Das Studium der Philosophie

 

Das Studium der Philosophie

Philosophie – „Liebe zur Weisheit“ – ist die Mutter aller Wissenschaften. Sie unterscheidet sich von allen anderen Fächern nicht durch einen speziellen Gegenstandsbereich, sondern durch den allgemeinen Charakter ihrer Fragestellungen. Seit ihren Anfängen befasst sich die philosophische Diskussion mit generellen Verständnisweisen der Welt, des Denkens und des menschlichen Handelns. In ihren Diskursen entwickelt sie erstmals den Begriff des Wissens und der wissenschaftlichen Methode, begründet im Laufe ihrer Geschichte das abendländi­sche System der Einzelwissenschaften und versteht ihre eigene bleibende Stellung im Kanon der Wissenschaften als Grund- und Universalwissenschaft. Sie repräsentiert damit bis heute in exemplarischer Weise die Idee der Universität als ganzer.

Aktuelle philosophische Diskurse setzen sich zum einen kritisch mit maßgeblichen Werken der Philosophiegeschichte auseinander und führen einschlägige Fragestellungen unter aktu­ellen Gesichtspunkten fort. Sie begleiten den Fortschritt der übrigen Wissenschaften, indem sie die Ergebnisse moderner Forschungen unter prinzipiellen Gesichtspunkten interpretieren. Sie reflektieren die Tragfähigkeit traditioneller und aktueller Überzeugungssysteme, indem sie nach den Grundlagen, Kohärenzen und Konsequenzen allgemein vertretbarer Denk- und Praxisformen fragen. In den Studiengängen, in denen die Philosophie traditionell verankert ist, trägt sie ihren Anteil bei und bietet Studierenden aller anderen Fachdisziplinen die Möglichkeit, die besonderen Perspektiven des eigenen Fachs in einen umfassenderen Horizont einzubetten.

An der Universität Augsburg wird das Fach Philosophie dem klassi­schen Verständnis der Philosophie sowie den aktuellen Erfordernissen des Fachs gemäß vertreten. Kennzeichen der gemeinsamen Arbeit ist die Verknüpfung von philo­sophiegeschichtlich fundierter und analytisch orientierter Philosophie mit wissenschafts­theoretischen, ethischen und religions­philosophischen Schwerpunkten.

 

 

Inhalte und Ziele des Studiums

Das Lehrangebot des Fachs Philosophie bietet eine umfassende Einführung in die Grund­lagen des Fachs sowie weiterführende Vertiefungen mit Schwerpunkten in den Bereichen der analytischen Philosophie, der Ethik und der Religionsphilosophie.

Drei Vorlesungszyklen vermitteln Grundkenntnisse der Philosophiegeschichte, der theoreti­schen Philosophie und der philosophischen Ethik. Seminare führen an die eigenständige Auseinandersetzung mit klassischen Werken und aktuellen Fragestellungen des Fachs heran. Praxismodule dienen der Ausbildung besonderer berufsbezogener Qualifikationen. Durch die Anfertigung von Haus-, Studien- und Abschluss­arbeiten wachsen Studierende des Fachs schrittweise in das Verfassen eigener Fachbeiträge und Monographien hinein. Der offene Studienaufbau erlaubt zudem allen Studierenden zahlreiche Wahlmöglich­keiten, so dass von Anfang an eigene Schwerpunkte verfolgt werden können.

Ein sach- und methodengerechtes Arbeiten in Philosophie erfordert ein hohes Maß an kritischer Motivation, sachlicher Orientierung und begriffliche Klarheit im Umgang mit schwierigen Texten und Themen. Dazu gehört insbesondere die Fähigkeit, komplexe Sachlagen angemessen zu analysieren, zuverlässig darzustellen und kritisch zu bewerten. Das Studium des Fachs legt daher besonderes Gewicht auf die eigenständige Textlektüre, auf die aktive Einübung in das persönliche philosophische Gespräch sowie in die Grundformen der mündlichen und schriftlichen Präsentation eigener Arbeitsergebnisse.

Ziel des Studiums der Philosophie insgesamt ist es, sich zunehmend selbstständig mit philosophischen Fragestellungen, Themen und Texten auseinanderzusetzen, dabei eigene wohlüberlegte Positionen zu entwickeln und diese in mündlicher und schriftlicher Form überzeugend zu vertreten.

 

 

Philosophische Qualifikationen

Das Studium der Philosophie vermittelt keine Spezialkenntnisse für einen bestimmten Beruf, wohl aber einschlägige Schlüsselkompetenzen, die in vielen Berufsbereichen zunehmend gefragt sind. Fachübergreifende Orientierung, gedankliche Klarheit und gründliches Denken gehören heute zu den zentralen Erfordernissen des beruflichen Erfolgs. Absolventinnen und Absolventen der Philosophie sind heute vielfach im Bereich von Kultur- und Bildungseinrich­tungen, Medien, Beratung und Politik tätig, aber auch in vielen Berufsfeldern der Wirtschaft durchaus gefragt, insbesondere dann, wenn sie ihren künftigen Arbeitgeber von ihren tatsächlich erworbenen Fähigkeiten überzeugen können.

In vielen hochrangigen Verantwortungsbereichen wird häufig ein Doktorgrad erwartet. Ein grundständiges Studium der Philosophie bietet den ersten Schritt, indem es die hinreichende Grundlage für ein nachfolgendes Master- und Promotionsstudium vermittelt.

Nicht zuletzt ist auch die Philosophie als akademisches Fach selbst auf einen hochqualifi­zierten wissenschaftlichen Nachwuchs angewiesen. Das Studium hat daher auch hervor­ragende Begabungen von Anfang an zu fördern und für eine akademische Tätigkeit zu gewinnen.

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