Serious Games als Werkzeuge für partizipative Stadtentwicklung

Forschungsprojekt Serious Games

Serious Gaming: Weltklimaspiel
Serious Gaming: Weltklimaspiel © Universität Augsburg

 

 

  • Projektvorstellung: Das Forschungsprojekt „Serious Games als Werkzeug für partizipative Stadtentwicklung“ sammelt durch eine datenbasierte Auswertung menschlichen Entscheidungsverhaltens im Klimawandel durch spielebasierte Methoden neue Erkenntnisse und kombiniert dies mit Bildungsarbeit zur Förderung von klimabewusstem Handeln in Schulen, Universitäten, Behörden und Unternehmen.

  • Lehrstuhl: Urbane Klimaresilienz, Universität Augsburg

  • Konzeption: Markus Keck

  • Bearbeitung: Rouven Kaiser

  • Kollaboration: Weitblick GmbH

  • Projektlaufzeit: 36 Monate, 2022-2025

  • Finanzierung: eigene Mittel des Lehrstuhls

  • Kontext: Einsatz von Serious Games zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit, mit Fokus auf das Weltklimaspiel als „Flag-Ship“

  • Region: Augsburg und Umgebung, Bayern

  • Zielgruppen: Studierende, Schulklassen, Unternehmen, Behörden

Serious Games haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erfahren und werden heute in Bildungseinrichtungen, Privatunternehmen und öffentlichen Verwaltungen genutzt. Im Rahmen des Projekts gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung Serious Games in der partizipativen Stadtentwicklung in Deutschland zukommt und über welche Potenziale diese für die experimentelle Gestaltung urbaner Klimaresilienz verfügen. Hierzu entwickeln wir eine Kritik von Serious Games als Werkzeug zur Steuerung partizipativer Beteiligungsformate und erforschen zugleich Möglichkeiten, um Serious Games als spekulative Methode in der partizipativen Forschung zu nutzen und werten Verhaltensdaten aus.

 

 

Karten auf dem Tisch - symbolisch für Serious Gaming
Future-Skills Zertifikat mit Serious Gaming © Universität Augsburg

 

Serious Games sind interaktive, spielerische Formate, die gezielt Wissen, Kompetenzen und demokratisches sowie soziales Verhalten fördern. Ihr pädagogischer Mehrwert hilft dabei Diskussionen anzustoßen und gemeinsam ein Bewusstsein für die Probleme, des durch den Menschen erzeugten Klimawandels zu entwickeln. Laut Rouven Kaiser, welcher das Forschungsprojekt leitet, kann Serious Gaming helfen, die Klimakrise „erfahrbar zu machen“ – durch narrative Erlebnisse, emotionale Wirkung und Förderung von Soft Skills wie kritischem Denken, Empathie und sozialer Kooperation

Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz verbindet Kaiser theoriegeleitete Konzepte aus den Gaming Studies mit sozial‑geographischen Ansätzen – im Sinne einer transformativen Forschung mit gesellschaftlichem Mehrwert. Insbesondere im Bereich partizipativer Stadtentwicklung sollen Serious Games zur Bewältigung urbaner Klimarisiken beitragen und die Folgen des Klimawandels erfahrbar zu machen. Das Forschungsprojekt richtet sich dabei an eine diverse Zielgruppe und reicht von Schulen, Universitäten bis zu Behörden und Unternehmen.

 

Ziele des Forschungsprojektes

Analyse konkreter Entscheidungsprozesse von Teilnehmenden (Schüler, Studierende, Unternehmensvertreter:innen) im Klimaspiel – z. B. Häufigkeit bestimmter Maßnahmen, Konsensfindung, Risikoabwägung
Erkenntnisse für kommunale Akteure nutzen, um Resilienzstrategien partizipativ zu gestalten.
Weiterentwicklung spielebasierter Forschung als interdisziplinäres Instrument an der Schnittstelle zwischen Geographie, Psychologie, Umweltpädagogik.
Bewertung von Serious Games und wie das jeweilige Spiel Bewusstsein für Klimawandel, Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln fördert.
Transfer auf Schulen, Hochschulen, Behörden sowie Unternehmen in Bayern und darüber hinaus.

 

 

Das Weltklimaspiel

Weltklimaspiel in Augsburg
Weltklimaspiel in Augsburg © Universität Augsburg

Das Weltklimaspiel ist ein dreitägiges, app‑gestütztes Brettplanspiel zur Klima‑ und Umweltbildung, entwickelt von Weitblick GmbH mit Expert:innen aus Pädagogik, Psychologie und Klimawissenschaft anhand der SDGs und IPCC‑Berichte. Im Forschungsprojekt zu Serious Games findet es am meisten Anwendung, da es sich sowohl für den Einsatz in Schulen, Universitäten als auch Behörden und Unternehmen eignet.

  • Spielstruktur: Einstieg in die Klimageschichte von 2000 bis 2100 in 10 Dekaden‑Runden, dabei werden Kipppunkte, Extremwetter und soziale Krisen ausgelöst, abhängig von den Entscheidungen der Spieler:innen.
  • Zielgruppe & Einsatzbereiche: Jugendliche ab 13 Jahren, Schulklassen, Fachhochschulen, Universitäten, NGOs, Verbände und Unternehmen – als Workshop‑Format zur Klima‑Bildung und zur Förderung nachhaltiger Kompetenzen
  • Pädagogische Wirkung: Vermittelt globale Zusammenhänge und nachhaltige Lösungsstrategien. Die erlebte Kooperation führt zu gesteigertem Verantwortungsgefühl und Handlungsmotivation.
  • Technische Voraussetzungen: Großes Spielbrett (ca. 150 × 150 cm), Beamer, Tische, Pinnwände, Internetzugang, Raum für 25–30 Personen über etwa 21 Stunden (5 Halbtage)

Bisherige Erfolge

  • Auszeichnung „Best Paper“ auf der ISAGA-Konferenz 2025 in Stuttgart für die Studie zur Wirkung interaktiver Klimasimulationen.
  • Kolloquium in Erlangen (Januar 2025): Präsentation des Ansatzes „How to play climate crisis“ durch Rouven Kaiser. Schwerpunkt: Serious Gaming als Ergänzung traditioneller Lehr- und Planungsprozesse, mit positiver Resonanz zu Potenzialen und Herausforderungen.
  • Interdisziplinäres Blockseminar (Oktober 2025): Einsatz des Weltklimaspiels am Zentrum für Klimaresilienz mit 36 Studierenden aus Politik-, Wirtschafts- und Geographiewissenschaften; positive Evaluation und Fortführung geplant.
  • Unternehmens‑Planspiel „MainKassandra“ (11. Februar 2025): Klimaanpassung praktisch erfahren – Teilnehmer:innen entwickeln unter Anleitung von Rouven Kaiser Resilienzstrategien in Workshop-Format.
  • Zertifikatskurs „Future Skill Engineer“ (8. Mai 2025): Start mit interaktivem Serious Game zur digitalen Transformation, geleitet von Rouven Kaiser im KI‑Produktionsnetzwerk Augsburg
  • Public Climate School (November 2023): Veranstaltung zu Serious Games an der Universität Augsburg, Teil der Bildungsarbeit des Lehrstuhls im Bereich Nachhaltigkeit.

Berichterstattung

 

Ansprechpartner

wissenschaftlicher Mitarbeiter - Doktorand
Urbane Klimaresilienz
  • Telefon: -
  • E-Mail:
  • Raum 1204 (Gebäude I)

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