Körperdiskurse im Wandel der Zeit

Internationale Fachtagung Körperdiskurse im Wandel der Zeit – linguistische Ansätze (Discorsi sul corpo nel tempo – aspetti linguistici)

 

Wie reden wir über Körper? Im Rahmen des DAAD-geförderten Projekts „Körperdiskurse im Wandel der Zeit – linguistische Ansätze“ („Discorsi sul corpo nel tempo – aspetti linguistici“) findet am 23.-26. Oktober 2024 in Augsburg eine internationale Fachtagung statt, die von Prof. Dr. Daniela Pietrini, Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Sprachwissenschaft Französisch/Italienisch der Universität Augsburg, initiiert wurde. Im Fokus des Projekts steht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der sprachlichen Konstruktion und Konzeptualisierung von Körper: Während die Beschäftigung mit der Frage des Körpers aus soziologischer, anthropologischer, religiöser, aber auch aus medizinischer, psychologischer, juristischer bzw. künstlerischer Perspektive eine rege wissenschaftliche Produktion hervorgebracht hat, sind linguistische Studien zum Sprechen über den Körper noch ein Desiderat. Doch ist die Auseinandersetzung aus sprachlicher Perspektive auch deshalb von besonderer Relevanz, weil es durch die linguistische Untersuchung von Lexik, Konnotationen, Metaphern, Argumentationstopoi usw. möglich wird, zum einen zu reflektieren, wie Wissen in Bezug auf Körper hergestellt wird, sowie zum anderen aufzuzeigen, wie sich konkurrierende Denkmuster bzw. gesellschaftliche Machtverhältnisse darin spiegeln. Außerdem werden oft gerade körperliche Prozesse und Eigenschaften tabuisiert bzw. als Vorwand zur Diskriminierung verwendet (z.B. Ageismus, Habilismus, Body Shaming). Das Projekt „Körperdiskurse im Wandel der Zeit - linguistische Ansätze“ versucht diese Lücke zu schließen, indem es die sprachlichen Repräsentationen von Körperlichkeit untersucht. Dabei geht es insbesondere um die Art und Weise, wie ausgewählte umstrittene Aspekte von Körperlichkeit (z.B. Alter, Behinderung, Fett- bzw. Magersucht, vermeintliche Normalität, Schönheitsideale) sprachlich dargestellt werden. Zum einen sollen die sprachlichen Repräsentationen von Körperlichkeit aus diachroner, historisch-semantischer Perspektive rekonstruiert werden und zum anderen Formen der sprachlichen Konstruktion von Körper (vor allem in Bezug auf einige brisante Aspekte) anhand von aktuellen Beispielen bzw. innerhalb ausgewählter Kommunikationsräume und -medien (z.B. Presse, Film, Social Media) dargestellt werden.

Obwohl der inhaltliche Fokus des Projekts auf dem Italienischen liegt, soll mit diesem Projekt die Zusammenarbeit der Mitglieder der Universität Augsburg und der Università degli Studi di Firenze mit ihren jeweils unterschiedlichen Expertisen und Schwerpunkten die Diskussion durch eine vergleichende Perspektive bereichern. Darüber hinaus wird angestrebt, durch die Einbeziehung von Kolleginnen und Kollegen, die sich aus anderen wissenschaftlichen Perspektiven mit dem Körperdiskurs auseinandersetzen, Zusammenhänge auf transdisziplinärer Ebene ans Licht zu bringen und neue Denkräume zu eröffnen.

Die Fachtagung findet im Reichlesaal (Zeughaus) in Augsburg statt. Für Informationen bitte Email an: sekr.pietrini@philhist.uni-augsburg.de. 

Das Projekt wurde in der Ausgabe 23/Juli 2024 von „Wissenschaft und Forschung in Augsburg“, der Forschungsbeilage der Uni Augsburg, auf S. 4 kurz vorgestellt. Für weitere Informationen: www.uni-augsburg.de/de/uni-medien/wissenschaft/

 

 

Programmänderung (Stand 12.09.2024)

Bitte beachten Sie, dass sich die Zeiten der Vorträge von Georg Gasser und Sita-Rose Boileau/Mara Papaccio geändert haben:

  • Der Vortrag von Herrn Gasser (L’identità personale nella tensione tra “resistenza” del mondo fisico e “malleabilità” della realtà virtuale) findet nunmehr am 23.10.2024, 17:30–18:15 statt.
  • Der Vortrag von Sita-Rose Boileau/Mara Papaccio (Körperbezogene Schimpfwörter auf Französisch und Italienisch im Vergleich am Beispiel eines populärwissenschaftlichen lexikografischen Werkes) findet neu am 24.10.2024, 9:45–10:30 statt.

 

Uni Augsburg

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