Baumführer

„Ich drücke mein Gesicht an seine dunkle, warme Rinde und spüre Heimat - und bin so unsäglich dankbar in diesem Augenblick“ - Sophie Scholl, Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus

Die Herkunft von Bäumen in städtischen Parkanlagen ist selten spontaner Natur. Vielmehr werden im Vorfeld bei der Planung die Standorte als auch die Baumarten festgelegt. Dabei geschieht es oft, dass nicht immer nach ökologischem Gesichtspunkt gehandelt wird, sondern auch nicht heimische Bäume gepflanzt werden, an welche unsere Fauna nicht angepasst ist. In solchen Fällen weicht der ökologische Sinn dem ästhetischen. Welche unserer Campus-Bäume heimisch sind und welche nicht, erfahren Sie in diesem Kapitel. Zusätzlich erwarten Sie weitere interessante Fakten zur kulturellen, medizinischen, handwerklichen oder gar kulinarischen Nutzung der Arten.

 

U.a. befinden sich folgende Bäume auf dem Campus der Universität Augsburg:

 

Berg-Ahorn  Echte Walnuss  Essigbaum  Europäische Eibe  Europäische Lärche  Gemeine Hasel  Gemeine Kiefer  Gewöhnliche Robinie  Gewöhnliche Rosskastanie  Ginkgobaum  Chinesischer Götterbaum  Hängebirke  Kaukasische Flügelnuss  Rotbuche  Schwarzerle  Silberweide  Spitzahorn  Stiel-Eiche  Trauerweide  Gewöhnliche Vogelbeere  Winterlinde  Zitter-Pappel

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Im Gegensatz zum Spitz-Ahorn laufen die Blätter des Berg-Ahorns nicht auffällig spitz zu. Darüber hinaus unterscheiden sich auch die Fruchtflügel der beiden Bäume. Während beim Spitz-Ahorn die Flügel beinahe waagrecht sind, sind Sie beim Berg-Ahorn eher angewinkelt. Das Holz des Berg-Ahorns ist ein beliebtes Furnierholz. Neben Möbeln werden daraus auch Instrumente hergestellt. Wegen der zur Platane ähnlichen Blattform, kommt es häufig zu Verwechslungen bei der Bestimmung der Bäume. Deshalb lautet der wissenschaftliche Name der Art auch „A. pseudoplatanus“. Bei einem Vergleich der Rinde ist die Unterscheidung der zwei Bäume jedoch eindeutig, da die Platane typisch abblätternde Rinde hat und somit fleckig erscheint.

 

Acer pseudoplatanus
Blätter
Früchte

Echte Walnuss (Juglans regia)

Die Echte Walnuss ist jedem aus dem ein oder anderen Nuss-Mix oder Eisbecher bekannt. Namensgebend für diesen Baum ist der Inhaltsstoff Juglon, ein natürlicher Farbstoff, der eine giftige Wirkung auf die umgebende Flora hat. Dadurch schützt sich der Baum vor Konkurrenzdruck. Häufig ist die Vegetation unter der Baumkrone eher dürftig oder es wachsen nur Krautpflanzen, die sich durch den Inhaltsstoff nicht in Ihrer Keimung und Wurzelbildung gestört fühlen. Der recht langsam wachsende Baum kann bis zu 600 Jahre alt werden. Das Holz wird häufig zur Herstellung von Möbeln genutzt, da es recht robust ist.

 

Juglans regia
Blätter
Rinde

Essigbaum (Rhus hirta)

Der Essigbaum dient häufig als Zierpflanze in Gärten. Dies liegt daran, dass der Baum im Sommer satte, grüne, gefiederte Blätter trägt, die sich im Herbst rot bis gelb verfärben und vergleichsweise lange bestehen bleiben. Der Baum behält sogar nach dem Laubabwurf dank der auffällig rot leuchtenden Fruchtstände, die bis spät in den Winter auf den Ästen des Essigbaums verbleiben, seine als ästhetisch ansprechend empfundene Ausstrahlung. Sowohl die Blätter als auch die Blüten enthalten für uns Menschen giftige Inhaltsstoffe. Des Weiteren gilt diese Art als stark invasiv und ortsfremd. Ein einzelner Baum kann bereits in kurzer Zeit zu kleinen bis großen Beständen führen.

 

Rhus hirta
Blätter
Frucht

Europäische Eibe (Taxus baccata)

Die Europäische Eibe ist verglichen mit vielen anderen heimischen Bäumen recht selten. Dabei ist der Bestand im Gegensatz zu den restlichen Bundesländern in Bayern noch verhältnismäßig hoch. Da die Eibe sowohl für den Menschen als auch für manche Nutztiere wie z.B. Pferde giftig ist, hatte sie es auch schon in früherer Zeit nicht leicht. Während des Mittelalters sind die wilden Bestände radikal zurückgegangen. Dies geschah wegen der intensiven Holznutzung. Das Holz der Europäischen Eibe ist nämlich sehr belastbar und zugleich elastisch, weswegen es Ideal zur Herstellung von Bögen geeignet ist. Für die Forstwirtschaft ist die Pflanze eher uninteressant. Im Gegensatz zu den übrigen Bestandteilen des Baumes, befindet sich im Fruchtfleisch der roten Früchte kein Giftstoff. Aber Vorsicht! Die Samen im Inneren der Frucht weisen wiederum eine hohe Konzentration des Giftstoffs auf, der u.a. für Menschen tödlich ist. Deshalb scheiden Vögel z.B. den Kern unverdaut aus. Andere Tiere wie beispielsweise Rehe leiden unter keinen Beschwerden beim Verzehr der Eibe. Unter den Rehen ist dieser Baum sogar eine begehrte Futterquelle.

 

Taxus baccata
Nadeln
Rinde

Europäische Lärche (Larix decidua)

Die Lärche ist gut von anderen Koniferen (Nadelhölzer) durch ihre weichen Nadeln und die kleinen, beinahe kugelförmigen Zapfen zu unterscheiden. Vor allem im Herbst und Winter ist der Baum auffällig, da sich die Nadeln zunächst goldbraun verfärben und daraufhin abgeworfen werden. Die Europäische Lärche ist einer der wenigen Nadelbäume, welche im Winter ihre Nadeln abwerfen. Das Holz dieser Art wird dank seiner Langlebigkeit sehr geschätzt. Es wird bevorzugt für Häuser benutzt und dabei sogar für Unterwasserbauten.

 

Larix decidua
Nadeln und Früchte
Rinde

Gemeine Hasel (Corylus avellana)

Die Gemeine Hasel macht sich schon sehr früh im Jahr bemerkbar, da sie unter heimischen Gehölzen zu den Frühblühern gehört. Bei milden Wintern können die Kätzchen einiger Exemplare bereits im Dezember die ersten gelben Pollenwölkchen bei kleinstem Kontakt (z.B. Berührung oder Wind) freisetzen. Aus diesem Grund kommt es immer wieder vor, dass Menschen zu Jahresbeginn ihre Pollenallergie mit einer herkömmlichen Erkältung verwechseln. Neben der Erle und der Birke ist die gewöhnliche Hasel für viele Allergiker bedeutend. Durch die frühe Blütezeit ist die Hasel von besonderem Wert für Bienen, welche dort bereits zu Beginn des Jahres Nektar finden können.

 

Corylus avellana
Blätter
Rinde

Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)

Die Gemeine Kiefer, Föhre oder auch Waldkiefer ist in Deutschland forstwirtschaftlich gesehen höchst relevant, da das Holz häufig zur Möbelherstellung genutzt wird. Auffällig ist der Baum wegen der rötlichen Färbung des Stammes, die mit der Höhe zunimmt. Die Kiefer ist lichtliebend und wächst bevorzugt an trockeneren Standorten. Zur Blütezeit (April - Mai) tragen Kiefernpollen stark zum Pollenflug bei. Da die Pollenkörner zwei Luftsäcke haben sind sie vergleichsweise leicht und können beachtliche Distanzen zurücklegen. Durch die hohe Anzahl und ihre Größe bilden die Pollenkörner einen gelben Film auf Oberflächen welcher mit dem bloßen Auge gut sichtbar ist. Kiefernpollen können Allergien beim Menschen auslösen.

 

Pinus sylvestris
Nadeln
Rinde

Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia)

Die Gewöhnliche Robinie oder auch Schein-Akazie ist ein Neophyt aus Nordamerika und wird in Städten häufig angepflanzt. Der Baum lebt zusammen mit Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln befinden, in einer Symbiose. Durch diese Bakterien erhält die Robinie Stickstoff aus der Luft, welcher für die Pflanze als Nährstoff dient. Robinien sind sehr giftige Pflanzen und können ab einer höheren Dosierung sogar tödlich für den Menschen sein. Die Toxine befinden sich in der Rinde, den Blättern und den Früchten. Lediglich der durch die Bienen gewonnene Honig ist giftfrei.

 

Robinia pseudoacacia
Blätter
Rinde

Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Wer kennt sie nicht? Die häufig gepflanzte Rosskastanie fällt durch die großen handförmig gefingerten Blätter, die aufrechten Blüten und vor allem zur Herbstzeit durch den Fruchtstand, die Kastanien, deutlich auf. Letztere werden gerne von Groß und Klein zum Basteln oder zur Dekoration benutzt. Zu betonen ist, dass die Rosskastanie nur wenig mit der essbaren Edelkastanie zu tun hat. Leider leiden unsere Kastanien unter dem Befall der Miniermotte (Cameraria ohridella), die bereits im Sommer zu einer braunen Verfärbung der Kastanienblätter führt. Auffällig ist die Verfärbung des Blütenflecks bei Verlust des Nektars. Dies bedeutet, dass der ursprünglich gelbe Fleck der Blüten sich rot verfärbt sobald die Blüte keinen Nektar mehr enthält. Diese Blüten werden dann von Hummeln und Bienen ignoriert, da diese rotblind sind.

 

Aesculus hippocastanum
Blätter
Früchte

Ginkgobaum (Ginkgo biloba L.)

Der Ginkgobaum kommt ursprünglich aus China, in Japan wurde er weiter kultiviert. Im alten China wurden seine Blätter als Zahlungsmittel verwendet. Auch Heilmittel wurden daraus hergestellt. Um 1730 wurde die Pflanze nach Europa gebracht. Der Baum wird bis zu 30m hoch, ist kurzstämmig und hat fächerförmige Blätter, die 2-lappig und lederartig auftreten. Der Ginkgobaum ist die älteste noch lebende höhere Pflanzenart und wird auch heute noch in der Medizin (Asthma) und Kosmetik verwendet. Als Hiroshima im August 1945 von einer der amerikanischen Atombomben vernichtet wurde und alle Pflanzen verbrannten, wurde auch ein Ginkgobaum getroffen, welcher etwa einen Kilometer vom Explosionszentrum entfernt stand. Dieser regenerierte sich jedoch von selbst, ohne Anomalien vorzuweisen. Daher wurden die Pläne, den Baum umzusetzen verworfen und entschieden, dass der Baum bleiben sollte. Er wurde zum Zeichen der Erneuerung und Widerstandsfähigkeit.

 

Ginkgo biloba l.
Blätter
Jungpflanze

Chinesischer Götterbaum (Ailanthus altissima)

Wie der Name schon vermuten lässt kommt der Chinesische Götterbaum aus China und gelangte Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa. Folglich handelt es sich hierbei um einen Neophyten. In den meisten Ländern Europas wird der Götterbaum als invasiv eingestuft, da er sich äußerst schnell ausbreitet und dadurch heimische Pflanzen verdrängen kann. Vor allem auf trockenen Brachflächen fühlt sich die Pflanze sehr wohl. Wie viele invasive Pflanzen breitet sich auch dieser Baum nicht nur über Samen sondern auch über die Rhizome bzw. Wurzelstöcke (unterirdisch) aus. Der Chinesische Götterbaum ist häufig in städtischen Parkanlagen anzutreffen, in welchen er als beliebter Zierbaum häufig gepflanzt wurde. 

 

Ailanthus altissima
Blätter
Früchte

Hängebirke (Betula pendula)

Mit ihrer weißen Rinde und den herunterhängenden Zweigen ist die Hängebirke ein recht auffälliger Baum und wird allgemein als ästhetisch ansprechend eingestuft. Da der Baum vergleichsweise anspruchslos ist was den Standort anbelangt, wächst er beinahe überall. Es handelt sich um eine typische Pionierpflanze. Die weiße Rinde führt dazu, dass ein hoher Anteil von UV-Strahlung reflektiert wird und folglich der Baum nicht unter zu hoher Hitze leiden muss. Der Baum produziert in den Blütenkätzchen eine große Menge von Pollen, die durch den Wind transportiert werden und dadurch ein Allergen verbreiten, das bei Allergikern intensiven Heuschnupfen verursacht. Die Hauptblütezeit der Hängebirke ist von April bis Mai.

 

Betula pendula
Blätter
Rinde

Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia)

Ein Ausflug in den kleinen Innenhof des Gebäude D lohnt sich für Bauminteressierte, denn hier befindet sich eine Kaukasische Flügelnuss. Die Kaukasische Flügelnuss ist durch ihre Mehrstämmigkeit und die langen Früchte (Flügelnüsse) sehr auffällig und schön anzusehen. Ursprünglich kommt dieser Baum aus dem Kaukasus und ist daher in Deutschland ein Neophyt. Durchschnittlich erreicht die Kaukasische Flügelnuss Höhen von 30m. Die auffälligen und langen Flügelnüsse können für gewöhnlich im Oktober, oft auch schon früher, bewundert werden.

 

Pterocarya fraxinifolia
Blätter
Rinde

Rotbuche (Fagus sylvatica)

Die Rotbuche ist gleichzeitig die einzige heimisch vorkommende Buchenart und der häufigste Laubbaum in Deutschland. Die ebenfalls häufig zu findende Hainbuche (Carpinus betulus) zählt nicht zur Gattung der Buchen. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Pflanze aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Der deutsche Name kommt von der Ähnlichkeit zur Rotbuche. Die Früchte der Rotbuche heißen Bucheckern und dienten lange Zeit als Nahrungsmittel. In Parks werden häufig verschiedene Zierformen des Baumes angepflanzt. Beliebt ist beispielsweise die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea), die durch ihre rötlichen Blätter auffällt. Namensgebend für die Buche ist das früher praktizierte Einritzen von Runen in das Buchenholz.

 

Fagus sylvatica
Blätter
Rinde

Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Die Schwarzerle breitet sich bevorzugt an feuchten Standorten aus, deshalb ist sie typischerweise entlang von Quellen, Bächen oder Flüssen vorzufinden, also ein typischer Auenwaldvertreter. Darüber hinaus schätzt der Baum nährstoffreiche Böden, in welchen er mithilfe von sogenannten Fadenbakterien an den Stickstoff aus der Luft gelangt. Dieser muss erst durch die kleinen Lebewesen gebunden werden, um vom Baum genutzt werden zu können. Erlen gehören zur Pflanzenfamilie der Birkengewächse und sind ähnlich wie Birken Heuschnupfenerreger. Da die Erle neben der Hasel generell zu den Frühblühern gehört, kommt es vor, dass Allergiker bereits im späten Dezember oder Januar, je nach Witterung, Heuschnupfen bekommen können. In der Winterzeit wird das Krankheitsbild gerne mit einer Erkältung verwechselt.

 

Alnus glutinosa
Blätter und Kätzchen
Rinde

Silberweide (Salix alba)

Die Silberweide ist in unserer Kulturlandschaft äußerst wandelbar. Neben der typischen hochwachsenden Variante finden sich zum Beispiel immer wieder niedrig wachsende Kopfweiden, die absichtlich auf einer Höhe von ca. 2-3 Metern beschnitten werden, damit der Baum eine Vielzahl an schmalen und elastischen neuen Trieben entwickelt. Durch die niedrigen Wuchshöhen lassen sich die Triebe gut erreichen und werden z.B. für die Herstellung von Körben genutzt. Die Rinde der Weide enthält darüber hinaus Salicylate. Dies ist ein Inhaltsstoff aus dem das heute allbekannte Aspirin hergestellt wird, welches u.a. schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung hat. Längst vor der Herstellung des Aspirins wurde die Rinde der Weiden für ihre Heilwirkung wertgeschätzt. So wurde sie bereits in der Antike eingekocht, um Entzündungen zu lindern. 

 

Salix alba
Blätter
Rinde

Spitzahorn (Acer platanoides)

Der Spitzahorn lässt sich sowohl auf dem Campus als auch in Siedlungsgebieten sehr häufig finden. Da der Baum recht unkompliziert und an Städte gut angepasst ist wird er gerne angepflanzt. Hier finden sich neben der herkömmlichen Art auch einige kultivierte Arten wie z.B. „Globosum“, deren Baumkrone kugelförmig zugeschnitten wird. Auch auf unserem Campus wächst diese Form am Uni-Teich - in der Nähe der alten Cafeteria. Namensgebend für den Baum sind die spitz zulaufenden Blätter. Seine Blüten fallen bereits früh auf, da sie sich schon vor der Blattentfaltung etablieren. Der Saft des Spitzahorns wurde früher zur Zuckergewinnung verwendet, da er mit 4% einen relativ hohen Zuckeranteil enthält. Wie an den Bildern zu erkennen, bildet sich auf den Blättern des Spitzahorns häufig eine weiße Schicht. Hierbei handelt es sich um einen Pilz aus der Gattung Sawadaea, der hauptsächlich über den Wind transportiert wird. Man spricht vom echten Mehltau, der gesundheitlich betrachtet weder dem Laub noch dem Baum selbst Schäden zufügt.

 

Acer platanoides
Blätter
Früchte

Stiel-Eiche (Quercus robur)

Die Stiel-Eiche ist eine unserer heimischen Eichenarten. Beachtlich ist, dass der Baum bis zu 800 Jahre erreichen kann. Dank der hohen Widerstandsfähigkeit, wird Eichenholz gerne zur Herstellung von Möbeln genutzt. Neben der Schwere und Härte des Holzes, führte der hohe Widerstand gegen Feuchtigkeit zur Nutzung der Eichen als Befestigungs- und Konstruktionsholz. So wurde es beispielsweise für Pfahlbauten und Schiffe gern benutzt. Befestigungen historische Stadtteile Amsterdams bestehen bis heute aus Eichenholz. Die Früchte sind durch die kleinen aufgesetzten „Hütchen“ nicht zu verwechseln und werden für Bastelarbeiten oder zur Schweinemast genutzt. Bei Letzterem beeinflusst die Eichel den Geschmack des Fleisches.

 

Quercus robur
Früchte
Blätter und Früchte

Trauerweide (Salix alba `Tristis`)

Die Trauerweide, oft auch Hänge-Weide genannt, ist eine Verwandte der Silberweide (Salix alba), die ebenfalls auf dem Campus wächst. Auffällig ist dieser Baum durch die herunterhängenden Zweige, die im Wind rascheln und sich gleitend bewegen. Die echte Trauerweide (Salix babylonica), die ursprünglich aus Asien kommt, finden wir in unseren Parkanlagen eher selten, da der Baum wenig kälteresistent ist. 

 

Salix alba 'tristis'
Blätter
Rinde

Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia)

Die gewöhnliche Vogelbeere oder auch Eberesche ist ein heimischer Baum, der im Spätsommer vor allem durch seine rot-, manchmal orange-farbenen Früchte ins Auge fällt. Wie der deutsche Name bereits vermuten lässt, sind die Früchte bei Vögeln sehr begehrt. Diese ernähren sich im Winter, wenn sonstige Futterquellen zur Neige gehen, zunehmend von den roten Beeren. Auch der Mensch kann selbige essen, jedoch nicht im rohen Zustand. Die Beeren müssen gekocht werden, da dadurch die sogenannte Parasorbinsäure abgebaut wird, welche beim Menschen für gewöhnlich zu Magenproblemen führt. Die Beeren gelten als beliebte Grundzutat für Konfitüren und Kompott.

Sorbus aucuparia
Früchte
Blätter

Winterlinde (Tilia cordata)

Die Winterlinde ist nur sehr schwer von der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) zu unterscheiden. Zu den Unterscheidungsmerkmalen zählen Kleinigkeiten, wie z.B. die etwas kleineren Blätter oder die weißen Häärchen auf der Blattunterseite der Winterlinde. Zur Ernährung nutzt man Lindenblätter und -blüten bevorzugt in Form von Tee. In dieser Form hat die Pflanze eine schweißtreibende Wirkung. Ebenso soll sie bei der Bekämpfung von Erkältungen helfen. Beliebt ist auch der Lindenblütenhonig, der durch unsere fleißigen Uni-Bienen lokal hergestellt wird und zum Verkauf steht. Die kleinen Früchte werden bei Wind mithilfe des Flugblattes durch die Luft gewirbelt. Hierbei kommt es zu einer typischen Rotationsbewegung beim Fall.

 

Tilia cordata
Blätter und Früchte
Rinde

Zitter-Pappel (Populus tremula)

In unseren Breiten kommen hauptsächlich drei Pappelarten vor: Die Schwarz- (Populus nigra), Silber- (Populus alba) und die Zitter-Pappel (Populus tremula). Letztere ist auch auf dem Campus im Norden westlich des Parkdecks zu finden. Hier wächst eine recht große Ansammlung der Bäume. Durch die langen, flachen Stiele und die besondere Form der Blätter beginnen selbige bei kleinsten Luftbewegungen im Wind zu flattern und zu rascheln. Diese Bewegung ist auch namensgebend für die Pflanze. Früher hatte die Zitter-Pappel eine mythologische Bedeutung, da das Rascheln des Laubes als Wehklagen gedeutet wurde und einige Menschen darin eine Verbindung zur Unterwelt sahen. Ähnlich wie die Weide, hat auch die Pappel medizinische Bedeutung, da der Baum Salicine enthält, die zur Herstellung von Aspirin verwendet werden.

 

Populus tremula
Blätter
Rinde

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