Entwicklung und Umsetzung von betrieblichen Ressourcen- und Klimaschutzstrategien

Rohstoffverarbeitende Unternehmen finden in internationalen und zunehmend globalisierten Märkten nicht nur zahlreiche Chancen, sondern sie sehen sich auch mit einer Vielzahl von Herausforderungen und teilweise sehr kurzfristigen Handlungszwängen konfrontiert. Davon betroffen sind nicht nur global agierende Großunternehmen, sondern verstärkt auch klein- und mittelständische Betriebe, die auf heimischen bis hin zu globalisierten Märkten mit hochspezialisierten, innovativen Produkten und Dienstleistungen agieren. Die daraus resultierenden Anpassungszwänge ergeben sich beispielsweise durch Veränderungen auf den Kapitalmärkten, der verschärften Konkurrenz aus dem In- und Ausland oder sich ändernde politische und rechtliche Rahmenbedingungen wie etwa im Bereich des Umweltrechtes oder gesetzlich geforderter Produktdeklarationen. Oder sei es schlicht der Wunsch nach einer flexibleren Bedienung der Kundenwünsche im internationalen Wettbewerb. Hinzu kommen gesellschaftspolitische Forderungen nach nachhaltigen Wirtschaftsweisen. Speziell mittelständische Unternehmen spielen in Deutschland nicht nur wirtschaftlich sondern auch gesellschafts- und umweltpolitisch eine tragende Rolle. Angesichts aktueller wie zukünftiger sozioökonomischer und ökologischer Herausforderungen sind sie zudem wichtige Akteure einer nachhaltigen Entwicklung. In vielen Fällen wurden bereits sehr erfolgreich Controlling- und Managementsysteme auf der Basis international etablierter Standards und Normen entwickelt und umgesetzt, die jedoch meist nur eine Optimierung innerbetriebliche Prozesse zum Ziel haben. Eine ganzheitliche Betrachtung von Unternehmen als Akteure nachhaltiger Entwicklung stellt jedoch nach wie vor eine Ausnahme dar. Vor diesem Hintergrund werden mit der bisherigen, innerbetrieblichen Sichtweise die vielfältigen Potentiale einer nachhaltigen Entwicklung nur partiell aktiviert.

 

In Kooperation mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen in der Lebensmittel und Getränkebranche, wie bspw. der Neumarkter Lammsbräu Neumarkter Gebr. Ehrnsperger KG, der Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH sowie der Labertaler Heil- und Mineralquellen Getränke Hausler GmbH, aber auch im Bereich der Forstwirtschaft, die bereits langjährige Erfahrungen und eine Vorreiterrolle in der Entwicklung und Umsetzung von Themen der Nachhaltigkeit besitzen, werden Nachhaltigkeitsstrategien mit dem Fokus auf eine zukunftsorientierte Nutzung und Bereitstellung von Ressourcen unter Berücksichtigung des Klimaschutzes weiterentwickelt und implementiert. Nachhaltige Entwicklung im Rahmen unternehmerischen Handelns wird hierbei nicht als linearer Vorgang im Sinne der Entwicklung und Umsetzung „standardisierter“ Maßnahmen im Rahmen zertifizierter Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme verstanden, sondern als dynamischer und gesellschaftsintegrierender Prozess, mit dem Anliegen, die bisherigen Anstrengungen regelmäßig zu hinterfragen, zu evaluieren und kontinuierlich weiter zu entwickeln. Dies gilt sowohl für die betriebsinternen Produktionsprozesse als auch die externen Aktivitäten und Verflechtungen mit wirtschaftlichen und politischen Akteuren sowie der Öffentlichkeit. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf eine Abstimmung und Optimierung des sozioökologisch verantwortlichen Handelns entlang der Wertketten, um nachhaltig und klimafreundlich hergestellte Produkte bereitstellen zu können. Hierbei stehen eine ganzheitliche Betrachtung und Gestaltung der Produktions- und Logistiknetzen im Vordergrund, um bspw. durch die Erfassung des produkt- und unternehmensspezifischen Treibhausgasinventars geeignete Klimaschutzziele und -maßnahmen zu entwickeln, die u.a. einen Beitrag zur Umsetzung von kommunalen bis hin zu nationalen Klimaschutzzielen ermöglicht und deshalb mit dem lokalen und regionalen Umfeld eng abgestimmt werden müssen. Darüber hinaus soll auf der Basis des Konzeptes der endogenen Regionalentwicklung das Unternehmen nicht nur als Motor nachhaltiger Innovationen in der Region gesehen werden, sondern als Teil eines Geflechtes nachhaltiger Akteure, die gemeinsam klimaschutzorientiertes Handeln fördern und leben.

 

Kontakt und weitere Informationen:

Simon Meißner

Tel.: +49 821 598 - 3562

E-Mail: simon.meissner@wzu.uni-augsburg.de

Suche