Lehrstühle am ZfK

Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz gehen wir der Frage nach, wie Kommunen (Städte, Gemeinden, Landkreise) klimaresilienter gestaltet werden können. Klimaresilienz bezeichnet in diesem Zusammenhang die Reduzierung sozialer Verwundbarkeit sowie die Stärkung gesellschaftlicher Widerstandsfähigkeit im Umgang mit den Folgewirkungen des globalen Klimawandels.

 

Klimaresilienz vereint Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen (Adaption) und zur Bekämpfung von Ursachen der globalen Klimakrise (Mitigation) auf sich. Für Städte gilt es dabei all diejenigen gesellschaftlichen Gruppen in den Fokus der Bemühungen zu rücken, die besonders vulnerabel sind (alte, chronisch kranke, sozio-ökonomisch marginalisierte Personen, etc.). Ganz grundsätzlich bedeutet Klimaresilienz die Suche nach neuartigen Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens, die das Wohlergehen aller bei gleichzeitigem Erhalt unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen auf der Erde ermöglicht.    

 

Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz arbeitet mein Team und ich derzeit zu den folgenden drei Kerngebieten:

 

  1. Städtische Umwelten
     
    Durch welche Formen von gesellschaftlicher Marginalisierung und ökologischer Verschmutzung sind Kommunen geprägt? Wie lassen sich Städte derart umgestalten, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner vor den Auswirkungen von Extremwetterereignissen geschützt und eine gesundheitsfördernde Umwelt gestärkt wird?
  2. Klima und Konflikte
     
    Welche gesellschaftlichen Konfliktlinien werden durch die gegenwärtige Klimakrise verschärft und welche politischen Kräfte profitieren davon? Wie lassen sich gesellschaftliche Strukturen aufbauen, die eine gewaltsame Konfliktaustragung verhindern, sozialen Zusammenhalt fördern und zur Aufrechterhaltung unserer demokratischen Grundordnung beitragen. 
  3. Urbane Ernährung
     
     Welche gesellschaftlichen Strukturen prägen gegenwärtige Ernährungssysteme und welche ökologischen Konsequenzen gehen damit einher? Wie lassen sich urbane Ernährungssysteme so transformieren, dass alle Menschen über ausreichenden Zugang zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln verfügen?

 

Der Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz ist aktiver Bestandteil des Instituts für Geographie an der Universität Augsburg.

​An der Professur für Resilient Operations beschäftigt sich unser Team mit nachhaltigen und resilienten Konzepten im Supply Chain Management, der Logistik sowie weiteren Anwendungsgebieten des Operations Research. Insbesondere klimainduzierte Veränderungen erfordern eine permanente Anpassung von Prozessen im betrieblichen und öffentlichen Umfeld. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie wir (innovative) Konzepte in den genannten Bereichen einsetzen und verbessern können, um einen schonenden Einsatz vorhandener Ressourcen zu gewährleisten und um nachhaltige Lösungsansätze zu implementieren. In nationalen und internationalen Kooperationen mit Universitäten und Unternehmen bearbeiten wir anwendungsorientierte Forschungsprojekte mit quantitativen Methoden (Operations Research, Daten- und simulationsbasierte Optimierung). Der Lehrstuhl bietet ein internationales und interdisziplinäres Arbeitsumfeld am Zentrum für Klimaresilienz.​

 

Aktuelle Themenschwerpunkte an der Professur umfassen u.a. folgenden Forschungsbereiche:

 

  1. Nachhaltige Food Supply Chains
     
    Die Herstellung und Weiterverarbeitung, der Transport und schließlich der Verkauf von Lebensmitteln verursachen erhebliche Mengen von Emissionen. Dies ist umso gravierender, wenn Lebensmittel am Ende aufgrund von Verderb oder anderen Faktoren entsorgt werden müssen und Produkte somit „für die Tonne“ produziert werden. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Lieferketten für Lebensmittel zielgerichtet so gestaltet werden können, damit sie robust gegen Umwelteinflüsse sind und begrenzte Ressourcen nachhaltig verwenden. Dies beginnt bereits bei landwirtschaftlichen Aktivitäten, die häufig unter den zunehmenden Klimaeinflüssen leiden. Am anderen Ende des Spektrums steht die Vermeidung von Lebensmittelüberbeständen, d.h. Lebensmittelabfällen im Handel und bei uns Verbrauchern.
  2. Innovative Belieferungskonzepte
     
    Gerade in den letzten Jahren hat die Pandemie gezeigt, dass die Nachfrage im Onlinehandel immer mehr ansteigt. Dabei sind längst nicht nur Kleidung oder Elektronik gefragt, sondern auch immer mehr Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs. Hierdurch nimmt auch der Verkehr auf unseren Straßen und die Dichte von Lieferfahrzeugen weiter zu. Andererseits müssen Städte und Kommunen auf die zunehmende Umweltbelastung reagieren. Daher bedarf es innovativer und klimafreundlicher Belieferungsalternativen, die zum einen den steigenden Bedarf decken und zum anderen unempfindlich gegen äußere Einflüsse sind und gleichzeitig helfen Emissionen zu reduzieren. Wir beschäftigen uns daher mit innovativen Konzepten und deren potentieller Umsetzung, um den negativen Effekten des steigenden (Online-)Handels entgegenzuwirken.
  3. Klimaresiliente Logistikkonzepte im urbanen Raum
     
    Die Forschung nachhaltiger Logistikkonzepte geht weit über die reine Belieferung von Waren hinaus. Wie kann der urbane Raum z.B. beim öffentlichen Nahverkehr oder bei Fragen der Gesundheitsversorgung, zukunftsfähig gestaltet werden? Das Thema der klimaresilienten Logistikkonzepte umfasst dabei weit mehr als die reinen Transportprobleme; so bedarf es des Zusammenspiels unterschiedlicher Disziplinen, um eine nachhaltige Planung zu ermöglichen. Hierzu zählen etwa die Geographie und die Medizin, die sich z.B. mit der Frage der ärztlichen Versorgungsmöglichkeiten ambulanter Dienste und der Gestaltung grüner Krankenhäuser auseinandersetzen muss.

 

​Die Professur für Resilient Operations ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg.​

Am für Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Krisenresilienz beleuchten Prof. Dr. Sina Fontana und ihr Team das Thema „Klimaresilienz“ aus der Perspektive des Öffentlichen Rechts einschließlich seiner internationalen und vergleichenden Dimensionen.

 

  1. Verantwortlichkeit von Staaten im Kontext des Klimawandels
     
    Staaten haben eine Verantwortung zum Klimaschutz sowie zur Bewältigung der Klimawandelfolgen, die es weiter zu konturieren gilt. Diese betrifft sowohl die unilaterale Pflicht des Nationalstaates und deren Effektuierung im Sinne der „Klimaresilienz“ als auch die vom Grundsatz der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung geprägte Verantwortungsverteilung innerhalb der Staatengemeinschaft. Beide Zugänge prägen die Forschung des Lehrstuhls zum transnationalen Klimarecht.  
  2. Klimawandelfolgen, insbes. Klimawandel-induzierte Migration
     
    Die Rechtswissenschaft konzentriert sich bisher vor allem auf den Klimaschutz und die Klimaanpassung als Bewältigung der ökologischen Klimawandelfolgen, die im Inland entstehen. Die Folgen des Klimawandels manifestieren sich allerdings mit zunehmender Sichtbarkeit jenseits territorialer Grenzen simultan in zahlreichen Lebensbereichen und sind häufig nicht monokausal. Für eine problemadäquate Rechtsentwicklung wird daher eine erweiterte rechtswissenschaftliche Sicht auf die Klimawandelfolgen eingenommen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den Auswirkungen von Klimaveränderungen auf Migrationsbewegungen („Klimaflucht“), Gesundheit und Konflikte
  3. Klimavulnerabilität
     
    Klimabedingte Ungleichverteilung von Ressourcen einschließlich derjenigen von Umweltressourcen wirken sich nachteilig auf die soziale, kulturelle und politische Integration und Teilhabe aus. Besonders betroffen von diesen Klimawandelfolgen sind diejenigen, die ohnehin von strukturellen Benachteiligungen betroffen sind. Um dieser Klimavulnerabilität zu begegnen, wird das Klimarecht und seine Fortentwicklung aus Gleichheits- und Vielfaltsperspektiven heraus betrachtet.

 

Der  Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Krisenresilienz ist aktiver Bestandteil der Juristischen Fakultät.

Sozio-ökologische Systeme sind unter immensen Stress. Erneuerbare Ressourcen wie Wälder, Fischereien, oder Agrarlandschaften sind ein Brennpunkt dieser Prozesse, sowohl aufgrund der direkten Auswirkungen des Klimawandels als auch aufgrund der Anreize, gemeinschaftliches Eigentum zu übernutzen. Gleichzeitig bilden diese Ressourcen die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, besonders im Globalen Süden. Deshalb ist es unerlässlich, effektive und resiliente Maßnahmen zum Schutz und nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen unter dem Eindruck des Klimawandels zu entwickeln.
 
Hierfür verwendet die Arbeitsgruppe um Florian Diekert ökonomische Experimente, statistische Analysen und theoretische Modelle. Vier Forschungsprojekte sollen diesen Ansatz beispielshaft verdeutlichen:
 
  1. Reagieren Menschen unterschiedlich auf die Erfahrung eines adversen Ereignisses, je nachdem ob das Ereignis durch Menschen oder vom Zufall verursacht wurde?
    Die Antwort auf diese Frage ist zum einen von ökonomie-theoretischem Interesse, zum anderen hat sie ganz praktische Auswirkungen auf das Design von Politikempfehlungen.
     
  2. Folgen Fischer dem Fisch, wenn dieser durch den Klimawandel in andere Regionen zieht?
    Die Antwort auf diese Frage, die durch die Kombination eines großen Datensatz offizieller Fangmeldungen mit einem ozeanografischen Modell gefunden wird, beeinflusst die Gestaltung adaptiver Fangregulierungen für nachhaltiges Fischereimanagement
     
  3. Wie wirkt sich die Machtverteilung innerhalb einer Gruppe darauf aus, ob sie sich in einem ökonomischen Experiment an bestehenden Regeln hält?
    Die Antwort auf diese Frage gibt Hinweise für ein produktives und resilientes Design von Teams und Organisationen.
     
  4. Wie führen Frühwarnsysteme (early warning signals) über mögliche Kipppunkte in ökologischen Systemen zu besserem Management?
    Die Antwort auf diese Frage, die mithilfe eines abstrakten Models erarbeitet wird, zeigt auf, wie Frühwarnsysteme nutzbar gemacht werden sollten.
 

Die Professur für Umweltökonomie ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg.

Am Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik untersuchen wir Klimaresilienz aus globaler Perspektive. Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel wird als gesellschaftlich hervorgebrachte Prekarität untersucht, die oft bis heute wirksame koloniale Wurzeln hat (Kolonialität). In unserer diskursanalytischen Forschung betrachten wir, welche gesellschaftlichen Gruppen und Länder durch welche wissenschaftlichen Verfahren und Klassifizierungen als „vulnerabel“ hervorgebracht werden und wann sie als „klimaresilient“ gelten. Dies kontrastieren wir mit den Sichtweisen der vom Klimawandel Betroffenen auf ihre Situation und auf Ihr Verständnis davon, was sie brauchen, um „klimaresilient“ zu werden.

Das Lehrstuhlteam arbeitet zu drei Forschungsschwerpunkten:

 

  1. Die „kommenden Rechte“ der von Klimafolgen Betroffenen
     
    Wie fordern Menschen ihre Rechte ein, die davon bedroht sind, durch den Klimawandel ihre Lebensgrundlage und ihr Zuhause zu verlieren? Wir untersuchen, wie sich (zukünftig oder akut) Geschädigte von Klimafolgen zu wehren versuchen, sei es durch Klimaklagen oder durch Protestbewegungen für die Einhaltung des 1,5°C Ziels. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt sind die Verhandlungen über den Fonds für Schäden und Verluste (loss & damage) im Rahmen der UN Klimaverhandlungen, wo verhandelt wird, wer wem was schuldet.
  2. Partizipative Klimazukünfte
     
    Wie können Online- und Präsenz-Partizipationsverfahren so ausgestaltet werden, dass sie gesellschaftliche Veränderungen anstoßen und in diesem Rahmen auch zur Anpassung an Klimafolgen beitragen? Welche (demokratietheoretischen) Qualitätskriterien zur Evaluation von Partizipation in Klimaanpassungsprozessen sind geeignet? Neben Partizipationsprozessen sollen auch weitere Praktiken des „Future Making“ (z.B. Modellierung) der anderen im Zentrum vertretenen Disziplinen untersucht werden.
  3. Digitalisierung für die Nachhaltigkeitstransformation
     
    Das Lehrstuhlteam veranstaltet vom 20.-22.September 2023 eine internationale, interdisziplinäre Fachtagung am Zentrum für Klimaresilienz. Die zwei Leitfragen der Tagung lauten: Wie verändert die Digitalisierung die Wissensgrundlagen und die Formen des Regierens im Bereich der Umweltpolitik und der nachhaltigen Entwicklung? Wie sollte die Digitalisierung regiert/reguliert werden, um ihr Potential für die Nachhaltigkeitstransformation auszuschöpfen?

 

Der Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik gehört zum  Institut für Sozialwissenschaften der Universität Augsburg. Prof. Dr. Angela Oels ist stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Sozialwissenschaften

Der Lehrstuhl für Finanzwirtschaft mit dem Schwerpunkt Climate Finance beschäftigt sich mit Fragestellungen aus den Themenfeldern „Sustainable Finance, insbesondere Climate Finance“ und „Corporate Finance“. Wir forschen empirisch an Fragestellungen zu (1) dem Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsbewertungen und dem Rendite-Risiko-Profil von Unternehmen, (2) dem Erkennen und Managen von finanziellen Risiken, die durch die nachhaltige Transformation entstehen und (3) der Untersuchung der Effektivität der Lenkungswirkung von regulatorischen Rahmenbedingungen im Rahmen der nachhaltigen Transformation.

 

 
  1. Sustainable Asset Management
     
    Ein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung von modernen Portfoliooptimierungsmodellen, die Nachhaltigkeitsgrößen in der Anlageentscheidung als Anlageziel berücksichtigen. Diese Modelle helfen die Trade-Offs zwischen finanziellen und nachhaltigen Anlagezielen strukturiert darzustellen und schließlich eine informierte Entscheidung für ein bestimmtes Portfolio zu treffen.
  2. Nachhaltigkeitsbewertungen
     
    Kern der Transformation ist das Umleiten von Finanzströmen zur Unterstützung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Die Bewertung, ob ein Unternehmen gute ESG hat, ein Fonds Paris-aligned ist oder eine Investition einen sozialen Beitrag erzeugt, wird aufgrund verschiedener Nachhaltigkeits-Scores getroffen. In diesem Bereich untersuchen wir die Aussagekraft der verschiedenen Nachhaltigkeits-Scores sowie deren Informationsgehalt für Kapitalmarktteilnehmende.
  3. Bepreisung von Externalitäten
     
    Externalitäten wie kostenloses Emittieren von Treibhausgasen oder Nutzen von Allmendegütern kann zu Konsum- und Produktionsentscheidungen führen, die nicht im Einklang mit einer nachhaltigen Gesellschaft stehen. Ziel unserer Forschung ist zu verstehen, welche Ansätze zur Bepreisung von Externalitäten die nachhaltige Transformation effektiv unterstützt.

     

Der Lehrstuhl für Finanzwirtschaft mit dem Schwerpunkt Climate Finance ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg..

Der Lehrstuhl für Klimaresilienz von Kulturökosystemen untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Landnutzung und Landwirtschaft sowie Anpassung im Kontext globaler Herausforderungen wie Ernährungssicherheit.

Die beiden Themen unserer Forschung sind:

 
  1. Regionale und globale Auswirkungen des Klimawandels
    Wirkungsmodelle sind für verschiedene Sektoren, darunter auch für Landnutzung und Landwirtschaft, gut validiert und getestet, ihre Ergebnisse werden weit verbreitet und liefern oft wichtige Hinweise darauf, wie Menschen das Klimasystem verändern und welche Risiken sich daraus ergeben. Die wichtigsten Forschungsfragen für uns in diesem Bereich sind: Wo liegen weltweit die Hotspots des Klimawandels und wo sind die Auswirkungen am stärksten? Welche Unsicherheiten gibt es bei Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels und wie können wir Simulationsmodelle verbessern, die bei Folgenabschätzungen verwendet werden?
  2. Kleinbäuerliche Landwirtschaft und Anpassung
    Kleinbauerinnen und Kleinbauern liefern ein Drittel aller weltweit produzierten Nahrungsmittel, beanspruchen aber nur ein Viertel der weltweiten Ackerfläche. Kleine landwirtschaftliche Betriebe konzentrieren sich tendenziell mehr auf die Lebensmittelproduktion als auf die Produktion von Futtermitteln oder Biomasse für andere Zwecke, was ihre Bedeutung für die Ernährungssicherheit von Haushalten unterstreicht. Die für uns leitenden Forschungsfragen in diesem Bereich sind: Welche besonderen Herausforderungen bestehen für Kleinbauerinnen und Kleinbauern bei der Anpassung an den Klimawandel? Welche Anpassungsstrategien sind am effizientesten und werden von ländlichen Haushalten bereits angewendet und haben sich als erfolgreich erwiesen? Was sind Hindernisse oder Voraussetzungen für eine effiziente Anpassung?

 

Der Lehrstuhl für Klimaresilienz von Kulturökosystemen ist aktiver Teil des Instituts für Geographie und der Fakultät für Angewandte Informatik der Universität Augsburg.

In Forschung und Lehre befasst sich der Lehrstuhl für Umweltsoziologie mit Schwerpunkt Sozial-Ökologische Transformation, Resilienzdesign und Klima mit dem wechselseitigen Verhältnis von Gesellschaft und Natur. Dabei werden insbesondere die sozial-ökologischen Zusammenhänge und Implikationen des Klimawandels und seine gesellschaftliche Bearbeitung untersucht. Anknüpfungspunkte sind die globale soziale Ungleichheitsforschung, die Soziale Ökologie, die Politische Ökologie, der soziale Metabolismus, die kritische Entwicklungstheorie sowie post-/dekoloniale und feministische Ansätze. Unsere regionalen Schwerpunkte sind Westeuropa (insbesondere Deutschland) und Südamerika (insbesondere Argentinien, Brasilien und Chile).

 

Folgende Forschungsschwerpunkte setzt der Lehrstuhl am Zentrum für Klimaresilienz.

 

  1. Gesellschaftliche Partizipation bei der Wissensproduktion zu Klimaresilienz 
    Wer definiert, was Klimaresilienz ist? Welche Technologien, Infrastrukturen und Praktiken stellen eine geeignete Anpassungsmaßnahme dar? Welche Akteure und Sichtweisen werden über welche Beteiligungsverfahren wie einbezogen oder ausgeschlossen? Inwiefern werden im Bereich der Anpassung globale Ungleichheiten der Wissensproduktion verändert oder rekonfiguriert? Mit diesem Forschungsschwerpunkt soll zu der übergeordneten Frage nach den Möglichkeiten und Herausforderungen einer partizipativen Wissensproduktion zu Resilienz beigetragen werden. 
  2. Klimaanpassung und Eigentumsverhältnisse – Fokus: Landnutzungskonflikte
    Wie werden Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel gesellschaftlich verhandelt, wenn sie mit Eigentumsrechten kollidieren? Inwieweit entstehen mit Anpassungsmaßnahmen neue Eigentumsverhältnisse? Inwiefern werden die mit den Eigentumsverhältnissen verwobenen sozialen Ungleichheiten durch Anpassungsmaßnahmen abgeschwächt, verstärkt oder rekonfiguriert? Diesen Fragen soll anknüpfend an die soziologische Eigentumsforschung auf der Basis empirischer Fallstudien in verschiedenen Weltregionen nachgegangen werden.
  3. Klimaresilienz und dezentrale Infrastrukturen erneuerbarer Energien
    Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise stellt sich die Frage, welchen Beitrag Bürgerinnen- und Bürger-Energieprojekte zu einer resilienten Energieinfrastruktur leisten können. Denn diese eröffnen die Möglichkeit gleichermaßen die lokale Energieversorgung sicherzustellen, zu Klimaschutz und Resilienz beizutragen und die demokratische Teilhabe an der Energiewende zu stärken. Was sind die Möglichkeiten und Grenzen von Bürgerinnen- und Bürger-Energieprojekten für eine sozial-ökologische Transformation? Welche Rahmenbedingungen haben sich bisher bewährt oder nicht? Hier ist ein inter- und transdisziplinärer Forschungsansatz vorgesehen.
Der Lehrstuhl für Umweltsoziologie mit Schwerpunkt Sozial-Ökologische Transformation, Resilienzdesign und Klima ist aktiver Bestandteil des Instituts für Sozialwissenschaften und der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg.

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