Veranstaltungsarchiv: Alle Tage der Mittelalterforschung seit 2010
Tage der Mittelalterforschung 2021: 800 Jahre Franziskaner in Augsburg
Vor 800 Jahren traf eine kleine Gruppe von Franziskanern hungrig und motiviert in Augsburg ein, um ihre Mission nördlich der Alpen zu beginnen. Es war der Beginn einer langen, erfolgreichen Geschichte, die das Gesicht Europas veränderte. Ausgesandt waren die Brüder von Franziskus persönlich, und sie gewannen durch ihre Auftritt, ihre Lebensweise und ihre Predigten schon bald Zuspruch, aber auch Kritik.
Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte wirft unter den besonderen Bedingungen der Coronazeit gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte in Mannheim und mit Unterstützung der Barfüssergemeinde Augsburg Blicke auf die franziskanischen Anfänge.
Die Vorträge sind öffentlich, in Präsenz (mit Anmeldung!) und werden im Internet übertragen. Sie setzen keine Kenntnisse voraus. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 15.10.2021
Evangelisches Forum Annahof / Augustana Saal: Eröffnung ab 14.30 Uhr: Einlass und Begrüßung (ab 15.00 Uhr)
SEKTION I:
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15.15 Uhr–16.00 Uhr: Prof. Dr. Martin Kaufhold, Universität Augsburg. Der franziskanische Erfolg und sein frühes Gesicht. Bruder Jordan von Giano und seine Erzählung der franziskanischen Anfänge.
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16.30 Uhr–17.15 Uhr: Dr. Leonie Silberer, Stiftung Kulturelles Erbe, Heidelberg. Die Baukunst der Franziskaner.
SEKTION II:
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18.00 Uhr–19.00 Uhr: Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Universität Düsseldorf (Vorsitzende des deutschen Historikerverbandes). Die Frauen in der franziskanischen Bewegun
Samstag, 16.10.2021
SEKTION III:
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09.30 Uhr–10.15 Uhr: Prof. Dr. Julia Burkhardt, LMU München. Erzählte Armut. Geschichten aus der Lebenswelt der Bettelorden im 13. Jahrhundert.
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10.15 Uhr–11.00 Uhr: Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim. Heilige Ökonomie.
SEKTION IV:
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11.30 Uhr–12.15 Uhr: Prof. Dr. Thomas Krüger, Universität Augsburg. Inspirierte Tradition: Die frühen Franziskaner und das benediktinische Mönchtum?
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12.15 Uhr–13.00 Uhr: PD Dr. Tanja Skambraks, Universität Mannheim. Die Franziskaner und die Ökonomie der kleinen Leute. Franziskanische Kleinkredite. Ein Ausblick in die Frühe Neuzeit.
Tag der Mittelalterforschung 2020: Jüdisches Leben im Mittelalter
Tag der Mittelalterforschung 2020: Jüdisches Leben im Mittelalter
MUSS IN DIESEM JAHR LEIDER ENTFALLEN!
10.00 – 11.30 Uhr
Universität Augsburg, Hörsaalzentrum (Geb. C), HS II.
Prof. Dr. Rolf Kiessling, Augsburg: Jüdische Geschichte im mittelalterlichen Bayern-
Prof. Dr. Eva Haverkamp, München: Juden und Staufer aus einem anderen Blickwinkel
16.00 – 17.30 Uhr
Jüdisches Museum Augsburg Schwaben, Halderstarße 6-8, Festsaal.
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Prof. Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Zwischen erfolgreichem Multikulturalismus und Vertreibung: Jüdische Biographien im mittelalterlichen Spanien. -
PD Dr. Annett Martini, Berlin: Das verborgene Wesen Gottes in mittelalterlichen Torarollen
18.00 – 19.00 Uhr
Jüdisches Museum Augsburg Schwaben, Halderstarße 6-8, Festsaal.
PD Dr. Martha Keil, Direktorin des Instituts für Jüdische Geschichte Österreichs: Businesswoman und züchtige Hausfrau – Jüdische Frauen im Mittelalter
Der Tag der Mittelalterforschung richtet sich an ein allgemeines Publikum. Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Die Vorträge dauern ca. 30 Minuten, anschließend besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der Abendvortrag dauert ca. 50 Minuten. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Tag der Mittelalterforschung 2019: Großbritannien und Europa im Mittelalter
Das Gerangel um den Brexit lässt einen wehmütig an die guten Zeiten des Mittelalters zurückdenken. Als die Verbindung Großbritanniens mit dem Kontinent durch Missionare, Mönche und Krieger über Jahrhunderte eng gepflegt wurde. Als man sich gegenseitig missionierte, eroberte und gelegentlich heiratete. Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte lädt aus gegebenem Anlass zu einer Zeitreise in dieses Mittelalter ein. Vorkenntnisse setzen wir nicht voraus.
- Prof. Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Großbritannien und die Christianisierung im frühmittelalterlichen Europa
- Prof. Dr. Jörg Peltzer, Heidelberg: „1066 und all das“. Die Eroberung Englands und ihre Folgen
- Prof. Dr. Annette Kehnel, Mannheim: Von Italien nach England und manchmal zurück. Die Franziskaner in England
- Prof. Dr. Martin Kaufhold, Augsburg: Inselschicksal? Überlegungen zu Englands Einbindung in das europäische Mittelalter
- Prof. Dr. Knut Görich, München: Geschichten um Ehre und Treue. König Richard I. Löwenherz in der Gefangenschaft Kaiser Heinrichs VI.
Tag der Mittelalterforschung 2018: Augsburger Momente einer Achsenzeit (11. Jh.)
Die Zeit nach der ersten Jahrtausendwende war eine Epoche tiefer und dramatischer Umbrüche. Die Weltordnung des frühen Mittelalters – gekennzeichnet durch mächtige Könige mit dem Anspruch auf eine geheiligte Herrschaft – wankte. Die Dynastie der Ottonen überstand mit Heinrich II. eine Krise und erlebte eine letzte Glanzzeit. Ein neues religiöses Bewusstsein erwachte und erfasste breitere Schichten der Bevölkerung. Der Streit um die Rolle der Geistlichkeit, um den Zölibat und um die Stellung der Könige war die Folge. In dieser Phase war Augsburg wiederholt Schauplatz großer Entscheidungen und Augsburger Akteure spielten wichtige Rollen im historischen Geschehen. Diese Augsburger Verwicklungen in einer Achsenzeit der europäischen Geschichte sind Gegenstand der fünf Vorträge des diesjährigen Tages der Mittelalterforschung.
- Dr. Mathias Franc Kluge, Augsburg: Der geraubte Kaiser: Die Beisetzung Ottos III. in Augsburg
- Prof. Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Augsburg und die Wende des „Staatsstreichs von Kaiserswerth“ (1062)
- Dipl.-Ing. Reinhold Winkler. M.A., München: Der Neubau des Augsburger Doms um das Jahr 1000
- PD Dr. Christof Paulus, München: Zölibat. Die Augsburger Geistlichen und das Ringen um die Ehelosigkeit
- Prof. Dr. Martin Kaufhold, Augsburg: Der Investiturstreit zieht auf: Papst Leo IX. träumt in Augsburg
Tag der Mittelalterforschung 2017: Schlechte Regierung
Das Thema „Schlechte Regierung” ist auf bedrückende Weise aktuell. In der Sache und im Ton. Die Konflikte um die richtige Regierung verschärfen sich in vielen Ländern. Der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte wirft daher einen Blick in unsere Vergangenheit. Wie erlebten die Menschen des Mittelalters das Ringen um die richtige Regierung? Auch in Zeiten, als Könige herrschten, gab es Kämpfe um die richtige Regierung, und es gab Streit um die Erwartungen an den guten Herrscher. Die Vorträge stellen diese historischen Konflikte an prominenten Beispielen vor.
- Dr. Almut Stolte-Simane, Florenz: Die schlechte und die gute Regierung im Bild: Ambrogio Lorenzettis Fresken in Siena
- Prof. Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Auctor scandali. Kaiser Ludwig der Fromme und seine Absetzung im Jahre 833
- Dr. Mathias Kluge, Victoria u. Edmonton, CA: Verschuldete Könige: Verschwendung und Ausbeutung im Spätmittelalter
- Prof. Dr. Martin Kaufhold, Augsburg: Wahnsinn an der Macht: Zwei verwandte Könige und zwei verwandte Kriege
- Prof. Dr. Jürgen Miethke, Heidelberg: Was erwarteten die Menschen von einer Regierung im späten Mittelalter?
Tag der Mittelalterforschung 2016: Europas prägende Kräfte im Mittelalter
Zur Zeit macht Europa keine gute Figur. Eurokrise und Flüchtlingsfrage stellen die Europäische Union vor große Herausforderungen. Die Euphorie nach dem Ende des Kalten Krieges ist verflogen. Die Frage: Was macht Europa aus? wird kontrovers beantwortet. Aus diesem Anlass möchte der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an die Kräfte erinnern, die Europas Selbstverständnis geprägt haben. Kräfte, die im Mittelalter eine besondere Wirkung entfalteten, und die dem Streit um das richtige Leben eine gemeinsame Grundlage und eine Form gaben.
- Prof. Dr. Martin Kaufhold, Augsburg: Blutige Spuren und ein weiter Horizont: Europas umstrittene Werte
- PD Dr. Jörg Schwarz, München: Der Reiz und die Zumutung der Vielfalt: Die Erfahrung des städtischen Lebens
- PD Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Autonomie und Freiheit des Denkens: Charakterzüge mittelalterlicher Wissenschaftsgeschichte
- Dr. Mathias Kluge, Augsburg: Wer schreibt, der bleibt: Aufbruch in ein neues Medienzeitalter
- Prof. Dr. Klaus Herbers, Erlangen-Nürnberg: Päpste, Pilger und patriotische Heilige: Das Christentum und die mittelalterliche Gesellschaft.
Tag der Mittelalterforschung 2015: Johannes Hus
Vor 600 Jahren wurde Jan (oder Johannes) Hus auf dem Konzil von Konstanz als Ketzer verurteilt und am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der Theologe war nach Konstanz gegangen, um seine Glaubensthesen zu verteidigen. Sein Tod löste die Hussitenbewegung aus, seine Lehren gehören zur Vorgeschichte der Reformation. Am Tag der Mittelalterforschung werden die Ereignisse in Konstanz und das Fortwirken von Hus aus einer modernen Perspektive erneut betrachtet.
- Prof. Dr. Martin Kaufhold, Augsburg: Glaubensfragen auf europäischer Bühne: das Konstanzer Konzil als historischer Rahmen
- Prof. Dr. Thomas Wünsch, Passau: „Hussitische Revolution“: eine oder mehrere?
- PD Dr. Thomas Krüger, Augsburg: Jan Hus und der Papst: Päpste als „Nachfolger des Judas Iskarioth“? Johannes Hus und die kirchenamtliche Autorität
- Dr. Thomas Krzenck, Leipzig: Jan Hus vor Gericht. Der Konstanzer Inquisitionsprozess
- Prof. Dr. Armin Kohnle, Leipzig: Johannes Hus: Ketzer, Märtyrer, Vorläufer Luthers
Tag der Mittelalterforschung 2014: Kaiser Ludwig der Bayer
Vor 700 Jahren wurde Ludwig der Bayer zum römisch-deutschen König gewählt. Aus diesem Anlass ist auch die diesjährige bayerische Landesausstellung dem ersten Wittelsbacher auf dem Thron des Reiches gewidmet. Ludwig behauptete die Krone gegen einen habsburger Konkurrenten, und seine Verteidigung der Rechte des Reiches an der Königswahl wie auch seine Politik in Italien führten zum Zerwürfnis mit dem Papsttum. Mehr als zwanzig Jahre regierte Ludwig als exkommunizierter Herrscher. Die Exkommunikation wurde nie aufgehoben, und Ludwig der Bayer beschäftigt die Historiker noch immer.
- PD Dr. Thomas Krüger: Die Kronen der Langobarden und der Kaiser: Ludwig der Bayer in Italien
- Dr. Sebastian Zanke: Von Eseln und Pferden: Der Konflikt zwischen Kurie und Kaiser auf der Bühne des spätmittelalterlichen Europa
- Prof. Dr. Klaus Wolf: Vil stolzer Ludewic! Literarisches Leben um Kaiser Ludwig den Bayern
- Dr. Karl Borromäus Murr: „Wir sind Kaiser“. Die öffentliche Erinnerung an Ludwig den Bayern in der Neuzeit
- Prof. Dr. Martin Kaufhold: Ludwig der Bayer – Herausforderungen und Leistung einer Königsherrschaft
Tag der Mittelalterforschung 2013: Geschichte ist konkret
In diesem Jahr präsentierte der Tag der Mittelalterforschung aus Anlass des 75. Geburtstages von Bernhard Schimmelpfennig, Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte in Augsburg 1982–2003, fünf Vorträge, die im Sinne des Jubilars die große Geschichte an konkreten Beispielen sichtbar machten.
- Bernhard Schimmelpfennig: Sex and Crime in Augsburg
- Thomas Krüger: Der falsche Ulrich. Augsburger Urkundenfälschungen im 12. Jahrhundert
- Stefan Weiß: Ein Reich wird abgeschafft – Das Königreich Arelat an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert
- Martin Kaufhold: Politik ist persönlich. Vernunft und Leidenschaft bei der Absetzung englischer Könige im späten Mittelalter
- Arnold Esch: Kleine Lebenswege in großer Geschichte. Neue römische Quellen.
Tag der Mittelalterforschung 2012: Europa und der Islam im Mittelalter
Am Tag der Mittelalterforschung 2012 präsentierte der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte fünf Beispiele für mittelalterliche Begegnungen des Abendlandes mit der islamischen Kultur und Religion. Die Vorträge führten auf die iberische Halbinseln, in den Nahen Osten, an das Schwarze Meer und zu den Stätten der europäischen Kultur, an denen man sich mit dem neuen Wissen auseinandersetzte, das die Gelehrten der arabischen Welt vermittelten.
- Kay Peter Jankrift: Die muslimische Expansion im frühmittelalterlichen Europa. Auftakt zur „Convivencia“ oder zur „Konfrontation der Kulturen“
- Lorenz Korn: Bauen im Zeichen des Dschihad. Architektur in Ägypten und Syrien zur Zeit Saladins
- Martin Kaufhold: Christlich-Moslemische Begegnungen im Zeichen der Kreuzzüge
- Thomas Krüger: Der Fall von Konstantinopel 1453 und die Reaktion des Abendlandes
- Dag Hasse: Das arabische Erbe in Europa
Tag der Mittelalterforschung 2011: Städtische Kultur im Mittelalterlichen Augsburg
Am Tag der Mittelalterforschung 2011 präsentierte der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte fünf Facetten der städtischen Kultur der mittelalterlichen Reichsstadt Augsburg. Die Vorträge führten in die bewegten Milieus des selbstbewussten Bürgertums und der traditionsbewussten Geistlichkeit. Sie eröffnen Blicke auf die wirtschaftlichen Grundlagen und die kreative Kultur urbanen Lebens.
- Thomas Krüger: Gewalt und Recht: bürgerlich-klerikale Streitkultur im mittelalterlichen Augsburg
- Mathias Kluge: Der Kaufmann und die Schrift: Risiken der Globalisierung des Handels im Spätmittelalter
- Andrea Worm: „So du groze angest habest, so lis disen salmen“. Augsburger Psalterhandschriften des 12. und 13. Jahrhunderts
- Martin Kaufhold: Baukultur und Bürgerstolz im mittelalterlichen Augsburg
- Lieselotte E. Saurma: Das Bild der Stadt Augsburg in mittelalterlichen Handschriften
Tag der Mittelalterforschung 2010: Recht und Ritual: Die Ordnungen des mittelalterlichen Lebens
Dieser Tag der Mittelalterforschung präsentierte ein Thema, das die Forschung in den vergangenen Jahren besonders beschäftigt hat. Es ging um die Rolle, die Recht und Ritual in der immer gefährdeten Ordnung der mittelalterlichen Gesellschaft spielten. Das Programm präsentierte damit zum 40jährigen Jubiläum der Universität eine lebhaft diskutierte Frage der aktuellen Mittelalterforschung.
- Martin Kaufhold: Das Augsburger Stadtrecht von 1156: Entstehung im Spannungsfeld von Ritual und Recht
- Gisela Drossbach: Wie die Päpste zu ihrem Gesetzbuch kamen: Vom Brief zum Codex
- Knut Görich: Schmach und Ehre: König Konrad III. auf dem Kreuzzug
- Thomas Krüger: Verfassung als Ritual: Päpstliche und bischöfliche Wahlversprechen im 15. Jahrhundert
- Gerd Althoff: Inszenierte Freiwilligkeit. Zum Verständnis rituellen Verhaltens im Mittelalter