Aksana Zakirova M.Sc.

Externe Doktorandin
Humangeographie und Transformationsforschung
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PROMOTIONSPROJEKT

Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Umweltveränderungen: Herausforderungen und Zukunftsperspektiven von Landwirten in der tadschikischen Provinz Khatlon

 

Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 kämpft das Land Tadschikistan mit dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft. Diese Transformation wurde durch den Bürgerkrieg im Land von 1992-1997 noch verschärft. Die junge Republik Tadschikistan musste ihren Agrarsektor eigenständig entwickeln und wendete sich schrittweise von der in der Sowjetzeit etablierten Baumwollmonokultur ab. Die lange Geschichte des ausgedehnten Baumwollanbaus in Zentralasien während der Sowjetzeit hatte jedoch zu einer Reihe negativer Umweltveränderungen geführt, die sich bis heute offenbaren.

Das Erbe der sowjetischen Politik, das in zentralasiatischen Ländern immer noch vorherrscht, priorisiert intensive landwirtschaftliche Produktion gegenüber einer nachhaltigeren Produktion. In der Regel erhöhen intensive Produktionssysteme die landwirtschaftliche Produktivität nur kurzfristig, wenn sie nicht nachhaltig bewirtschaftet werden. Langfristig reduzieren diese Systeme die landwirtschaftliche Produktivität und die Rentabilität bleibt auch relativ gering. Diese Vorgehensweisen haben zu einer ernsthaften Bodenverschlechterung geführt und halten weiterhin an, obwohl nach der Unabhängigkeit Landreformen zur Verbesserung der Landbewirtschaftung umgesetzt wurden.

Eines der Ziele meiner Forschungsarbeit ist es, Umweltveränderungen im postsowjetischen Agrarsektor Tadschikistans dem Ansatz der Politischen Ökologie folgend theoretisch und konzeptionell zu analysieren und auf Pfadabhängigkeiten hin zu untersuchen. Ich möchte ein besseres Verständnis der historischen Zwänge und Pfade in der gegenwärtigen Entwicklung der tadschikischen Landwirtschaft aufzeigen und untersuchen, ob die heutigen Praktiken eine Fortführung sowjetischer Praktiken und Politiken sind. Die empirischen Daten werden im Rahmen einer umfangreichen Feldforschung in der Region Khatlon, einem der größten Baumwollanbaugebiete Tadschikistans, erhoben.

Zweynert und Goldschmidt (2005) haben bei der Definition ihres Pfadabhängigkeitskonzepts die Bedeutung historischer und sozialer Kontexte für die Politikgestaltung und die sozioökonomische Entwicklung hervorgehoben. Während in der bisherigen Forschung die postsowjetischen institutionellen Veränderungen, vor allem im Hinblick auf die landwirtschaftlichen Praktiken der Wasser- und Landzuteilung betrachtet wurden, bleibt die Rolle der Pfadabhängigkeit bei Entscheidungsprozessen und -politiken in der historischen und gegenwärtigen Entwicklung des Baumwollsektors unter sich stärker verändernden Umweltbedingungen im ländlichen Tadschikistan weiterhin ein bisher unerschlossenes Forschungsgebiet.

 LEBENSLAUF

 

  • Seit 2019 Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Deutschland, Doktorandin, Nachwuchsforschungsgruppe TRANSECT [www.transect.de]
  • 2018-2019 Weltbank, Kirgisische Republik, Bischkek Beraterin
  • 2017-2018 FAO UN, Kirgisische Republik, Karakol Community Development Spezialistin
  • 2011-2014 FAO, Kirgisische Republik, Bischkek Kommunikationsvermittlerin / Projektassistentin
  • 2014-2017 M.Sc. Agrarökonomie, Universität Hohenheim, Stuttgart
  • 2011-2014 B.Sc. Wirtschaftswissenschaften, Osch Staatliche Universität, Kirgisistan
  • 2005-2011 Diplom, Linguistik und Übersetzungswissenschaften, Staatliche Sprachwissenschaftliche Universität Nischni Nowgorod, Russland

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