastian (Manuskript, eingereichte Publikation): Zwischen interethnischer Annäherung und ethnischer Exklusivität. Bairische Sprachminderheiten im Banater Bergland. Linz. 
  • Gaisbauer, Stephan (2016): Bairische Siedlung und Sprache im Banater Bergland (Rumänien). In: Sprenzinger, Max (Hrsg.): Bairisch in der Welt. Beiträge zur gleichnamigen Tagung am 16. und 17. November 2011 an der Universität Regensburg. Regensburg, 45–67.
  • Kottler, Peter / Irimescu, Ileana / Ivănescu, Alwine / Hâncu, Eveline / Şandor, Mihaela (2013). Wörterbuch der Banater Deutschen Mundarten. Band I (A-C). Begründet vom Temeswarer Lehrstuhl für Germanistik. München.
  • Scheuringer, Hermann (2010): Das Deutsche und die Deutschen in Rumänien – Statusfragen einer Minderheit angesichts ihrer tiefen demographischen Zäsur. In: Földes, Csaba (Hrsg.): Deutsch in soziolinguistischer Sicht. Sprachverwendung in Interkulturalitätskontexten. Tübingen, 117–127.
  • Wildfeuer, Alfred (2016): Globale Baiern. Zur Auswanderung aus West- und Südwestböhmen. In: Sprenzinger, Max (Hrsg.): Bairisch in der Welt. Regensburg, 120–151.
  • Wildfeuer, Alfred (2017): Sprachinseln, Sprachsiedlungen, Sprachminderheiten. Zur Bezeichnungsadäquatheit dieser und weiterer Termini. In: Lenz, Alexandra N. / Breuer, Ludwig Maximilian / Kallenborn, Tim / Ernst, Peter / Glauninger, Manfred Michael / Patocka, Franz (Hrsg.): Bayerisch-österreichische Varietäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dynamik, Struktur, Funktion. Stuttgart, 373–387. [Online verfügbar unter: https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/year/2019/docId/46514]
  • Wildfeuer, Alfred (2020): Wos woaße dos woaße – Oberdeutsche Siedlungen in der ukrainischen Oblast Transkarpatien und im rumänischen Banater Bergland. In: Spiegelungen – Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas 2 / 2020, 79–99.
  • Wolf, Johann (1987): Banater Deutsche Mundartenkunde. Bukarest.
  • Wolf, Josef (2007): Zur Genese der historischen Kulturlandschaft Banat. Ansiedlung, Siedlungsgestaltung und Landschaftswandel im Banat vom frühen 18. bis Anfang des 20. Jahrhundert. In: Engel, Walter (Hrsg.): Kulturraum Banat. Deutsche Kultur in einer europäischen Vielvölkerregion. Essen, 13–70.
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