Deutungskämpfe zu und mit Menschenrechten

Projektbeschreibung

Menschenrechte finden seit Jahrzehnten verstärkt Einzug in die Praxis von Aktivist*innen, sozialen Bewegungen und NGOs weltweit. In Reaktion auf Formen ihrer Missachtung und Verletzung dienen sie beispielsweise als wichtige Referenz für Protest und politische Forderungen in vielen (trans)lokalen Kämpfen oder als Orientierungsgröße für Inhalte und Prozesse der Wissensproduktion zu Konflikten (Bake/Zöhrer 2017) sowie struktureller, zum Beispiel gender-basierter Gewalt. Gleichzeitig waren und sind Menschenrechte selbst Gegenstand von Konflikten, etwa wenn ihr westlicher Ursprung in der Kritik oder ihr Universalitätsanspruch zur Disposition steht.
 

Um besser zu verstehen, wie Menschenrechte in Praxis mit Leben gefüllt werden und wie um sie und mit ihnen Deutungskämpfe ausgetragen werden, wird in einem ersten Schritt des sozialwissenschaftlichen Projekts die bis heute andauernde „Diskursgeschichte“ zu Menschenrechten und Geschlecht (Rudolf 2014) als die auch materiale Geschichte von Deutungskämpfen rekonstruiert. Im nächsten Schritt liegt das Hauptaugenmerk auf qualitativ-empirischen Fallstudien zu gegenwärtiger feministischer Menschenrechtspraxis. Dabei ist geplant, zentrale Elemente aufzugreifen und zur Anwendung zu bringen.

Literatur

  • Bake, Julika/Zöhrer, Michaela 2017: Telling the Stories of Others: Claims of Authenticity in Human Rights Reporting and Comics Journalism, in: Journal of Intervention and Statebuilding 11: 1 (Special Issue: The Art of Composing the Picture: Knowledge Production in Conflict and Intervention), 81-97.

  • Rudolf, Beate 2014: Menschenrechte und Geschlecht – eine Diskursgeschichte, in: Lembke, Ulrike (Hrsg.): Menschenrechte und Geschlecht. Baden-Baden: Nomos, 24-50.

Ansprechpartner*in

wissenschaftliche Mitarbeiterin
Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung

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