Exkursionen
Die Professur für „Verflechtungsgeschichte Deutschlands mit dem östlichen Europa“ bietet regelmäßig Exkursionen in den osteuropäischen Raum für Studierende der Historischen Wissenschaften, der Kunst- und Kulturgeschichte und Interdisziplinären Europastudien an.
Bitte prüfen Sie im aktuellen Modulhandbuch bzw. auf Digicampus, ob eine Anrechnung der Exkursion im Rahmen Ihres Studiums möglich ist und wie viele Leistungspunkte Sie erhalten können. Als Leistungsnachweis kann, je nach Vorgaben, das Erstellen eines Reiseführerbeitrags, das Halten von mehreren Kurzreferaten vor Ort und/oder das Verfassen eines Essays bzw. einer Seminararbeit erforderlich sein.
Aktuelle Exkursion:
Exkursion in die multiethnische Geschichte der Bukowina
Die Bukowina (heute in Rumänien und der Ukraine) war lange ein „Europa im Kleinen“. Bis in das 20. Jahrhundert lebten hier fünf größere Gruppen Deutsche, Rumänen, Ukrainer, Polen und Juden. Von dieser ethnischen, konfessionellen und sprachlichen Vielfalt zeugen bis heute die multiethnischen Friedhöfe in Städten und Dörfern. Neben den Gräbern erinnern mancherorts politische Denkmäler auf sehr unterschiedliche Weise an die Gefallenen der Weltkriege, an die sowjetische Rote Armee, im ukrainischen Teil an den sog. Holodomor oder im rumänischen Teil an die Opfer der Securitate. Der Anteil von Juden und Jüdinnen war in der Bevölkerung besonders hoch. Die vielfältige jüdische Geschichte dieser Region spiegelt sich im Kulturerbe verschiedener Judenheiten wider, das sowohl ein assimiliertes städtisches Judentum als auch ein regional weit verbreitetes Landjudentum kannte (u.a. Friedhöfe, sakrale Architektur, Literatur). Die Exkursion führt am Beispiel des rumänischen Teils der Bukowina in das regionalspezifische materielle Kulturerbe sowie die politische Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts ein. Ein ganz besonderer Ort ist Siret/Sereth, das einen der größten jüdischen Friedhöfe in Südosteuropa und nun seit 2024 auch das erste Holocaust-Museum Rumäniens beherbergt. Außerdem werden Radauti/Radautz, die Regionalhauptstadt Suceava und Beispiele für das Welterbe „Moldauklöster“ besucht.
Ein erfolgreicher Abschluss der Exkursion ist nur möglich, wenn Sie an den Einführungssitzungen teilnehmen. Um während der Reise die Friedhöfe „lesen“ zu können, wird in zwei Blockveranstaltungen Grundwissen zur Geschichte und Kultur der Region vermittelt. Die fünftägige Exkursion findet vom 23.9. bis zum 27.9.2025 im rumänischen Teil der Bukowina statt.
Die Kosten der Exkursion werden zum Teil übernommen, allerdings benötigen wir von Ihnen eine Anzahlung i.H.v. 150 €.
Die Anmeldung erfolgt ausschließlich per Mail an die beiden Dozierenden, Professor Kronenbitter und Professorin Osterkamp.
Termine:
- Informationsgespräch per Zoom: DO,12.6.25, vormittags, nach Vereinbarung
- Blocktermine Augsburg: FR, 27.6.2025, 16:30-19 Uhr, und 04.07.2025, 12:30-15:00 Uhr, Bukowina-Institut
- Exkursion: 23.9.2025 bis 27.9.2025
Frühere Exkursionen
Exkursion nach Temeswar/Timisoara: Interdisziplinäre Erkundungen einer mitteleuropäischen Stadt (2019)