Elisabeth Décultot – Prof. Dr. Gabriele Bickendorf – Prof. Dr. Valentin Kockel

 

Musées de Papier. L'Antiquité en livres 1600–1800

25.09.2010–03.01.2011, Ausstellung im Musée du Louvre

 

 

Im Wintersemester 2007/08 war im Rahmen des Elitestudiengangs "Historische Kunst- und Bilddiskurse" von drei Dozenten ein Hauptseminar mit dem Thema: "Johann Joachim Winckelmann. Konzeptionen einer Geschichte der Kunstgeschichte" angeboten worden. Zur Kunsthistorikerin Gabriele Bickendorf und dem Archäologen Valentin Kockel von der Universität Augsburg stieß Elisabeth Décultot vom CNRS in Paris, die als Germanistin die Exzerpte Winckelmanns analysiert hatte.

 

Elisabeth Decultot war es dann auch, die der Leitung des Louvre erfolgreich ein Ausstellungsprojekt vorschlug, das die Bedeutung der Stichwerke im 17. und 18. Jh. für die Kenntnis der Kunst der Antike und den Beginn der Kunstgeschichte thematisierte. Unter dem Titel "Musées de Papier" konnte diese Ausstellung im September 2010 eröffnet werden. Die Schau ist Teil einer ganzen Reihe von Aktivitäten des Louvre, die sich unter dem Titel "Saison XVIIIe au Louvre" diesem Zeitraum unter verschiedenen Gesichtspunkten widmen: L'Antiquité rêvée. Innovations et résistances au XVIIIe siècle (02.12.2010–14.02.2011); Le Louvre au temps des Lumières (11.11.2010–07.02.2011) und Franz Xaver Messerschmidt (26.01.–25.04.2011).

 

Pietro Sante Bartoli, Recueil de peintures antiques trouvées à Rome, imitées fidèlement pour les couleurs et le trait d'après les dessins coloriés (1783) © Universität Augsburg

 

Ausstellungskonzeption und Katalog entstanden in Zusammenarbeit der drei Vertreter unterschiedlicher Disziplinen. Dabei waren die Bestände der Universitätsbibliothek Augsburg bei der Recherche von großer Hilfe. In einer Reihe von 'Kapiteln' werden unterschiedliche Konzepte von Sammeln, Publizieren, Ordnen und Rezipieren antiker sowie mittelalterlicher Kunst und Architektur gezeigt und durch herausragende Druckwerke sowie Zeichnungen und Aquarelle illustriert. Ein 'Cabinet d'un Antiquaire' veranschaulicht die große Bandbreite von Visualisierungsmöglichkeiten, die mit Abgüssen, Daktyliotheken, Münzsammlungen und Modellen antiker Architektur weit über Buchpublikationen hinausgingen. Neben den Exponaten prägt eine riesige Reproduktion des großen 'virtuellen' Museums von Gisueppe Bianchini (1752)  den Saal.

 

Der Katalog enthält drei große Beiträge zum Thema, außerdem einen Katalog aller ausgestellten Bücher und Stichwerke, deren Entstehungsgeschichte detailliert behandelt und bewertet wird.

Publikation zum Forschungsprojekt

E. Décultot – G. Bickendorf – V. Kockel, Musées de papier. L'antiquité en livres, 1600-1800 (Paris 2010).

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