COPD

Forschungsbeschreibung

Projekt Urban-COPD

Projektstart: 2021
Projektende: laufend
Projektträger: Medizinische Fakultät, Universität Augsburg
Projektverantwortung vor Ort: Christian Voll,  Prof. Dr. Elke Hertig

 

 

COPD (Chronisch obstruktive pullmonary disease) ist gegenwärtig die vierthäufigste Todesursache weltweit. (WHO 2019; Berry 2010) Vor allem in Industrienationen mit hoher Lebenserwartung ist eine steigende Prävalenz zu beobachten. Die Krankheit zeichnet sich durch eine fortschreitende, meist irreversible Verengung der kleinen Atemwege, stetig weiterer Einschränkung des Luftstroms und einer chronischen Entzündung der Lunge aus. Typische Symptome sind Atemnot, Husten und Auswurf. (Arastéh et al. 2018) Mittel- bis langfristig kommt es zu einer Zerstörung des Lungengewebes (einem sogenannten Lungenemphysem).

Ein besonderer Risikofaktor ist das Rauchen (aktiv und passiv), für das ein kausaler Zusammenhang mit dem Risiko einer COPD-Entwicklung besteht. (Arastéh et al. 2018) Des Weiteren konnten sozioökonomische Faktoren wie Deprivation, Migrationshintergrund und Haushaltsgröße als signifikante Risikofaktoren für COPD festgestellt werden. (Kauhl et al. 2018) Daneben spielt auch die Exposition zu Stäuben und anderen Luftschadstoffen in der Umwelt eine wesentliche Rolle. (DeVries et al. 2017) Auch genetische Ursachen können zur Entwicklung einer COPD beitragen. (Foreman, 2017; Ghosh et al. 2022)

Der Schweregrad der COPD wird seit 2011 von A-D nach GOLD eingeteilt, wobei die Grade C und D ein erhöhtes Verschlechterungsrisiko (Exazerbationsrisiko) aufweisen als die Grade A und B und sich das Sterblichkeitsrisiko mit der Rate an Exazerbationen erhöht (Suissa 2012).

Ziel des Projekts URBAN-COPD ist es eine Verbesserung des Verständnisses des Einflusses der urbanen Umweltfaktoren Klima, Luftinhaltstoffe und Landnutzung auf die Genese und den Verlauf der Lungenkrankheit COPD. Hierfür wird ein integrierter Ansatz der gesamtheitlichen Betrachtung verschiedener Umweltfaktoren aus Landnutzung, Klima und Luft und ihre Einflüsse auf die Krankheit COPD verfolgt. Zu diesem Zweck wird der Einfluss des Faktors „Wohnort“ der Patienten mit COPD im Stadtgebiet Augsburg auf die zugrundeliegenden Umweltfaktoren untersucht und mit statistischen Methoden analysiert. Datengrundlage bilden die Patientendaten des Universitätsklinikums Augsburg über den Zeitraum von 2015 bis 2021. Umweltdaten werden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) akquiriert.

 

Kooperationspartner:

Prof. Dr. Martin Schwaiblmair (Universitätsklinikum Augsburg, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg)

PD Dr. Thomas Berghaus (Universitätsklinikum Augsburg, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg)

Dr. Christian Faul (Universitätsklinikum Augsburg, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg)

PD Dr. Hannes Taubenböck (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum, Georisiken und zivile Sicherheit Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling)

Dr. Tobias Leichtle (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum, Georisiken und zivile Sicherheit Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling)

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