Laufende Projekte

"Soziale Trinitätstheologie"

Die Trinitätstheologie der Gegenwart wird stark von Ansätzen geprägt, welche Vater, Sohn und Geist als „Personen“ mit je eigenem Selbstbewusstsein verstehen, die erst in ihrer kommunialen Interaktion und in der Beziehungseinheit ihrer personalen Eigentümlichkeiten das „Wesen“ Gottes konstituieren. Typisch für dieses Paradigma ist nicht bloß die Reformulierung wichtiger Elemente der Gotteslehre, sondern auch der Versuch, die Trinitätstheologie als Schlüssel für das Verständnis der gesamten Glaubenslehre stark zu machen und aus ihr konkrete Impulse für die ekklesiale Praxis abzuleiten. Das Projekt möchte den historischen Wurzeln dieser theologischen Tradition nachgehen und die mit ihr verbundenen Intentionen und Konsequenzen kritisch reflektieren.

Johann Nepomuk Oischinger (1817-1876)

Der Münchener Privatgelehrte Johann Nepomuk Oischinger gehört zu den heute vergessenen Außenseitern in der katholischen Philosophie und Theologie um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Da er niemals ein akademisches Amt innehatte und an modernen Strömungen (Güntherianismus) wie restaurativen Tendenzen (Neuscholastik) seiner Zeit gleichermaßen heftige Kritik übte, wurde seine rege Publikationstätigkeit schon zu Lebzeiten nur wenig zur Kenntnis genommen. Die Indizierung seines Buches über Thomas von Aquin (1859) stellte ihn endgültig ins Abseits. Das Projekt möchte ihn als eigenständigen Denker der nachidealistischen Epoche vorstellen, bei dem (u.a. in der Trinitätstheologie und im Bemühen um eine „trinitarische Ontologie“) Motive anklingen, die im 20. Jahrhundert allgemeine Verbreitung erfahren haben.

Die "Disputationes de Deo" des Pedro Hurtado de Mendoza SJ (1578-1641)

Mit Pedro Hurtado de Mendoza beginnt in der Jesuitenscholastik des 17. Jahrhunderts eine Wiederentdeckung nominalistischen Denkens, die in der Folgezeit prominente Fortsetzungen gefunden hat (u.a. bei Arriaga und Oviedo). Sein umfangreicher Philosophiekursus gehört zu den wichtigsten Werken dieser Gattung in der nachtridentinischen Epoche. Bei seinem Tod hinterließ Hurtado umfangreiche Manuskripte zur Gotteslehre, die teilweise bereits für die Publikation ausgearbeitet waren, aber bis heute ungedruckt geblieben sind. Das Projekt möchte einen zentralen Teil daraus („De existentia, essentia et attributis Dei“) editorisch erschließen.

Auferstehung der Toten - Hoffnung der Christen

Ziel des Projekts ist die monographische Erörterung des Glaubensartikels von der „resurrectio mortuorum“ auf dem Stand aktueller exegetischer, historischer und systematischer Forschung.

Besondere Schwerpunkte sollen auf der ausführlichen argumentativen Auseinandersetzung mit allen in der klassischen wie neueren Diskussion vorgelegten Basismodellen liegen, welche die christliche Auferstehungshoffnung für das theologische Verstehen zu erschließen suchen, sowie auf der Entfaltung ihrer Sinnaspekte in einer trinitarischen Ausdifferenzierung.

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