Anfänge: Zeitgeschichte - Zukunft neu denken. Die Anfänge der westdeutschen und internationalen Zukunftsforschung in den "langen" 1960er Jahren

Veranstaltungsdetails
Datum: 18.03.2021, 17:00 Uhr - 18:30 Uhr 
Ort: Digital, Livestream, Zoom
Veranstalter: Universität Augsburg und Volkshochschule Augsburg in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Augsburg
Themenbereiche: Politik und Gesellschaft, Geschichte
Veranstaltungsreihe: Studium generale: Anfänge
Veranstaltungsart: Vortragsreihe
Vortragende: Prof. Dr. Elke Seefried, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte

Prof. Dr. Elke Seefried gibt im Rahmen der Reihe "Studium generale: Anfänge" einen Einblick in das Zukunftsverständnis der Menschen in den 60er Jahren. Die Veranstaltung findet online über Zoom statt.


Lässt sich die Zukunft voraussagen und planen? Diese Frage trieb Menschen von jeher um. Doch in den "langen" 1960er Jahren, zwischen dem "Sputnik-Schock" und der Ölkrise der frühen 1970er Jahre, erschien die Zukunft so prognostizierbar und planbar wie nie. In jenen Jahren glaubten Wissenschaftler ganz verschiedener Disziplinen und Länder - in der Bundesrepublik wie in Frankreich oder den USA -, dass man mit neuen Methoden die Zukunft voraussagen, ja gestalten und planen könne: Lehrcomputer, die Nutzung der Atomkraft im Haushalt und Reisen zum Mars erschienen als demnächst erreichbar. Den Boden hierfür bereitete der Kalte Krieg, weil der Wettlauf zwischen West und Ost auch die strategische Vorausschau und die Entwicklung neuer Technologien wie des Computers vorantrieb. Zudem nährten linke Intellektuelle um die "1968er" die Vorstellung, die Zukunft sei geradezu frei gestaltbar. Die Methoden, die in den Anfängen der Zukunftsforschung entwickelt wurden - wie "Delphi" und die Zukunftswerkstätten - prägen das weitverzweigte Fach noch heute. Und dennoch hat es sich seitdem gewandelt, weil die Einsicht reifte, dass die Zukunft zu einem großen Teil unbekannt bleibt. Wie schillernd die Zukunft in den 1960er Jahren neu gedacht wurde, erzählt dieser Vortrag.


Elke Seefried studierte nach einem Diplom der Betriebswirtschaftslehre (FH) Neuere und Neueste Geschichte sowie Politikwissenschaft. 2004 Promotion an der Universität Augsburg und 2013 Habilitation an der LMU München mit der Studie "Zukünfte. Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung 1945-1980", für die sie u.a. 2015 den Max-Weber-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erhielt. Ab 2014 Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg und Zweite Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin. Zum WS 2020/21 Wechsel als Lehrstuhlinhaberin an die RWTH Aachen. Zahlreiche Mitgliedschaften u.a. Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates der Max-Weber-Stiftung, Leiterin des Berliner Kollegs Kalter Krieg am Institut für Zeitgeschichte, Mitglied im Beirat der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und des Internationalen Beirats der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung; Bücher und Aufsätze vor allem zur deutschen und europäischen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, vor allem zur Zwischenkriegszeit und zum Exil, zur Bundesrepublik und zum Kalten Krieg, zur Umwelt- und Wissensgeschichte und zu Zeit und Zukunft in der Geschichte.


Der Zugangslink wird Teilnehmern nach der Anmeldung auf der Website der VHS zugeschickt.

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