(Selbst-)Bilder einer Habsburger Peripherie in der Hochmoderne – oder: Die Geschichte der Bukowina nach dem Visual Turn

Im Projekt soll die Geschichte des Habsburger Kronlandes Bukowina nach dem Visual Turn neu untersucht werden. Zum einen ist ein Band zur visuellen Geschichte des östlichen Kronlandes Cisleithaniens vom 18.-21. Jahrhundert geplant, der gerade den Vergleich zur Nachbarregion Galizien sucht. Zum anderen schreibt Maren Röger eine Monographie zu Ansichtskarten. Bereits kurze Zeit nach ihrer Einführung erfreuten sich Correspondenzkarten in Europa so großer Beliebtheit, dass die Jahre von ca. 1890 bis 1918 auch als goldenes Zeitalter der Postkarte bezeichnet werden. Die Entwicklung der Drucktechnik ermöglichte den kostengünstigen Abdruck von Illustrationen und Fotografien, so dass die Postkarte „zum ersten globalen Bildmedium schlechthin“ (Békési) avancierte. Millionen Exemplare wurden täglich versendet, weitere Millionen in den damals überaus beliebten Sammleralben abgelegt.

Das „Postkartenfieber“ hatte rasch auch das am östlichsten gelegene und am stärksten multiethnisch geprägte Kronland Cisleithaniens erfasst, die Bukowina. Unter dem Titel (Selbst-)Bilder einer Habsburger Peripherie in der Hochmoderne: Ansichtskarten aus der Bukowina 1895-1917 macht das Projekt eine geschlossene Postkartensammlung für kultur-, alltags- und wirtschaftsgeschichtliche Fragestellungen fruchtbar. Wie sahen die (Selbst)Bilder des Kronlandes aus, das zusammen mit Galizien als Armenhaus Cisleithaniens galt? Welche Rollen spielten Ansichtskarten im Nationalitätenkampf des ausgehenden 19. Jahrhunderts? Wie erfolgte die Darstellung der unterschiedlichen Ethnien? Diese und andere Fragen bilden die Grundlage des monographischen Projektes.

 

 

Das Projekt wird gefördert durch:

 

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

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