Zertifikat Wertebildung: Das Sokrates-Protokoll

Zertifikat Wertebildung: Das Sokrates-Protokoll

Logo Zertifikat Wertebildung © Universität Augsburg

WARUM „WERTEBILDUNG“?

In den letzten Jahren hat die Dynamik gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen zugenommen. Mit Blick auf unsere Lebenswelt sind Artensterben, Klimawandel und Plastikvermüllung exemplarisch zu nennen. Darüber hinaus bestimmen Migration, Armut, soziale Ungerechtigkeit, Krieg und Frieden die öffentliche Berichterstattung. All das wirkt bis in Schulen und Familien hinein und verändert Kommunikation. So sind u.a. Hass und Hetze im Netz, Cybermobbing, Polarisierung bishin zur Verhinderung der Debattenkultur und eine Demokratie in der Krise zu beobachten.

 

Schule kann sich diesen Entwicklungen nicht verschließen, sondern muss ihren verfassungsmäßigen Bildungs- und Erziehungsauftrag ernst nehmen. In dessen Zentrum steht eine Werteerziehung, die sich zu freiheitlich-demokratischen Prinzipien bekennt, wie sie in Artikel 131 grundgelegt sind. Die genannten Problemfelder müssen im Bildungssystem breit verankert und in den Schulen deutlich stärker gewichtet sein als bisher. Insofern muss es darum gehen, dass auch Schulen einen grundlegenden Beitrag zu einer Werteerziehung leisten und insbesondere die Bereiche der Umweltbildung und Nachhaltigkeit, der Medienbildung und Digitalisierung sowie der Demokratiebildung und des sozialen Lernens aufgreifen. Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft und damit verbundenen die Möglichkeiten auf ein Leben in Humanität hängen für die nachwachsende Generation vor allem davon ab, wie es der älteren Generation gelingt, die epochaltypischen Wertefragen zu behandeln und zu beantworten.

 

Der Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Augsburg greift diesen Bildungs- und Erziehungsauftrag auf, um zukünftige Lehrpersonen aller Schularten auf ihre Rolle als Bildungsagenten vorzubereiten. Hierzu sind umfassende Kompetenzen zu vermitteln und Haltungen anzubahnen.

Die Schulpädagogik ist für diesen Bereich der Lehrerbildung das geeignete Dach, da alle Lehramtsstudierenden diesen für Lehrpersonen traditionell zentralen Fachbereich durchlaufen müssen. Sie hat eine erziehungswissenschaftliche, allgemeindidaktische und fachunabhängige Ausrichtung. Und im Kern gilt Ähnliches für die Themen „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, „Medienbildung und Digitalisierung“ sowie „Demokratiebildung und Soziales Lernen“: Sie lassen sich eben nicht nur aus einem Fach beleuchten, geschweige denn lösen. Vielmehr erfordern sie interdisziplinäres und methodenübergreifendes Denken, das jenseits der fachlichen Grenzen seinen Niederschlag findet. Diese Aufgabe kann nur schulart- und fächerübergreifend angegangen werden.

 

Das Zertifikat „Werteerziehung“ für Studierende wurde nach mehrsemestriger Vorbereitung im Wintersemester 2022/23 ins Leben gerufen und ist eine Fortführung des Zertifikates „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, das bereits seit Wintersemester 2019/20 besteht. Ein wesentlicher Anspruch ist die intensive Kooperation mit verschiedenen universitären und außeruniversitären Fachbereichen. Zudem ist es das Ziel, Studierende möglichst evidenzbasiert an die genannten Themen heranzuführen. Da es im Kern immer um eine Haltungsbildung geht, wird als Grundlage des Zertifikates der Sokratische Eid gesehen. Dieser ist ein Berufseid für Lehrpersonen und vereint in sich den derzeitigen Stand an theoretischen und empirischen Erkenntnissen zur Lehrerprofessionalisierung. Als Selbstverpflichtung gedacht, rückt er die Verantwortung jedes Einzelnen ins Zentrum. Sokrates als Gewährsmann zu nehmen, begründet sich aus der Tatsache, dass er seine Haltung bis zur Stunde seines Todes auch für das Leben nicht opferte, sondern daran festhielt. In allen Bereichen der Werteerziehung geht es darum, Haltung zu zeigen und so auch bei den Themen „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, „Medienbildung und Digitalisierung“ sowie „Demokratiebildung und Soziales Lernen“. Aus diesem Grund nennen wir das Zertifikat „Wertebildung“ auch „Sokrates-Protokoll“.

 

ZIELSETZUNGEN

Das Zertifikat „Wertebildung“ ist ein freiwilliges Zusatzangebot des Lehrstuhls für Schulpädagogik der Universität Augsburg und richtet sich primär an Lehramtsstudierende.

Grundlegende Ziele des Zertifikats sind

  • die Entwicklung eines Bewusstseins für Wertebildung- und erziehung anhand der Themen „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, „Medienbildung und Digitalisierung“ sowie „Demokratiebildung und Soziales Lernen“ auf Seite der Studierenden,
  • das Kennenlernen wichtiger Grundbegriffe und Konzepte einer Wertebildung- und erziehung am Beispiel der Themen „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, „Medienbildung und Digitalisierung“ sowie „Demokratiebildung und Soziales Lernen“,
  • die Auseinandersetzung mit exemplarischen Handlungsfeldern einer Wertebildung- und erziehung anhand der Themen „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“, „Medienbildung und Digitalisierung“ sowie „Demokratiebildung und Soziales Lernen“ im Kontext von Schule und Unterricht.

MODULSTRUKTUR

 

 

Um das Zertifikat Wertebildung zu erhalten, müssen verschiedene Module durchlaufen werden, die Sie individuell belegen können.

 

Wenn Sie einen Schwerpunkt im Rahmen Ihres Zertifikats wählen, dürfen nur die Veranstaltungen belegt werden, die dem jeweiligen Schwerpunkt untergeordnet sind.

 

Schwerpunkte sind:

  • „Umweltbildung und Nachhaltigkeit“,
  • „Demokratiebildung und Soziales Lernen“
  • „Medienbildung und Digitalisierung“.

 

Wir empfehlen eine Studiendauer von zwei Semestern. Bitte beachten Sie bei Ihren Planungen, dass nicht jedes Semester alle Veranstaltungen angeboten werden.

Modulstruktur Zertifikat Wertebildung © Universität Augsburg

Suche