Sprachkontaktforschung – explanativ

Konferenz an der Universität Augsburg

 

15. und 16. April 2016

 

 

In den vergangenen Jahren hat die germanistische Sprachkontaktforschung einen erfreulichen Aufschwung erlebt. Bislang nicht oder kaum erforschte Kontaktvarietäten und Sprachkontaktkonstellationen sind erschlossen worden. Neue empirische Daten sind erhoben, korpuslinguistisch aufbereitet und ausgewertet worden. Gleichzeitig hat man sich um die Beschreibung und Erklärung alter und neuer Daten bemüht und, wenn auch seltener, ebenfalls versucht, aus ihnen sprach- und sprachwandeltheoretische, sprachtypologische und auch wissenschaftsmethodologische Aussagen herzuleiten. Somit ist die germanistische Sprachkontaktforschung heute zwar zweifelsfrei deutlich mehr in den internationalen Forschungskontext eingebettet als dies früher der Fall war, in der theoretischen und methodologischen Grundlagenforschung, der Entwicklung von geschlossenen Beschreibungs- und Erklärungsmodellen, kann sie aber – im Vergleich etwa zur angloamerikanischen Kontaktlinguistik – immer noch eher rezeptiv als produktiv bezeichnet werden.

 

Im Rahmen der Konferenz soll daher das Problem der Erklärung und Modellierung von kontaktinduziertem Sprachwandel im Mittelpunkt stehen. Besonders willkommen sind Beiträge, die anhand von historischen und/oder neuen Daten aus Kontaktvarietäten inner- und außerhalb des „geschlossenen“ deutschen Sprachgebiets die Erklärung von grammatischen, lexikalischen und konversationellen Sprachkontakterscheinungen problematisieren.

Schwerpunkte

  • Die Problematik der Identifizierung von Kontakteinfluss beim Sprachwandel
  • Die Prognostizierbarkeit kontaktinduzierten Sprachwandels
  • Die Korrelation zwischen Sprachkontakttypen und Sprachkontakterscheinungstypen
  • Die Rolle von L2-Effekten beim Sprachwandel 
  • Sprachkontakt und sprachliche Komplexität
  • Sprachvariation im Sprachkontakt
  • Sprach- bzw. Varietätenwahl in Mehrsprachigkeitssituationen
  • Spracherhalt und Sprachwechsel und ihre Prognostizierbarkeit
  • Erwerb und Verlust von Mehrsprachigkeit unter sozio-, psycho- und neurolinguistischem Aspekt
  • Sprachenrechte und Sprachenpolitik in Sprachkontaktsituationen

Weitere Informationen

Eine Kooperation des Forschungs- und Kooperationszentrums FORUMOST,

des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft und

der Professur für Variationslinguistik, DaZ/DaF

 

 

Programm (pdf, 420 KB)

 

 

Gefördert von der

Fritz Thyssen Stiftung

 

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