Lehrstühle am ZfK
Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz gehen wir der Frage nach, wie Kommunen (Städte, Gemeinden, Landkreise) klimaresilienter gestaltet werden können. Klimaresilienz bezeichnet in diesem Zusammenhang die Reduzierung sozialer Verwundbarkeit sowie die Stärkung gesellschaftlicher Widerstandsfähigkeit im Umgang mit den Folgewirkungen des globalen Klimawandels.
Klimaresilienz vereint Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen (Adaption) und zur Bekämpfung von Ursachen der globalen Klimakrise (Mitigation) auf sich. Für Städte gilt es dabei all diejenigen gesellschaftlichen Gruppen in den Fokus der Bemühungen zu rücken, die besonders vulnerabel sind (alte, chronisch kranke, sozio-ökonomisch marginalisierte Personen, etc.). Ganz grundsätzlich bedeutet Klimaresilienz die Suche nach neuartigen Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens, die das Wohlergehen aller bei gleichzeitigem Erhalt unserer gemeinsamen Lebensgrundlagen auf der Erde ermöglicht.
Am Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz arbeitet mein Team und ich derzeit zu den folgenden drei Kerngebieten:
- Städtische Umwelten
- Klima und Konflikte
- Urbane Ernährung
Der Lehrstuhl für Urbane Klimaresilienz ist aktiver Bestandteil des Instituts für Geographie an der Universität Augsburg.
An der Professur für Resilient Operations beschäftigt sich unser Team mit nachhaltigen und resilienten Konzepten im Supply Chain Management, der Logistik sowie weiteren Anwendungsgebieten des Operations Research. Insbesondere klimainduzierte Veränderungen erfordern eine permanente Anpassung von Prozessen im betrieblichen und öffentlichen Umfeld. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie wir (innovative) Konzepte in den genannten Bereichen einsetzen und verbessern können, um einen schonenden Einsatz vorhandener Ressourcen zu gewährleisten und um nachhaltige Lösungsansätze zu implementieren. In nationalen und internationalen Kooperationen mit Universitäten und Unternehmen bearbeiten wir anwendungsorientierte Forschungsprojekte mit quantitativen Methoden (Operations Research, Daten- und simulationsbasierte Optimierung). Der Lehrstuhl bietet ein internationales und interdisziplinäres Arbeitsumfeld am Zentrum für Klimaresilienz.
Aktuelle Themenschwerpunkte an der Professur umfassen u.a. folgenden Forschungsbereiche:
- Nachhaltige Food Supply Chains
- Innovative Belieferungskonzepte
- Klimaresiliente Logistikkonzepte im urbanen Raum
Die Professur für Resilient Operations ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg.
Am für Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Krisenresilienz beleuchten Prof. Dr. Sina Fontana und ihr Team das Thema „Klimaresilienz“ aus der Perspektive des Öffentlichen Rechts einschließlich seiner internationalen und vergleichenden Dimensionen.
- Verantwortlichkeit von Staaten im Kontext des Klimawandels
- Klimawandelfolgen, insbes. Klimawandel-induzierte Migration
- Klimavulnerabilität
Der
Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Krisenresilienz ist aktiver Bestandteil der
Juristischen Fakultät.
- Reagieren Menschen unterschiedlich auf die Erfahrung eines adversen Ereignisses, je nachdem ob das Ereignis durch Menschen oder vom Zufall verursacht wurde?
Die Antwort auf diese Frage ist zum einen von ökonomie-theoretischem Interesse, zum anderen hat sie ganz praktische Auswirkungen auf das Design von Politikempfehlungen.
- Folgen Fischer dem Fisch, wenn dieser durch den Klimawandel in andere Regionen zieht?
Die Antwort auf diese Frage, die durch die Kombination eines großen Datensatz offizieller Fangmeldungen mit einem ozeanografischen Modell gefunden wird, beeinflusst die Gestaltung adaptiver Fangregulierungen für nachhaltiges Fischereimanagement
- Wie wirkt sich die Machtverteilung innerhalb einer Gruppe darauf aus, ob sie sich in einem ökonomischen Experiment an bestehenden Regeln hält?
Die Antwort auf diese Frage gibt Hinweise für ein produktives und resilientes Design von Teams und Organisationen.
- Wie führen Frühwarnsysteme (early warning signals) über mögliche Kipppunkte in ökologischen Systemen zu besserem Management?
Die Antwort auf diese Frage, die mithilfe eines abstrakten Models erarbeitet wird, zeigt auf, wie Frühwarnsysteme nutzbar gemacht werden sollten.
Die Professur für Umweltökonomie ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg.
Am Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik untersuchen wir Klimaresilienz aus globaler Perspektive. Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel wird als gesellschaftlich hervorgebrachte Prekarität untersucht, die oft bis heute wirksame koloniale Wurzeln hat (Kolonialität). In unserer diskursanalytischen Forschung betrachten wir, welche gesellschaftlichen Gruppen und Länder durch welche wissenschaftlichen Verfahren und Klassifizierungen als „vulnerabel“ hervorgebracht werden und wann sie als „klimaresilient“ gelten. Dies kontrastieren wir mit den Sichtweisen der vom Klimawandel Betroffenen auf ihre Situation und auf Ihr Verständnis davon, was sie brauchen, um „klimaresilient“ zu werden.
Das Lehrstuhlteam arbeitet zu drei Forschungsschwerpunkten:
- Die „kommenden Rechte“ der von Klimafolgen Betroffenen
- Partizipative Klimazukünfte
- Digitalisierung für die Nachhaltigkeitstransformation
Der Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik gehört zum Institut für Sozialwissenschaften der Universität Augsburg. Prof. Dr. Angela Oels ist stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Sozialwissenschaften
Der Lehrstuhl für Finanzwirtschaft mit dem Schwerpunkt Climate Finance beschäftigt sich mit Fragestellungen aus den Themenfeldern „Sustainable Finance, insbesondere Climate Finance“ und „Corporate Finance“. Wir forschen empirisch an Fragestellungen zu (1) dem Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsbewertungen und dem Rendite-Risiko-Profil von Unternehmen, (2) dem Erkennen und Managen von finanziellen Risiken, die durch die nachhaltige Transformation entstehen und (3) der Untersuchung der Effektivität der Lenkungswirkung von regulatorischen Rahmenbedingungen im Rahmen der nachhaltigen Transformation.
- Sustainable Asset Management
- Nachhaltigkeitsbewertungen
- Bepreisung von Externalitäten
Der Lehrstuhl für Finanzwirtschaft mit dem Schwerpunkt Climate Finance ist aktiver Bestandteil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg..
Der Lehrstuhl für Klimaresilienz von Kulturökosystemen untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Landnutzung und Landwirtschaft sowie Anpassung im Kontext globaler Herausforderungen wie Ernährungssicherheit.
Die beiden Themen unserer Forschung sind:
- Regionale und globale Auswirkungen des Klimawandels
Wirkungsmodelle sind für verschiedene Sektoren, darunter auch für Landnutzung und Landwirtschaft, gut validiert und getestet, ihre Ergebnisse werden weit verbreitet und liefern oft wichtige Hinweise darauf, wie Menschen das Klimasystem verändern und welche Risiken sich daraus ergeben. Die wichtigsten Forschungsfragen für uns in diesem Bereich sind: Wo liegen weltweit die Hotspots des Klimawandels und wo sind die Auswirkungen am stärksten? Welche Unsicherheiten gibt es bei Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels und wie können wir Simulationsmodelle verbessern, die bei Folgenabschätzungen verwendet werden? - Kleinbäuerliche Landwirtschaft und Anpassung
Kleinbauerinnen und Kleinbauern liefern ein Drittel aller weltweit produzierten Nahrungsmittel, beanspruchen aber nur ein Viertel der weltweiten Ackerfläche. Kleine landwirtschaftliche Betriebe konzentrieren sich tendenziell mehr auf die Lebensmittelproduktion als auf die Produktion von Futtermitteln oder Biomasse für andere Zwecke, was ihre Bedeutung für die Ernährungssicherheit von Haushalten unterstreicht. Die für uns leitenden Forschungsfragen in diesem Bereich sind: Welche besonderen Herausforderungen bestehen für Kleinbauerinnen und Kleinbauern bei der Anpassung an den Klimawandel? Welche Anpassungsstrategien sind am effizientesten und werden von ländlichen Haushalten bereits angewendet und haben sich als erfolgreich erwiesen? Was sind Hindernisse oder Voraussetzungen für eine effiziente Anpassung?
Der Lehrstuhl für Klimaresilienz von Kulturökosystemen ist aktiver Teil des Instituts für Geographie und der Fakultät für Angewandte Informatik der Universität Augsburg.
In Forschung und Lehre befasst sich der Lehrstuhl für Umweltsoziologie mit Schwerpunkt Sozial-Ökologische Transformation, Resilienzdesign und Klima mit dem wechselseitigen Verhältnis von Gesellschaft und Natur. Dabei werden insbesondere die sozial-ökologischen Zusammenhänge und Implikationen des Klimawandels und seine gesellschaftliche Bearbeitung untersucht. Anknüpfungspunkte sind die globale soziale Ungleichheitsforschung, die Soziale Ökologie, die Politische Ökologie, der soziale Metabolismus, die kritische Entwicklungstheorie sowie post-/dekoloniale und feministische Ansätze. Unsere regionalen Schwerpunkte sind Westeuropa (insbesondere Deutschland) und Südamerika (insbesondere Argentinien, Brasilien und Chile).
Folgende Forschungsschwerpunkte setzt der Lehrstuhl am Zentrum für Klimaresilienz.
- Gesellschaftliche Partizipation bei der Wissensproduktion zu Klimaresilienz
Wer definiert, was Klimaresilienz ist? Welche Technologien, Infrastrukturen und Praktiken stellen eine geeignete Anpassungsmaßnahme dar? Welche Akteure und Sichtweisen werden über welche Beteiligungsverfahren wie einbezogen oder ausgeschlossen? Inwiefern werden im Bereich der Anpassung globale Ungleichheiten der Wissensproduktion verändert oder rekonfiguriert? Mit diesem Forschungsschwerpunkt soll zu der übergeordneten Frage nach den Möglichkeiten und Herausforderungen einer partizipativen Wissensproduktion zu Resilienz beigetragen werden. - Klimaanpassung und Eigentumsverhältnisse – Fokus: Landnutzungskonflikte
Wie werden Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel gesellschaftlich verhandelt, wenn sie mit Eigentumsrechten kollidieren? Inwieweit entstehen mit Anpassungsmaßnahmen neue Eigentumsverhältnisse? Inwiefern werden die mit den Eigentumsverhältnissen verwobenen sozialen Ungleichheiten durch Anpassungsmaßnahmen abgeschwächt, verstärkt oder rekonfiguriert? Diesen Fragen soll anknüpfend an die soziologische Eigentumsforschung auf der Basis empirischer Fallstudien in verschiedenen Weltregionen nachgegangen werden. - Klimaresilienz und dezentrale Infrastrukturen erneuerbarer Energien
Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise stellt sich die Frage, welchen Beitrag Bürgerinnen- und Bürger-Energieprojekte zu einer resilienten Energieinfrastruktur leisten können. Denn diese eröffnen die Möglichkeit gleichermaßen die lokale Energieversorgung sicherzustellen, zu Klimaschutz und Resilienz beizutragen und die demokratische Teilhabe an der Energiewende zu stärken. Was sind die Möglichkeiten und Grenzen von Bürgerinnen- und Bürger-Energieprojekten für eine sozial-ökologische Transformation? Welche Rahmenbedingungen haben sich bisher bewährt oder nicht? Hier ist ein inter- und transdisziplinärer Forschungsansatz vorgesehen.