Lebenslauf

Lebenslauf

Prof. Böhle wurde 1945 in Oberstdorf geboren. Er studierte Soziologie in Verbindung mit Volkswirtschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach dem Diplom 1972 promovierte er 1975 an der Universität Bremen (Dr. rer. pol.), an der er u.a. auch als Gastforscher tätig war, und habilitierte 1990 an der Universität Bielefeld. Bereits während des Studiums begann er mit Forschungsarbeiten am Institut für Sozialwissenschaft-liche Forschung e.V. München (ISF) und war dort weiterhin mit der Entwicklung, Leitung und Durchführung zahlreicher theoretischer und empirischer Forschungsvorhaben befaßt. Von 1982 bis 1997 war er stellvertretender Vorsitzender und seit Juni 1997 ist er erster Vorsitzender des Vorstands des ISF e.V. München. 1978 unterbrach er seine Arbeit am ISF durch einen Forschungsaufenthalt in Großbritannien mit Unterstützung der Deutsch-Britischen Stiftung für das Studium der Industriegesellschaft.

Neben Forschungen im Auftrag unterschiedlicher Bundesministerien (BMFT, BMBW, BMBF, BMAS) war Böhle im Rahmen seiner Tätigkeit am ISF e.V. beteiligt am Sonderforschungsbereich 101 der Universität München "Theoretische Grundlagen sozialwissenschaftlicher Berufs- und Arbeitskräfte-forschung" (1972-1986) und am Sonderforschungsbereich 333 der Universität München "Entwicklungsperspektiven von Arbeit" (1986-1996).

Ergänzend zu seinen Forschungsarbeiten nahm Böhle Lehraufträge an verschiedenen Universitäten (Bielefeld, Hannover, Kontaktstudium Management Augsburg u.a.) und seit 1994 vor allem an der Ludwig-Maximilians-Universität München wahr. Des Weiteren war/ist er Mitglied unterschiedlicher wissenschaft-licher Beiräte und Kommissionen (u.a. Demographischer Wandel und die Zukunft der Erwerbsarbeit) sowie des Experten-Dialogs der Bundeskanzlerin 2011/2012 "Dialog über Deutschlands Zukunft" (Thema: "Wie wollen wir lernen?"). 

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Forschungsarbeiten von Prof. Böhle, die in zahlreichen Buchveröffentlichungen und Artikeln in Fachzeitschriften und praxisnahen Publikationen ihren Niederschlag gefunden haben, liegen auf Entwicklungen von Arbeit im Bereich industrieller Produktion und Dienstleistungen (Arbeitsorganisation und Technisierung), der Veränderung von Qualifikationsanforderungen, Belastungen und sozialen Risiken im Arbeitsbereich, den Auswirkungen der Informatisierung sowie Zusammen-hängen zwischen Entwicklungen im Arbeits- und Beschäftigungssystem einerseits und neuen Anforderungen an die Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bildungspolitik andererseits.

Seit Mitte der 80er Jahre liegt ein Schwerpunkt der Arbeiten auf Untersuchungen zur Rolle sinnlicher Erfahrung und des Erfahrungswissens angesichts fortschreitender Technisierung und Informatisierung von Arbeit. Damit verbindet sich eine kritische Auseinandersetzung mit der fortschreitenden "Verwissenschaftlichung von Arbeit" sowie dem Verständnis von Arbeit in modernen Gesellschaften. Hieraus ergaben sich u.a. auch neue Anstöße für interdisziplinäre, praxis- und umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwick-lungsvorhaben im Bereich der Technikentwicklung, der beruflichen Bildung, der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie betrieblicher Organisations-entwicklung.

Prof. Böhle verbindet mit seiner Berufung an die Universität Augsburg u.a. das Ziel, die in der Forschung gewonnenen Erfahrungen für die Lehre fruchtbar zu machen und zugleich auch weiterhin - gerade angesichts der sich derzeit abzeichnenden Umbrüche in der Arbeits- und Berufswelt - eigene Forschungen auf diesem Gebiet weiterzuführen.

Suche