Projektseminar "Cinque donne del Sud"

Frühjahr 2021

 

Cinque donne del Sud/Fünf Frauen. Lebensgeschichten aus Süditalien, zweisprachige Ausgabe des Theaterstücks von Francesca Zanni

 

„Ich bin und ich heiße Crocefissa Gargiulo … und das ist die Geschichte meiner Familie“ – diese Familiengeschichte ist Gegenstand des erfolgreichen Theaterstücks, das Francesca Zanni 2018 geschrieben hat und das seitdem mit großem Erfolg auf verschiedenen italienischen Bühnen gezeigt wurde.

 

Crocefissa, Onda, Libertà, Mia und Nirvana erzählen nicht nur die Geschichte von fünf Generationen einer italienischen Familie aus dem Mezzogiorno, sondern bilden quasi symbolhaft die bewegte Geschichte Italiens seit der politischen Einigung Ende des 19. Jahrhunderts ab: Armut und Bildungsrückstand auf dem Land und das schwere Los der Frauen, Emigration in die „Neue Welt“, Binnenmigration von Süd nach Nord, Emanzipation der Frauen bis hin zur selbstbewussten Handygeneration, die zu ihren Wurzeln zurückfindet. Der Zeitgeist der verschiedenen Epochen spiegelt sich in den Vornamen der fünf Figuren wider.

 

Fünf Selbstdarstellungen reihen sich aneinander und am Ende entsteht im fiktiven Dialog der fünf Generationen die Vision der emanzipierten und erfolgreichen italienischen Frau als Ergebnis eines langwierigen Kampfes für Anerkennung und Selbstbestimmung.  

nonsolo Verlag

Diese Selbstdarstellungen bilden gleichzeitig ein Stück italienische Sprachgeschichte „von unten“ ab: die bis in die Gegenwart lebendigen lokalen Mundarten, die sich in der Emigration mit der Sprache der „neuen Welt“ und mit dem Italienischen mischen; den Nord-Südkonflikt, der nicht zuletzt über die Sprache ausgetragen wird; die Lebendigkeit der lokalen Dialekte, die auch heute neben der italienischen Nationalsprache zumindest in der Alltagskommunikation ihren Platz behaupten.

 

Die deutsche Übersetzung des Stückes entstand im Rahmen eines Projektseminars des internationalen Masterstudiengangs „Europäische Kommunikationskulturen/Italienisch“ der Universitäten Augsburg und Verona im Wintersemester 2019-2020. Das Stück bildete einen idealen Ausgangspunkt für die Bearbeitung einer ganzen Reihe von Fragen in Bezug auf die Politik- und Sozialgeschichte Italiens, die Situation der Frau seit der politischen Einigung, die sprachliche Vielfalt und deren soziale Identifikationsrolle und die Relevanz dieser Themen für die Literatur- und Sprachgeschichte Italiens. Einige grundlegende Aspekte haben wir als Nachwort zur deutschen Übersetzung in einem Überblick zusammengefasst und einige Literaturempfehlungen für die Vertiefung dieser Themen angefügt.

 

Wir bedanken uns beim Deutschen Akademischen Austauschdienst für die Gewährung eines Druckkostenzuschusses.


Projektkoordination: Giulia Manto​vani​​​​​​

Dozenten: Sabine Schwarze, Rotraud von Kulessa

Studierende: Emilio Boaretto, Giovanni Franzoni, Christina Hintersteininger, Giulia Mantovani, Emma Theresa Pott, Gloria Reim, Anna Rippl

 

 

Ergänzendes Material

 

 

Incontro con Beatrice Fazi

 

In occasione della settimana dedicata all’italiano sul palcoscenico, gli studenti del semestre invernale 2019/2020 hanno preso parte a un’escursione a Roma per assistere allo spettacolo teatrale “Cinque donne del Sud”, scritto e diretto da Francesca Zanni. Lo spettacolo viene rappresentato da Beatrice Fazi, che interpreta cinque donne di diversa generazione in epoche storiche caratterizzate da cambiamenti sociali e culturali. Ciò traspare e diventa evidente soprattutto grazie ai dialetti e alle diverse varietà regionali parlate da ciascuna figura femminile. Gli studenti hanno inoltre avuto la possibilità di condurre un'intervista con Beatrice, in modo da raccogliere informazioni utili per il loro corso.

 

CC BY-NC-ND

Infatti, partendo dagli aspetti storici e linguistici dell’Italia e dell’italiano esposti nello spettacolo, le professoresse di Augsburg Sabine Schwarze e Rotraud von Kulessa hanno organizzato un seminario basato sul tema dello spettacolo. Lo scopo del corso è quello di creare un’edizione bilingue del testo per la pubblicazione in Germania, in modo tale da aiutare gli studenti tedeschi a comprendere meglio sia l’italiano con le sue varietà, sia la storia dell’Italia e degli italiani.

 

 

CC BY-NC-ND

Interview mit Dacia Maraini

 

Am 28.10.2019 haben die Studenten des Masterstudiengangs EKK die Möglichkeit gehabt, ein Interview mit der italienischen Schriftstellerin Dacia Maraini zu führen.


Neben Fragen über ihren persönlichen Standpunkt der italienischen Literatur und Theater gegenüber wurde auch ein Gespräch bezüglich des Stellenwerts der Frau in der vergangenen und heutigen Gesellschaft geführt, eine in den feministisch geprägten Werken der Schriftstellerin wiederkehrende Thematik.

 

In Verbindung zum Theaterstück „Cinque donne del Sud“, welches am gleichen Tag aufgeführt wurde, entstand außerdem eine Diskussion über den Gebrauch von Dialekten und regionalen Varietäten des Italienischen in der Literatur und Theaterwelt.

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