Lebenslauf
Jens Soentgen, geboren 1967 in Bensberg, studierte Chemie (Staatsexamen 1994) und promovierte dann in Philosophie, mit einer Arbeit über den Stoffbegriff (Das Unscheinbare, Berlin 1997). Lehraufträge führten ihn anschließend an verschiedene Universitäten in der Bundesrepublik. Mehrfach war er in Brasilien als Gastdozent für Philosophie tätig. Seit 2002 ist er wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg. Seit 2016 ist Jens Soentgen Adjunct Professor of Philosophy an der Memorial University in St. John’s, Kanada (Neufundland).
Von 2012 bis 2020 war Jens Soentgen Mitherausgeber der Zeitschrift GAIA – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft.
Seit 2016 ist Jens Soentgen Vorsitzender des Fachbeirates des Landschaftspflegeverbandes Augsburg Stadt.
Forschungsschwerpunkte
- Environmental Health Sciences
- Environmental Humanities
Lehrveranstaltungen
Lothar Schilling, Jens Soentgen, Uwe Voigt:
Nachhaltigkeitsdenken in Aufklärung und Romantik
Interdisziplinäres Hauptseminar
Blockseminar, 21. und 22. Juli 2022 (SoSe 2022), WZU, jeweils 9-18 Uhr.
Ort: Wissenschaftszentrum Umwelt, Gebäude U, Universitätsstraße 1A (gegenüber dem Gebäude Physik Nord, vor dem Sportzentrum) Erdgeschoss, Raum 101.
Ankündigungstext Seminar Nachhaltigkeitsdenken 2022
Publikationen

Soentgen, Jens (2021): Pakt mit dem Feuer: Philosophie eines weltverändernden Bundes
Matthes & Seitz, 2021, 223 Seiten
Book ISBN 978-3-7518-0340-3
Preis: 22,00 € inkl. MwSt.
Der prometheische Pakt, die Kraft der Negation und der Mensch als umweltveränderndes Wesen – und Feuer als das verbindende Prisma, durch das sich die Gefahren unserer Gegenwart besser beleuchten lassen.
Die Feuer, die in Australien, Kalifornien oder Brandenburg seit einigen Jahren ganze Landstriche Sommer für Sommer heimsuchen, sind verheerend. Noch größer sind jedoch die ganz alltäglichen Feuer, die in technischen Anlagen am Rande oder inmitten der modernen Metropolen, insbesondere in Asien, Amerika und Europa brennen: in Kraftwerken, in Hochöfen, in Zementwerken, in Industrieanlagen und nicht zuletzt auch in jenen rund 1,4 Milliarden Verbrennungsmotoren, mit denen weltweit Menschen und Waren bewegt werden. Alle diese Feuer müssten in diesem Jahrzehnt auf weniger als die Hälfte zurückgefahren werden, in zwanzig, spätestens in dreißig Jahren dürfte keines mehr brennen, wenn der Klimawandel noch beherrschbar bleiben soll. Ob und wie dies möglich ist, ist dabei nicht nur eine naturwissenschaftliche und technische, sondern auch eine philosophische Frage. Denn das Feuer ist nicht irgendein Hilfsmittel, es ist vielmehr die universelle Technik schlechthin, mit der Menschen ihre künstlichen Umwelten nicht nur schaffen, sondern auch betreiben: Menschen machen Feuer, und Feuer macht auch Menschen. Welche Rolle spielt das Feuer in der Natur? Was hat das Feuer für die Menschen so attraktiv gemacht, dass sie ihm bis heute die Treue halten? Und wie ließe sich der Big Burn, der unser Zeitalter auszeichnet, reduzieren, um zumindest einen Teil der Natur vor den Zerstörungen der feuernutzenden Menschen zu retten?
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