TELITO

Tegernseer LiteraTouren

Projekt „TELITO: Tegernseer LiteraTouren“

 

Die Vermittlung literarischer Kulturschätze am Ursprung durch Literaturpfade und kulturelle Aktivitäten

 

Literatur am Ursprung sichtbar machen und erleben: Dort wo Literatur geschrieben wurde, soll sie erinnert und präsentiert werden. Zu wenig ist bekannt über den mehr als ein Jahrtausend alten literarischen Kulturschatz, über die spektakuläre Literatur, die im Tegernseer Tal bis 1803 entstanden ist. In Vergessenheit geraten ist auch, dass das Kloster Tegernsee einst das benediktinische, literarische Zentrum Altbayerns, ein Mittelpunkt deutscher Glas- und Buchmalerei sowie Musiktheorie war. Heute konzentriert sich die Erinnerungskultur im Tegernseer Tal nur noch auf die Zeit zwischen 1933-1945 sowie auf das Wirken und die Werke einiger weniger Künstler und Schriftsteller.

 

Unter Erinnerungskultur versteht man heute die Gesamtheit sozial zugelassener oder erworbener Umgangsformen einer Gesellschaft, um damit Teile der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten und gezielt zu vergegenwärtigen. Unser kulturelles Selbstverständnis entsteht immer wieder im Rückgriff auf die Vergangenheit, und wir selbst haben es auch immer wieder in der Hand, was wir erinnern und was nicht. Einfluss auf die Erinnerungskultur haben auch aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen, Verhältnisse und Probleme. Diese können immer wieder dazu führen, dass bisherige Bestandteile der regionalen Erinnerungskultur zurückgedrängt und andere aufgenommen werden.

 

Ziel ist es, den bedeutenden literarischen Kulturschatz ins allgemeine kulturelle Bewusstsein, sowohl der Landbevölkerung als auch Besuchern der Region, zu rufen, in der freien Natur zu präsentieren und die Menschen vor Ort zur aktiven Teilhabe zu motivieren. Dies soll in Form von literarischen Spaziergängen geschehen.

 

Geplant sind 12 Literaturpfade, flankiert durch kulturelle Aktivitäten, die alle der Nachhaltigkeit, Erinnerungskultur und Stärkung der kulturellen Identität der Region dienen: Theater, Poetry Slams, Festivals, Workshops, Seminare, Vorträge, Lesungen, Ausstellungen, Schulprojekte, kommentierte lesefreundliche Ausgaben, Anthologien sowie Apps.

 

Das Projekt „TELITO“ will dazu anregen, dass auch die ländliche Bevölkerung einen neuen niederschwelligen Zugang und eine neue Sichtweise auf Literatur gewinnt. Mit diesem Bewusstsein vertieft sich auch die Bindung an die Region sowie der Stolz, in ihr zu leben.

 

„TELITO“ eignet sich deswegen als ein Modell-Projekt, weil in der Tegernseer Region seit dem Mittelalter bis heute eine so vielfältige bedeutende Literatur ent­­standen ist, an der sich exemplarisch kulturelle Aktivitäten entwickeln lassen zum Nutzen der ländlichen Region. In weiteren Schritten lassen sich die Ergebnisse auf Landes- und Bundesebene übertragen. Denn tatsächlich sind seit dem Mittelalter in allen ländlichen Gegenden, insbesondere in den Klöstern und Fürstenhöfen, bedeutende Werke der Literatur entstanden. Da viele Literatur- und Kulturschätze im Zuge von Säkularisationen in meist staatliche Bibliotheken ausgelagert wurden, ist das Wissen über sie verloren gegangen.

 

Das Vorhaben wird im Frühjahr 2019 starten. Eine Vielzahl von Kooperationen und Partnerschaften ist für das Projekt anvisiert. Eine enge Zusammenarbeit besteht bereits mit dem Museum Tegernseer Tal und soll mit weiteren Partnern vor Ort und bayernweit erfolgen.

 

„TELITO“ ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE)“ und der Bekanntmachung „LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen“. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Mit dem Bundesprogramm leistet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung beispielhafter Projekte der ländlichen Entwicklung. Ziel dieses auf Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit angelegten Pilot-Projektes ist es, die ländlichen Regionen als Wohn-, Arbeits- und Lebensräume attraktiv zu gestalten, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland zu schaffen.

 

Durchgeführt wird „TELITO“ vom Literaturschloss Edelstetten e.V. unter der Leitung seines Vorsitzenden Prof. Dr. Klaus Wolf. Er lehrt als Professor für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Bayern an der Universität Augsburg. Zuletzt erschien von ihm sein Buch Bayerische Literaturgeschichte. Von Tassilo bis Gerhard Polt (C.H. Beck Verlag, 2018).

 

Seine beiden Projektmitarbeiter sind die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Ingvild Richardsen (München/Augsburg) und der Literaturwissenschaftler Dr. Peter Czoik (München).

 

Dr. Ingvild Richardsen. Promotion im Jahr 2000 an der LMU München in Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Neuere Deutsche Literatur, Philosophie. Arbeitet als Dozentin, Autorin und Kuratorin für Universitäten, Akademien, Film und Fernsehen sowie für Bildungsinstitutionen. Seit 2002 freie Mitarbeiterin der Stiftung Lesen, 2005-2009 freie Mitarbeiterin des Goethe-Instituts München und Kiew. 2006-2014 Dozentin für Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit am Institut für Deutsche Philologie (LMU München), seit 2009 bis heute Dozentin an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte. 2013-2016 zudem Dozentin an der medienakademie münchen. Autorin zahlreicher Publikationen zur Erinnerungskultur und zu vergessenen Schriftstellerinnen, u.a. Carry Brachvogel, Emma Haushofer-Merk und Marie Haushofer. Zuletzt erschienen: Die Fraueninsel. Auf den Spuren der vergessenen Dichterinnen von Frauenchiemsee (Volk Verlag, 2017) und Evas Töchter. Münchner Schriftstellerinnen und die moderne Frauenbewegung. 1894-1933 (Volk Verlag, 2018). Seit 2017 Herausgeberin der Reihe „Vergessenes Bayern“ (LMU, Arbeitsstelle für Literatur in Bayern, Prof. Dr. Waldemar Fromm). 2018 Kuratorin der Ausstellung Evas Töchter in der Monacensia im Hildebrandhaus (16. März bis 16. September).

 

Dr. Peter Czoik. Studium der Neueren deutschen Literatur, Germanistischen Mediävistik und Englischen Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Promotionsstudiengang Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über Franz Kafka. 2000-2003 Tätigkeit im Hochschulwesen, u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Seitdem staatlicher Bibliotheksdienst. Seit 2012 Redaktionsleiter, seit 2017 Koordinator des Literaturportals Bayern (www.literaturportal-bayern.de). Darin zahlreiche Blogbeiträge, Artikel zu bayernrelevanten literarischen „Themen“ (z.B. Schriftsteller in Oberbayern und der Erste Weltkrieg; Ödön von Horváth) und „Spaziergängen“ (z.B. „Oskar Maria Graf am Starnberger See“; „Helmut Dietl und sein München“) sowie über 600 Einzelporträts zu bayerischen Autorinnen und Autoren. Weitere Publikationen u.a. zu Jean Paul, Isabella Braun, Hans Carossa, Friedrich Reck-Malleczewen, Karl Wolfskehl und zu biblischen Themen (u.a. in der Encyclopedia of the Bible and Its Reception). Seit 2018 Operativer Leiter des bavarikon-Projekts Bayerische Schriftstellerinnen vom Barock bis ins 20. Jahrhundert, welches die Digitalisierung und Erschließung der Werke bayerischer Schriftstellerinnen zwischen 1644 und 1945 zum Ziel hat.

 

Kooperationspartner des Pilot-Projektes Telito sind: 

 

  • Museum Tegernseer Tal
  • Literatur Radio Hörbahn
  • Bayerische Staatsbibliothek (BSB)
  • Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT)

Aktuelles

Frauenpower im Herrenclub

05.07.2021 | Ein Beitrag von Ines Wagner

 

Ingvild Richardsen hat viele Jahre die historische Bedeutung des Einflusses einer starken Frauenbewegung in München erforscht. Dafür wurde ihr jetzt der Medienpreis 2020 des Zonta Club Fünf-Seen-Land überreicht – an einem denkwürdigen Ort, mit dem sich ein Kreis schließt.

 

Charlotte von Bodelschwingh (li.) und Li Binder-Wehberg überreichten den Medienpreis 2020 des Zonta Club Fünf-Seen-Land an die promovierte Literaturwissenschaftlerin Ingvild Richardsen (Mitte). Nikola Bachfischer

 

 

 

Wo heute der Herrenclub tagt, wurde 1899 der ‚Erste Bayerische Frauentag‘ festlich eröffnet. München war damals das Zentrum der modernen Frauenbewegung in Bayern und das Café Luitpolt und der Prinzensaal einer ihrer wichtigen öffentlichen Treffpunkte. Genau dort hielt im Jahr 1911 die engagierte Schriftstellerin Carry Brachvogel einen programmatischen Vortrag, in dem sie öffentlich darlegte, was eine moderne Frau ist und was Modernsein für die Frau bedeutet. Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel.

 

 

 

 

Reportage: Vergabe des ZONTA Club Fünf-Seen-Land Medien Preises 2020 an Dr. Ingvild Richardsen

Preisvergabe an Dr. Ingvild Richardsen durch Dr. Charlotte von Bodelschwingh sowie Frau Dr. Li Binder-Wehberg

 

ZONTA. WAS IST DAS?

ZONTA ist ein internationales, überparteiliches, überkonfessionelles und weltanschaulich neutrales Netzwerk, in dem sich berufstätige Frauen in leitender oder freiberuflicher Position zusammengeschlossen haben. Im Jahr 2019 feierte Zonta International 100. Geburtstag!

 

Hören Sie hier die Reportage im Literaturradio Hörbahn.

 

 

 

 

 

Da Brander Kasper is a‘ Schlosser g’west…

24.06.2021 | Ein Beitrag von Ines Wagner

 

Vor 150 Jahren schrieb Franz von Kobell seine Geschichte vom Brandner Kasper – und schuf damit einen bayerischen Mythos. Mit vielen Exponaten erzählt das Museum Tegernseer Tal die Geschichte nach. Die Sonderausstellung 2021 kann sich sehen (und hören!) lassen.

Die Geschichte vom Brandner Kasper, der dem Tod beim Kartenspiel mit Kerschgeist austrickst, hat Franz von Kobell am Alpbach in Tegernsee verortet. Nicht nur dort steht heute ein Straßenschild mit der Aufschrift „Am Paradies“, auch im Museum Tegernseer Tal ist eines zu sehen. Wer die Tür zur Sonderausstellung 2021 durchschreitet, tritt ein in dieses Paradies, dass der 1803 geborene Franz von Kobell seinem Brandner Kasper zugeschrieben hat.

 

Die Sonderausstellung erzählt die G’schicht vom Brandner Kasper nach. Ines Wagner

 

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel von Ines Wagner. 

 

 

 

 

Literarische Spurensuche

Ludwig Ganghofer. Sonderheft zum 100. Todestag: Ein Überblick

01.04.2021

 

 

Anlässlich des 100. Todestages von Ludwig Ganghofer erschien Dezember 2020 eine Sonderausgabe der Literatur in Bayern. Die ursprünglich von Klaus Wolf und Ulrich Hohoff geplante Tagung am Tegernsee vom 24. Juli musste wegen Corona entfallen, so dass dieses Heft als eine Sammlung aller vorbereitenden Vorträge veröffentlicht wurde. Patricia Blob hat hineingelesen und stellt die Beiträge für uns vor.

 

Literatur in Bayern, 35. Jg., Sonderheft, Dezember 2020 (Cover) Literatur in Bayern

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Ludwig Ganghofer (1855-1920) feierte mit seinen Heimatromanen große Erfolge. Nicht umsonst zählte er eine Zeit lang zu den beliebtesten und meistgelesenen Schriftstellern in Deutschland. Trotzdem ist er in der aktuellen Forschung immer mehr in Vergessenheit geraten. Die Referent*innen, die ihre Vorträge für diese Sonderausgabe der Literatur in Bayern abgefasst haben, thematisieren inhaltlich sowohl den Stand der bisherigen Forschung als auch neue Perspektiven.

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.

 

 

 

 

 

 

Schuldige Landschaft

Reinjan Mulder im Gespräch über sein neues Buch über Bad Wiessee

Reinjan Mulders Schwefelwasser. Das Wunder von Bad Wiessee erschien diesen Sommer 2020 im Volk Verlag in der Reihe „Vergessenes Bayern“. Das Buch ist ein wichtiges Zeugnis der Orts- und Regionalgeschichte im Tegernseer Tal. Herausgeberin ist Dr. Ingvild Richardsen, die im Rahmen des Pilotprojekts TELITO auch eine „LiteraTour“ zur Geschichte des Jod-Schwefelbades entwickelt. In diesem Interview spricht sie mit dem Autor über Erinnerungskultur, schuldige Landschaft und das deutsch-holländische Verhältnis.

 

Foto: Ingvild Richardsen Ingvild Richardsen

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INGVILD RICHARDSEN: Reinjan, du operierst in deinem Buch mit Armandos Begriff und Konzept von der „schuldigen Landschaft“. Dass du von dem niederländischen Künstler und Schriftsteller Armando in deinem eigenen Schaffen beeinflusst wurdest, hängt sicher auch damit zusammen, dass du als Redakteur in der Kunstredaktion der Zeitschrift NRC Handelsblad eng mit ihm zusammengearbeitet hast?

REINJAN MULDER: Ja, ich war damals einer seiner Redakteure bei NRC. Von 1980 bis 1983 hatten wir oft Kontakt, bis ich zum Sozial und Culturel Planungs Buro (SCP) ging. Armando war im Sommer 1980 von der DAAD eingeladen worden, ein Jahr nach Berlin zu kommen, wo er das Atelier von Arno Breker erhielt, des bekannten NS-Künstlers. Als wir mit ihm über eine Kolumne sprachen, sagten wir, er könnte frei über alles schreiben, was er wollte, aber bitte NICHT über den Krieg. Da hat er geantwortet: Ach, ich schreibe NUR über den Krieg. Wir haben dann gelacht und gesagt: Naja, das ist natürlich auch gut. Also schrieb Armando auch für uns weiter über den Krieg.

 

Hier gelangen Sie zum vollständigen Gespräch.

 

 

 

 

 

Klein-Texas in Oberbayern

„Schwefelwasser. Das Wunder von Bad Wiessee“. Leseprobe von Reinjan Mulder

 

Vom wilden Quell zum Brunnentempel: 1914 wurde die Quelle nach dem amtierenden bayerischen König Ludwig III. benannt. Gemeindearchiv Bad Wiessee

 

 

Hier gelangen Sie zu den Leseproben im Literaturportal Bayern.

 

 

 

 

„Bad Wiessee ist eine schuldige Landschaft“: Buch-Autor kritisiert fehlende Aufarbeitung von NS-Zeit

Das Tegernseer Tal sollte sich mehr mit seiner NS-Vergangenheit auseinandersetzen. Eine These, mit der Buch-Autor Reinjan Mulder bei einem Vortrag für Aufsehen gesorgt hat.

Tegernsee/Bad Wiessee – Im August veröffentlichte der Holländer Reinjan Mulder die um rund 100 Illustrationen und einen Kommentar erweiterte deutsche Version seines Buches „Zwavelwater“. Jetzt präsentierte und verteidigte der 72-jährige Journalist, Jurist und Philosoph sein „Schwefelwasser“ bei seinem Vortrag „Das Wunder von Bad Wiessee – Eine Zeitreise“ im Museum Tegernseer Tal.

 

Fordert eine historische Aufarbeitung: Reinjan Mulder bei seinem Vortrag im Museum Tegernseer Tal. Alexandra Korimorth

 

 

 

 

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Reinjan Mulder: "Schwefelwasser"

Über die Geschichte des Kurorts Bad Wiessee

Sky Nonhoff  15.11.2020 | 14:07 Uhr

 

Das oberbayerische Bad Wiessee ist das meistbesuchte Kurbad Deutschlands. Nur wenige wissen aber, dass es von einem Holländer zu jenem mondänen Ort gemacht wurde, als der es heute weltbekannt ist. Der niederländische Schriftsteller Reinjan Mulder verbindet in seinem Buch "Schwefelwasser“ die Geschichte des Orts mit seiner eigenen Lebenslinie. Sky Nonhoff hat mit ihm gesprochen – über ein Fleckchen Niederlande im Deutschland des Nationalsozialismus, persönliche Erinnerungskultur und den Begriff der "schuldigen Landschaft“.

Ein Thema in der Sendung "Canapé" am 15.11.2020 auf SR 2 KulturRadio.

 

 

 

 

REPORTAGE: “TEGERNSEE ALS LITERARISCHER THINKTANK DES SPÄTMITTELALTERS” – VON PROF. DR. KLAUS WOLF IM RAHMEN DER SONDERAUSSTELLUNG IM RAHMEN DES TELITO-PROJEKTES

 

 

Wir berichten von der Eröffnung.

 

Endlich ist es soweit und wir können Sie/Euch zur Sonderausstellung ins Museum Tegernseer Tal einladen! Tegernseer Literatur Touren? heißt das Projekt, das im Museum gemeinsam mit dem Literaturschloss Edelstetten nun bereits seit einiger Zeit bearbeitet wird. Wie berichtet, wurde mit Mitteln des Bundes, welche das Projekt finanzieren, die Beleuchtung des Museums modernisiert, sodass das Heimatmuseum nun einen weiteren Schritt zur Visualisierung seiner kulturhistorischen Sammlung machen konnte. Der Tegernsee als Hotspot der Literaturgeschichte zieht sich über viele Jahrhunderte. Vom bedeutenden Schaffen der Tegernseer Mönche bis zu den Heimatkrimis der Gegenwart verbindet er vielerlei Genres. Im Kloster Tegernsee entstanden neben den mannigfaltigen geistlichen Werken gebildeter Theologen profane Texte, die die deutschsprachige Literatur entscheidend geprägt haben. Mit den Landesbeschreibungen des 19. Jahrhunderts und dem ersten Fremdenführer, Joseph von Hefners Beschreibung Tegernsees und seiner Umgegend von 1838, änderte sich das Augenmerk auf Landschaft und Kultur. Dem allgemeinen Zustrom an hochgestellten Persönlichkeiten folgend, entdeckten zunehmend auch Künstler und Literaten die Schönheit des Tegernseer Tales und seine schaffenskräftige Inspiration.

 

Hören Sie hier die Reportage im Literaturradio Hörbahn

 

 

 

„Das haben die Toten gern...“

 

„Literatur am Tegernsee – Bekanntes und Vergessenes“. Über die Ausstellung im Museum Tegernseer Tal

Vom 22. August bis 8. November ist im Museum Tegernseer Tal eine Sonderausstellung unter dem Titel „Literatur am Tegernsee – Bekanntes und Vergessenes“ zu besichtigen. Seit über zwanzig Jahren informiert das Museum im Alten Pfarrhof von Tegernsee mit rund 850 Ausstellungsobjekten vom 14. bis 20. Jahrhundert über die Kultur und Geschichte einer der traditionsreichsten Regionen Altbayerns. Nun liegt der Schwerpunkt ganz auf der dort entstandenen und tradierten Literatur. Der Tegernsee als „Hotspot“ der Literaturgeschichte zieht sich über viele Jahrhunderte: vom bedeutenden Schaffen der Tegernseer Mönche bis hin zu den Heimatkrimis der Gegenwart verbindet er vielerlei Genres und große Namen der deutschen Literaturgeschichte. Das Literaturportal Bayern, das als Kooperationspartner an der Konzeption der Ausstellung mit Autorenporträts mitgewirkt hat, hat sich die Ausstellung angesehen.

 

Ausstellung „Literatur am Tegernsee – Bekanntes und Vergessenes“. Literaturportal Bayern

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel im Literaturportal Bayern.

 

 

 

Bekanntes und Vergessenes

Ausstellung zur Literatur am Tegernsee

 

 

Tegernseer LiteraTouren (TELITO) heißt das Projekt, das im Museum gemeinsam mit dem Literaturschloss Edelstetten nun bereits seit einiger Zeit bearbeitet wird. Mit Mitteln des Bundes, welche das Projekt finanzieren, wurden die Beleuchtung des Museums modernisiert, sodass das Heimatmuseum nun einen weiteren Schritt zur Visualisierung seiner kulturhistorischen Sammlung machen konnte.

 

Ausstellung zur Literatur am Tegernsee Museum Tegernseer Tal

 

 

Hier gelangen Sie zum Artikel im Literaturportal Bayern. 

 

 

 

Vom Schwefelwasser zur Erinnerungskultur

28.08.2020 | Ein Beitrag von Ines Wagner

 

Buchrezension – Erinnerungskultur in Bad Wiessee

 

Das Jod-Schwefelbad in Bad Wiessee hat im Juni sein neues Badehaus eingeweiht – Grund genug, einmal wieder auf dessen spannende Geschichte zu blicken. Da passt es hervorragend, dass heute das Buch „Schwefelwasser“ des Niederländers Reinjan Mulder in der deutschen Übersetzung erscheint. Es wirft einen literarisch-philosophischen Blick auf die Geschichte des Ortes mit seinem Heilwasser und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur der Tegernseer Tal Region.

 

 

 

Das „Schwefelwasser“ brachte Aufschwung nach Wiessee und machte es zum mondänen Badeort – die historische Postkarte vom alten Jodschwefelbad zeigt ein Idyll Bad Wiessee, Gemeindearchiv

 

 

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Reportage: “Tegernsee als literarischer Thinktank des Spätmittelalters” – von Prof. Dr. Klaus Wolf im Rahmen der Sonderausstellung im Rahmen des TeLiTo-Projektes. Vortrag zur Eröffnung der Sonderausstellung im Rahmen des TeLiTo-Projektes am 21. August 2020. Dauer der Ausstellung bis 8. November 2020.

 

 

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Literatur im Fokus

 

Mit der Ausstellung „Literatur am Tegernsee – Bekanntes und Vergessenes“ zeigt das Museum Tegernseer Tal, dass die Region seit dem mittelalterlichen Kloster ein wichtiges literarisches Zentrum im deutschsprachigen Raum ist.

 

Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel von KulturVision.

 

kultur vision aktuell

 

 

 

MUSEUM PRÄSENTIERT HISTORISCHE BÜCHER AUS KLOSTERBIBLIOTHEK

Sonderausstellung zeigt literarische Schätze des Tegernseer Tals

Von Alexandra Korimorth

 

Das Tegernseer Tal war mit dem Kloster einst ein literarischer Hotspot. Das zeigt die neue Sonderausstellung.

 

Tegernsee – Coronabedingt hat die Sonderausstellung im Museum Tegernseer Tal dieses Jahr etwas auf sich warten lassen. Aber seit dem Wochenende ist dort unter dem Titel „Literatur am Tegernsee – Bekanntes und Vergessenes“ veranschaulicht, was für ein literarischer Hotspot das Tegernseer Tal ist und schon immer war.

Wächst man im Tegernseer Tal auf und besucht hier eine Schule, so kommt man freilich – wenngleich meist sehr kurz – in Kontakt mit dem „Ruodlieb“, dem „Ludos de Antichristo“, mit dem von der Gastfreundschaft der Tegernseer Mönche enttäuschten Walther von der Vogelweide sowie mit den Schriftstellern Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer. Zumindest gehört hat man von den berühmten Werken, Dichtern und Literaten.

 

Die neue Sonderausstellung zeigt die literarischen Schätze des Tegernseer Tals. Thomas Plettenberg

 

 

Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel.

 

 

 

INTERVIEW: “LITERATUR AM TEGERNSEE” – SONDERAUSSTELLUNG IM RAHMEN DES TELITO-PROJEKTES

 

Endlich ist es soweit und wir können Sie/Euch zur Sonderausstellung ins Museum Tegernseer Tal einladen! Tegernseer Literatur Touren? heißt das Projekt, das im Museum gemeinsam mit dem Literaturschloss Edelstetten nun bereits seit einiger Zeit bearbeitet wird. Wie berichtet, wurde mit Mitteln des Bundes, welche das Projekt finanzieren, die Beleuchtung des Museums modernisiert, sodass das Heimatmuseum nun einen weiteren Schritt zur Visualisierung seiner kulturhistorischen Sammlung machen konnte. Der Tegernsee als Hotspot der Literaturgeschichte zieht sich über viele Jahrhunderte. Vom bedeutenden Schaffen der Tegernseer Mönche bis zu den Heimatkrimis der Gegenwart verbindet er vielerlei Genres. Im Kloster Tegernsee entstanden neben den mannigfaltigen geistlichen Werken gebildeter Theologen profane Texte, die die deutschsprachige Literatur entscheidend geprägt haben. Mit den Landesbeschreibungen des 19. Jahrhunderts und dem ersten Fremdenführer, Joseph von Hefners Beschreibung Tegernsees und seiner Umgegend von 1838, änderte sich das Augenmerk auf Landschaft und Kultur. Dem allgemeinen Zustrom an hochgestellten Persönlichkeiten folgend, entdeckten zunehmend auch Künstler und Literaten die Schönheit des Tegernseer Tales und seine schaffenskräftige Inspiration.

 

Hier gelangen Sie zum Interview auf Literaturradio Hörbahn.

 

 

 

INTERVIEW: “GANGHOFER RELOADED” – FÜR EIN NEUES GANGHOFER-BILD AUS ANLASS SEINES 100. TODESTAGES

Ein Interview mit dem Veranstalter der Tagung Prof. Dr. Klaus Wolf.

 

Die Tagung gehört zum Projekt TELITO und musste leider wegen Corona ausfallen. Sie wird nun in Form eines Tagungsbandes realisiert. Prof. Wolf erzählt über die Tagung und über das gewandelte Bild von Ludwig Ganghofer. 

 

 

 

Der heute weitgehend vergessene bayerische Schriftsteller Ludwig Ganghofer verstarb am 24. Juli 1920 in Tegernsee. In dieser Zeit waren er und sein Kollege und Freund Ludwig Thoma die bekanntesten und erfolgreichsten „volkstümlichen“ Schriftsteller in Bayern. Ganghofer war eine vielseitige Persönlichkeit. Als professioneller Autor schrieb er Alpenromane, die ihn berühmt machten, und pflegte sein Image als Heimatschriftsteller und Jäger. Daneben war er in der Kunst- undLiteraturszene Münchens aktiv und bestens vernetzt, wo er junge Autoren wie Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal unterstützte. Ganghofer beschäftigte sich intensiv mit dem neuen Medium Film und wurde der erste verfilmte Autor in Deutschland. Die Tagung nimmt den 100. Todestag zum Anlass, sich mit dem Negativimage auseinanderzusetzen, das Ludwig Ganghofer heute anhaftet. Sie beschäftigt sich mit Themen seines Werkes und Aspekten seiner Persönlichkeit, die ihn mit unserer Gegenwart verbinden.

 

Hören Sie hier das Interview auf Literaturradio Hörbahn.

 

 

 

 

HÖRBAHN ON STAGE: REINJAN MULDER LIEST AUS “SCHWEFELWASSER – DAS WUNDER VON BAD WIESSEE” UND ERZÄHLT VON ALTEN UND NEUEN ZEITEN.

 

Klein-Texas in Oberbayern: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bohrt der niederländische Bergbauingenieur und Pionier der Erdölindustrie Adrian Stoop an den Ufern des Tegernsees nach Öl – und wird fündig. Die Erste Bayerische Petroleum Gesellschaft fördert fast fünf Jahre lang das Schwarze Gold, auch wenn die ausgestoßenen Mengen vergleichsweise überschaubar bleiben. Am 27. Mai 1909 dann der Rückschlag: In Bohrloch III wird in 676 m Tiefe Wasser statt Öl angebohrt. Es stinkt auch noch nach faulen Eiern – was nun?

 

Hören Sie hier den Beitrag auf Literaturradio Hörbahn.

 

 

 

 

 

 

 

 

Neuer Glanz und kostbare Literaturschätze

15.07.2020 | Ein Beitrag von Ines Wagner

 

Seit Ende Juni hat das Museum Tegernseer Tal seine Türen wieder geöffnet. Die Exponate werden dabei von einer neuen Beleuchtungsanlage glanzvoll in Szene gesetzt. Nun wird mit Hochdruck an der neuen Sonderausstellung gearbeitet – Ende August soll sie eröffnen.

Die bisher eher dunkel wirkenden Museumsräume haben während der Winterpause und der Corona-bedingten Schließung eine neue Lichtanlage bekommen. Das Museum scheint wie verwandelt, als sei es aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Die 125 Meter Lichtschienen und zahlreichen neuen Strahler, Wandfluter und Vitrinenbeleuchtungen verleihen den kostbaren Exponaten der Dauerausstellung sowie der jährlichen Sonderausstellung endlich den Glanz, den sie verdienen.

 

Der blaue Wittelsbacher Raum in neuem Licht. Ines Wagner

 

 

Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel.

 

 

 

BUCH ZWAVELWATER JETZT ERSCHIENEN

Erinnerung an eine Sommerfrische in Haus Jungbrunnen: Auf den Spuren von Adrian Stoop

Von Christina Jachert-Maier

 

 

 

 

Der Holländer Reinjan Mulder (70) war 17 Jahre alt, als die Urenkelin von Adrian Stoop die halbe Schulklasse nach Bad Wiessee einlud. Im Ruhestand hat er sich auf Spurensuche begeben.

 

Reinjan Mulder und sein Buch. Thomas Plettenberg

 

Bad Wiessee – „Zwavelwater“, heißt das Buch, das Reinjan Mulder im April dieses Jahres veröffentlicht hat: Schwefelwasser. „Jodschwefelwasser wäre zu lang gewesen“, lächelt Mulder. Wie es sich darin badet, hat er 2012 erstmals ausprobiert. Damals hatte die Gemeinde Bad Wiessee das Jodschwefelbad den holländischen Eigentümern gerade erst abgekauft. An jenem Morgen war Mulder der einzige Gast im riesigen alten Jodbad. „Eine starke Frau hat mich ins Bad getan. Das mache ich sonst immer selbst“, sagt Mulder. Wie ein Kind habe er sich gefühlt. „Das war ein Jungbrunnen. Und ich wieder wie damals mit 17 Jahren.“

 

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel.

 

 

 

 

Mehr als Thoma

Tegernseer LiteraTouren: Die Spuren der Geschichte

23.12.2018

Tegernseer Tal – Bereits seit einiger Zeit lassen die Heimatführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH Geschichte und Geschichten am Tegernsee für Gäste und Einheimische lebendig werden. Ab Frühjahr 2019 dürfen sich Freunde der beliebten kulturellen Führungen auf noch mehr freuen: Mit dem Projekt „Telito: Tegernseer LiteraTouren“ sollen die kulturelle Identität im ländlichen Raum sowie das Geschichtsbewusstsein und die Erinnerungskultur gestärkt werden, erklärten die Verantwortlichen am vergangenen Dienstag beim Pressegespräch in Tegernsee. Abseits ausgetretener Pfade steht beim Projekt klar die Literatur des Tegernseer Tals im Fokus.

 

Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (l.) empfing (v.r.) Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan, Telito-Leiter Klaus Wolf, Ingvild Richardsen und Peter Czoik sowie TTT-Chef Christian Kausch und Hans-Herbert Perlinger (Altertums-Gauverein Tegernsee). Hefft

 

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MIT 100.000 EURO GEFÖRDERTES PILOTPROJEKT STARTET IN TEGERNSEE

Tegernsee will mit Schätzen der Literatur begeistern

 

Geschichtsbewusstsein stärken, literarische Kulturschätze sichtbar machen und erleben – das will das Pilotprojekt „TELITO: Tegernseer LiteraTouren“. Die Bundesregierung spendiert 100.000 Euro.

 

Bei der Präsentation (v.l.): Johannes Hagn, Hans-Herbert Perlinger, Christian Kausch, Dr. Peter Czoik, Dr. Ingvild Richardsen, Professor Klaus Wolf, Alexander Radwan. Thomas Plettenberg

 

 

 

Tegernsee – Seit Jahrhunderten ist das Tegernseer Tal ein Anziehungspunkt für Kunst und Literatur in Bayern. Spektakuläre Werke sind hier bis 1803 entstanden. Dass das Kloster Tegernsee einst das benediktinische, literarische Zentrum Altbayerns sowie ein Mittelpunkt deutscher Glas- und Buchmalerei sowie Musiktheorie war, ist in Vergessenheit geraten.

 „Heute konzentriert sich vieles nur noch auf die Zeit zwischen 1933 bis 1945 und auf die Werke einiger weniger Künstler wie Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer, Leo Slezak oder Olaf Gulbransson“, findet Klaus Wolf, Vorsitzender des schwäbischen Vereins Literaturschloss Edelstetten und Professor an der Uni Augsburg für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters sowie der Frühen Neuzeit mit Schwerpunkt Bayern. Zusammen mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Ingvild Richardsen und dem Literaturwissenschaftler Dr. Peter Czoik hat er deshalb ein Pilotprojekt ins Leben gerufen: „TELITO: Tegernseer LiteraTouren“. Im Tegernseer Rathaus und im Beisein von CSU-Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan sowie Bürgermeister Johannes Hagn wurde es präsentiert.

 

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TELITO: Tegernseer LiteraTouren – Literaturpfade in die Gegenwart.

Interview mit Initiatoren des Projektes.

Prof. Dr. Klaus Wolf

Dr. Ingvild Richardsen

Literatur am Ursprung sichtbar machen und erleben: Dort wo Literatur geschrieben wurde, soll sie erinnert und präsentiert werden. Zu wenig ist bekannt über den mehr als ein Jahrtausend alten literarischen Kulturschatz, über die spektakuläre Literatur, die im Tegernseer Tal bis 1803 entstanden ist. In Vergessenheit geraten ist auch, dass das Kloster Tegernsee einst das benediktinische, literarische Zentrum Altbayerns, ein Mittelpunkt deutscher Glas- und Buchmalerei und der Musiktheorie war. Heute konzentriert sich die Erinnerungskultur im Tegernseer Tal im wesentlichen auf die Zeit zwischen 1933-1945 sowie auf das Wirken und die Werke einiger weniger Künstler und Schriftsteller. „TELITO“ ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE)“ und der Bekanntmachung „LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen“.

 

Das vollständige Interview von Uwe Kullnik können Sie hier anhören.

 

 

 

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