Gesundheitsforschung

Forschungsbereich Prävention

Wie kann die individuelle Gesundheitskompetenz erhöht werden, um eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit zu ermöglichen? Wo liegen die Grenzen zunehmender Optimierungen des Selbst und wo die einer förderlichen individuellen und kollektiven Vorsorge? Wie lässt sich ein gesundheitsförderliches Umfeld in verschiedenen Lebenswelten und Organisationen aufbauen und gestalten? Wie kann Sport in das Leben Einzelner integriert werden und zu einer positiven psychischen und physischen Entwicklung beitragen?

 

G.i.S. – Gesundheitsförderung im Studium

Das Lehr- und Forschungsprojekt G.i.S. (Gesundheitsförderung im Studium. Interdisziplinär studieren, interprofessionell handeln) zielt darauf ab, Prävention und Gesundheitsförderung stärker in das Studium von Studierenden der Humanmedizin, der Erziehungswissenschaft und weiterer Studiengänge zu verankern. Die Studierenden sollen im Setting Universität und Kommune erste Handlungskompetenzen in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung durch Planung und Umsetzung eigener Projekte erwerben und sich dabei auch selbstreflexiv mit Gesundheitsthemen auseinandersetzen (Rotthoff, Kunz & Götte 2022). Über Netzwerkbildung mit den Gesundheitsregionenplus des Landkreises Aichach-Friedberg, des Landkreises Augsburg und der Stadt Augsburg wird die Universität als wichtige Einrichtung innerhalb der Kommune und im Rahmen des Projektes gesellschaftlich eingebunden.

Der gewählte Ansatz des projekt- und peerbasierten Lernens hat sich dabei als erfolgreich erwiesen und ist partizipativ gestaltet, was gemäß der Ottawa Charta (WHO 1986) ein wesentliches Struktur- und Prozessmerkmal der Gesundheitsförderung darstellt. Nicht zuletzt stellen ‚Zielgruppenbezug‘, ‚Partizipation‘ und ein ‚Multiplikatorenkonzept‘ wichtige Kriterien guter Praxis in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung dar (Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit 2021).
Die Einbindung studentischer Praxisprojekte in die Curricula universitärer Studiengänge und in die Lehrveranstaltungen ermöglicht eine kontinuierliche Fortführung und Weiterentwicklung von Theorie und Praxis und kann als fester Bestandteil des Hochschulgesundheitsmanagements (HGM) zu dessen nachhaltiger Etablierung beitragen. Über curricular implementierte Lehrveranstaltungen können Studierende unterschiedlicher Fachbereiche erreicht werden, vielfältige Perspektiven eingebunden, die Bekanntheit des Hochschulgesundheitsmanagements gesteigert und die Studierenden zur Reflexion und ggf. Anpassung des eigenen Gesundheitsverhaltens angeregt werden.  
 
Ergänzend zu den studentischen Projekten haben wir im Rahmen des Projektes eine querschnittliche Erhebung zum Gesundheitsverhalten, -zustand und Interessen an gesundheitsförderlichen Angeboten von Studierenden der Medizin und Erziehungswissenschaft an der Universität Augsburg durchgeführt. Aus unseren bereits publizierten Ergebnissen lassen sich konkrete Handlungsbedarfe insbesondere für die Befunde Depressivität, Erschöpfung und Angststörungen sowie riskanten Alkohol- und Internetkonsum ableiten (Rolle, Götte & Rotthoff 2023). Entsprechend sollen in diesen Bereichen weitere Maßnahmen von Studierenden für Studierende (Peer-to-Peer) entwickelt und durchgeführt werden – zukünftig soll dies in Kooperation mit dem Hochschulgesundheitsmanagement der Universität Augsburg geschehen.

 

Projektleitung:

PD Dr. Petra Götte (Pädagogik/Gesundheitspädagogik)

Prof. Dr. Thomas Rotthoff (Medizindidaktik)

 

Projektlaufzeit:

Januar 2021 - Dezember 2024

 

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Projekt „Vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement zum Hochschulgesundheitsmanagement"

Innerhalb des Projektes „Vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu einem Hochschulgesundheitsmanagement“ werden Prozesse und Entwicklungen in Gang gesetzt und fortgeführt, um ein integriertes und wissenschaftlich fundiertes Konzept für ein Gesundheitsmanagement an der Universität Augsburg aufzubauen. Die Aktivitäten schließen nahtlos an das Projekt „Entwicklung der Grundlagen zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an der Universität Augsburg“ (2019 – 2022) an. Im Rahmen des BGM-Projekts wurden auf Grundlage der Mitarbeiter*innenbefragungen Handlungsfelder identifiziert, mit dem Steuerungskreis Gesundheit Prozesse angestoßen und gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gesundheit erste passgenaue gesundheitsförderliche Angebote für die Beschäftigten der Universität initiiert. Dies wird auch im neuen Projekt „Entwicklung Hochschulgesundheitsmanagement“ fortgeführt und weiterentwickelt.

Ergänzt wird diese Perspektive nun um die Zielgruppe der Studierenden der Universität Augsburg. Zielsetzung des Projektes ist zunächst die Analyse bestehender Angebote, Prozesse und Strukturen mit Bezug zur Gesundheit sowie die Vernetzung zu relevanten internen Akteuren und Studierendenvertretungen. Eine ad hoc-Arbeitsgruppe zur Studierendengesundheit soll zudem in die Gestaltung des Projektverlaufs eingebunden werden. Die Erhebung der Bedarfslage zur gesundheitlichen Ressourcen- und Belastungssituation ist durch Interviews, Fokusgruppen und eine Befragung vorgesehen. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer Marke für „Gesundheit in der Arbeit und im Studium“ um sichtbar über die verschieden Kommunikationskanäle für gesundheitsbezogene Themen zu sensibilisieren.

Hervorzuheben ist, dass die Universität als ein integrativer Raum betrachtet wird, in dem die Arbeit, das Studium, die Lehre, die Forschung als auch der Alltag aller Universitätsangehöriger

 

Projektleitung:
Prof. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck (Sportpädagogik)
Prof. Dr. Werner Schneider (Soziologie)
Prof. Dr. Markus Dresel (Psychologie, Vizepräsident)

 

Projektlaufzeit:

Januar 2023 - Dezember 2025

 

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Forschungsbereich Digitalisierung

Was können digitale Technologien zu Gesundheitsförderung und Krankenversorgung beitragen? Wie sieht ein gesunder Umgang mit digitalen Technologien und Medien aus? Auf welche Weise verändert die Digitalisierung Strukturen und Prozesse im Gesundheitswesen? Wie beeinflussen damit verbundene Entwicklungen wie E-Health, Telemedizin und Gesundheitsapps die klassische Gesundheitsversorgung? Wie wandelt sich das Anforderungsprofil von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen im Zuge der Digitalisierung? Wie können sie bestmöglich auf Veränderungen durch die Digitalisierung vorbereitet werden?

 

CARE REGIO – Bayerisch Schwaben als Leitregion für Pflege Digital

Das Gesamtziel des CARE REGIO-Verbundes ist die Konzeptionierung, Umsetzung und Etablierung einer Leitregion für die ‘Pflege digital’ in Bayerisch Schwaben. Dazu gehört die Vernetzung aller relevanten Beteiligten. Dies bedeutet, die bestehenden Versorgungsstrukturen in der Pflege zu analysieren, neue Möglichkeiten zur Erleichterung und Unterstützung basierend auf technisch-digitalen Systemen oder Prozessen aufzuzeigen und mit allen Beteiligten in der Pflege unter Einbezug der Privatwirtschaft, Dienstleistern und Kostenträgern zu diskutieren und diese zu erproben.

 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Frank Kramer (IT-Infrastrukturen für Translationale Medizinische Forschung)

Prof. Dr. Jens O. Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)

 

Projektlaufzeit:

Oktober 2020 - September 2024

 

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Das interdisziplinäre Projektkonsortium von EAsyAnon hat sich zum Ziel gesetzt, ein innovatives und zukunftsweisendes Empfehlungs- und Auditsystem für die Verwendung von personenbezogenen Daten zu Forschungszwecken als Open Data bereitzustellen. Durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftler/-innen aus den Bereichen Technik, Informatik und Recht sollen hochmoderne und rechtssichere Verschlüsselungsmethoden entwickelt werden, um die Privatsphäre der betroffenen Personen bestmöglich zu schützen. Das Projekt wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und bietet somit die Möglichkeit, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die Entwicklung des Systems einfließen zu lassen.

 

Projektleitung:

Prof. Dr. Benedikt Buchner (Bürgerliches Recht, Haftungsrecht und Recht der Digitalisierung)

 

Projektlaufzeit: 

Dezember 2022 - Dezember 2025

 

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NFDI4Health - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten

 

NFDI4Health ist eine der zentralen Säulen für ein modernes Gesundheitswesen. Die Erfassung und Analyse personenbezogener Daten zu Gesundheits- sowie Krankheitsstatus und wichtiger Einflussfaktoren darauf sind eine wesentliche Komponente zur Entwicklung neuer Therapien, übergreifender Versorgungsansätze und präventiver Maßnahmen eines modernen Gesundheitswesens. Hochwertige Daten sollen systematisch erschlossen, gesichert und (inter)national zugänglich gemacht werden.

 

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Benedikt Buchner

 

Projektlaufzeit:

Januar 2020 - Dezember 2025

 

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Leaf - Gesundheitsrelevante Effekte unterschiedlicher urbaner Waldstrukturen

 

Das übergreifende initiale Ziel des Projekts ist die kooperative Identifizierung der unterschiedlichen "Strukturtypen" des Augsburgern Stadtwaldes mit seiner Umgebung durch die unterschiedlichen Methoden/ Techniken und Vorwissen der interdisziplinären Projektpartner. Hierbei sollen Kategorien bestimmt werden, die sowohl hinsichtlich lokal- und humanbioklimatischer als auch weiterer potenziell gesundheitsrelevanter Parameter möglichst klar abgrenzbare waldstrukturelle Charakteristika repräsentieren.

 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Elisabeth André (Menschzentrierte Künstliche Intelligenz)

 

Projektlaufzeit:

Oktober 2022 - September 2025

 

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Das gemeinsam mit der Open University of Tanzania durchgeführte internationale Projekt befasst sich mit der Datenschutzregulierung im eHealth-Sektor. Gleichzeitig soll mit dem Projekt auch die Basis für die Einrichtung eines LL.M.-Programms für Gesundheitsrecht an der Open University of Tanzania geschaffen werden, dass Lehrveranstaltungen von tansanischer und deutscher Seite vorsieht. Übergreifendes Zeil ist die Schaffung eines Rahmens für eine langfristige Kooperation in Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Datenschutzes im Gesundheitswesen, die u.a. auch die gemeinsame Betreuung von Promotionen ermöglichen soll.

 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Benedikt Buchner

Prof. Dr. Alex Makulilo

 

Projektlaufzeit:

Juli 2019 - Juni 2024

 

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TherapAI - Analyse des nonverbalen Emotionsausdrucks in der Psychotherapie mittels künstlicher Intelligenz

 

Ziel des Vorhabens ist, zu untersuchen, wie Emotionen und ES von Patient/-innen und Therapeut/-innen, automatisch erfasst von NOVA, mit Ergebnisvariablen, Symptomreduktion, Dropout, Veränderung von Sitzung zu Sitzung und Prozessvariablen (Bewältigungsstrategien, Therapiebeziehung, emotionale Beteiligung) in einer Stichprobe von Personen mit Depressionen (F32, F33, diagnostiziert mit SKID-5) zusammenhängen. Wegen der Bedeutung von Emotionen für psychische Störungen und Psychotherapie erweitert die hier entwickelte automatisierte Analyse von Emotionen die Möglichkeiten der Psychotherapieforschung bzgl. der Messung und Vorhersage von Therapieergebnissen und -prozessen.

 

Projektleitung:

Prof. Dr. Elisabeth André

 

Projektlaufzeit:

Oktober 2022 - September 2025

 

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Ubidenz - Ubiquitäre digitale empathische Therapieassistenz

 

Als sozio-empathisches Assistenzsystem für an Depression erkrankte, bereits aus der Klinik entlassene, Menschen sorgt UBIDENZ für ein innovatives Nachsorgemanagement und ein automatisiertes begleitendes Monitoring des Weiteren ambulanten Nachsorgeverlaufs. Es existieren bereits einige Formen der angeleiteten und technologiebasierten Selbsthilfe, bspw. webbasierte Psychoedukation, Online-Beratung, Nachsorge via SMS und sogar interventionelle Verfahren wie E-Mail-Therapie oder computergestützte kognitive Verhaltenstherapie. Einen zentralen Gesichtspunkt lassen diese Interventionen jedoch vollkommen außer Acht: Das Bedürfnis der PatientInnen nach Bindung, d.h. einer sozialen, empathischen Beziehung. UBIDENZ neuartiger Einsatz besteht aus einem sozio-empathisch agierenden Assistenzsystem mit einem verständnisvollen, einfühlsam agierenden Avatar als zentrale Interaktionsschnittstelle. Es kreiert eine therapeutische Beziehung, die einen Anreiz generiert, das System zu nutzen, wodurch die Adhärenz zu ambulanter Pharmako- und Psychotherapie sowie den Komplementärtherapien intensiviert wird. Der virtuelle UBIDENZ-Avatar dient somit als adaptives Übergangsobjekt aus dem depressionsbedingten regressiven Krankheitszustand.

 

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Elisabeth André (Menschzentrierte Künstliche Intelligenz)

 

Projektlaufzeit:

September 2021 - August 2024

 

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Forschungsbereich Sterben & Lebensende

Wie wandelt sich der gesellschaftliche Umgang mit Sterben und Tod? Welche institutionellen Formen und Strukturen lassen sich diesbezüglich unter dem Schlagwort Palliative Care beobachten? Welche Sorgekulturen werden zukünftig für ein würdevolles und selbstbestimmtes Lebensende benötigt? Wo bieten sich Chancen in der Versorgungschwerstkranker und sterbender Menschen? Welche gesellschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen gilt es hierfür zu schaffen (z.B. Advance Care Planning)?

 

Das Projekt analysiert und gestaltet die digitale Arbeitswelt Palliative Care. Palliative Care ist gekennzeichnet durch Zentrierung auf den Menschen in der letzten Lebensphase, multiprofessionelle Zusammenarbeit und einen bislang vergleichsweise geringen Digitalisierungsgrad. Im Kern des Projekts steht die Gestaltung eines digital-unterstützten Arbeitssystems zur Verbesserung der multiprofessionellen Kollaboration.

 

Projektleitung
Prof. Dr. Henner Gimpel (Wirtschaftsinformatik)
Prof. Dr. Werner Schneider (Soziologie)

 

Projektlaufzeit:

Januar 2021 - September 2024

 

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Forschungsbereich weitere Drittmittelprojekte

Zahlreiche, weitere Forschungsprojekte der Forscherinnen und Forscher des ZIG gehen über die Themenfelder Prävention, Digitalisierung sowie Sterben & Lebensende hinaus. Weitere Projekte im Bereich der Gesundheitsforschung am ZIG befassen sich bspw. mit Kinderchirurgie, Stammzellforschung, Migration, Musiktherapie und biophysikalischer Grundlagenforschung.

 

Seit April 2021 werden an der Universität Augsburg die aktuellen Entwicklungen des sog. Kleinen Faches Musiktherapie in einem europaweit einzigartigen und von der VW-Stiftung großzügig mit 944.500€ finanzierten Projekt gefördert. Die Leiterin des Studien- und Forschungsbereiches Musiktherapie, Prof. Dr. Susanne Metzner, und ihre beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen kooperieren von nun an mit der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum in Forschung, Lehre und klinischer Praxis.

Ziel des insgesamt 4-jährigen Projektes ist, die Musiktherapie in der Augsburger Universitätsmedizin neu zu implementieren bzw. strukturell zu verankern. Es geht darum, auch als sog. Kleines Fach einen Beitrag zur medizinischen Versorgung überall dort zu leisten, wo psychosoziale Faktoren auf den Genesungsprozess oder Krankheitsbewältigungsprozess Einfluss haben, z.B. bei chronischen Erkrankungen, langwierigen und/oder belastenden Behandlungen. Dabei ist das Projekt in verschiedene Forschungsprojekte untergliedert, um die Anwendung und den Einfluss von Musiktherapie bei Erkrankungen, Komplikationen und Symptomen wie bspw. Endometriose, POD, Stress näher zu untersuchen.

 

Projektleitung
Prof. Dr. Susanne Metzner (Musiktherapie)

 

Projektlaufzeit

Mai 2021 - Mai 2025

 

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Das Projekt will untersuchen, wie sich die Herstellung, Kommunikation und gesellschaftliche Aushandlung von wissenschaftlicher Evidenz über COVID-19 unter den Bedingungen der Coronakrise vollziehen. Die rasche Verbreitung von COVID-19 und der damit verbundene Handlungs- und Entscheidungsdruck erhöhen den Bedarf an vertrauenswürdigem wissenschaftlichen Wissen. Vor diesem Hintergrund will dieses interdisziplinäre Projekt der De- und Restabilisierung wissenschaftlicher Evidenz in der Coronakrise nachgehen.

 

Projektleitung

Prof. Dr. Helena Bilandzic (Kommunikationswissenschaft/Rezeption und Wirkung)
Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Kommunikationswissenschaft/Öffentliche Kommunikation)

 

Projektlaufzeit

2021 - 2024

 

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Das Projekt widmet sich der Ausgestaltung und Wirkung journalismustypischer Evidenzpraktiken beim Thema Genforschung, wobei die alltagsnahe und allgemeinverständliche Narration im Zentrum steht. Das Projekt ist in der DFG-Forschungsgruppe „Practicing Evidence – Evidencing Practice. Evidenzpraktiken in Wissenschaft, Medizin, Technik und Gesellschaft“ angesiedelt.

 

Projektleitung
Prof. Dr. Helena Bilandzic (Kommunikationswissenschaft/Rezeption und Wirkung)
Prof. Dr. Susanne Kinnebrock (Kommunikationswissenschaft/Öffentliche Kommunikation)

 

Projektlaufzeit

2020 - 2024

 

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Die Signal Peptid Peptidase-like 3 (SPPL3) ist eine Intramembran-Aspartyl-Protease und gehört zur SPP / SPPL Familie. Anders als seine homologen Proteasen akzeptiert SPPL3 Typ II Membranproteine unabhängig von der Länge ihrer Ektodomäne als Substrate. In der ersten Förderperiode dieses Projektes konnten verschiedene Glycosyltransferasen und Glycosidasen als physiologische Substrate von SPPL3 identifiziert werden. Durch die Freisetzung der Ektodomäne dieser Glycan-modifizierenden Enzyme reduziert SPPL3 ihre katalytische Aktivität innerhalb des Golgi. Folglich werden sekretorische und Membranproteine bei erhöhter Expression von SPPL3 hypoglykosyliert. Umgekehrt führt eine verminderte SPPL3-Expression zu hyperglykosylierten zellulären Proteinen. Somit ist die Regulation der SPPL3-Expression ein zentraler Schalter, um das Glycan-Muster von vielen Proteinen in einer Zelle schnell zu ändern oder anzupassen. Dies kann beispielsweise als Reaktion auf Umwelteinflüsse wie Wachstumsfaktor- oder Nährstoffentzug sinnvoll sein. Ziel dieses Folgeantrages ist es daher, die zellulären Mechanismen zu verstehen, die die SPPL3-Expression regulieren. In verschiedenen Zellkulturmodellen soll untersucht werden, ob Veränderungen der Nährstoffbedingungen oder Wachstumsfaktorkonzentrationen die endogene SPPL3-Expression beeinflussen. Nachdem die Bedingungen identifiziert wurden, die die SPPL3-Expression beeinflussen, wird untersucht, ob diese Veränderungen sich aus Veränderungen der Transkription, Translation oder des Proteinabbaus ergeben. Zusätzlich wird untersucht, ob Änderungen in den Glykanmustern, z.B. während der Zelldifferenzierung, Embryonalentwicklung oder bei pathologischen Prozessen mit der SPPL3 Expression korrelieren und den Einfluss von SPPL2c, einem homologen Enzym, auf die SPPL3-Expression wird untersucht. Damit werden die Ergebnisse dieses Projekts zusätzliche Informationen über die bisher nur ansatzweise verstandene physiologische Funktion von SPPL3 liefern und erste Hinweise auf die physiologische Rolle von SPPL2c geben. Dadurch können zusätzliche Erkenntnisse über physiologische und pathophysiologische Prozesse, wie die Regulierung der Lipidspeicherung oder des Tumorwachstums, gewonnen werden.

 

Projektleitung:

Prof. Dr. Regina Fluhrer

 

Projektlaufzeit:

Januar 2014 - Oktober 2025

 

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Green Hospital - Entwicklung und Evaluierung von ganzheitlichen, indikatorbasierten Nachhaltigkeitsinstrumenten in der akutstationären Gesundheitsversorgung 

 

Das Projekt “Green Hospital“ basiert auf der Initiative „Green HospitalPLUS®“, die 2011 als Beitrag zur Energiewende im Freistaat Bayern eingeführt wurde. Untersucht werden die Nachhaltigkeitsbemühungen der bayerischen Krankenhäuser hinsichtlich der Säulen „Umwelt“, „Infrastruktur & Energie“, „Mensch“, „Organisation & Management“ und „Resilienz“. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Schaffung eines Demonstrators eines vollständigen, indikatorbasierten Managementsystems, das es den Nutzern ermöglicht, Nachhaltigkeit und Resilienz in Krankenhäusern zu bewerten und umzusetzen.

 

Im kommunikationswissenschaftlichen Teil des Projektes wird analysiert, welche Rolle Nachhaltigkeitsmaßnahmen für Patient/-innen und Mitarbeiter/-innen einnehmen und wie die Nachhaltigkeitskommunikation von Krankenhäusern durch die beiden Zielgruppen wahrgenommen wird. Im Besonderen wird die Wahrnehmung von Nachhaltigkeitsauszeichnungen von Krankenhäusern in Onlinedatenbanken analysiert.

 

Projektmitarbeiter:

Prof. Dr. Helena Bilandzic (Rezeption und Wirkung)

Prof. Dr. Jens O. Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)

Dr. Anja Kalch (Rezeption und Wirkung)

 

Projektlaufzeit: 

2022 - 2025

 

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Das Management von Intensivstationen beeinflusst maßgeblich die Genesung von schwer kranken Patienten. Allerdings sind die Kapazitäten dieser Stationen aufgrund des hohen Bedarfs an medizinischer Versorgung und Personal sehr begrenzt. Unvorhersehbare Anmeldungen von Notfallpatienten und eine ungewisse Verweildauer erschweren die grundlegenden Rahmenbedingungen zusätzlich.

Um Ärzte bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen, arbeiten wir in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt KISIK.  

Ziel des Projektes ist die Entwicklung s ist die Entwicklung von KI-basierten Algorithmen zur Entscheidungsunterstützung bei der Steuerung von Intensivkapazitäten, z.B. durch die Vorhersage von Verweildauern. Darüber hinaus wird die Anwendbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit des digitalen Entscheidungsunterstützungssystems im Klinikbetrieb untersucht. Ziel ist es insbesondere, die Auslastung der Intensivstation zu optimieren und die Anzahl kurzfristig verschobener Operationen sowie vorzeitiger Verlegungen zu reduzieren. 

KISIK ist ein Verbundprojekt, das gemeinsam mit dem Universitätsklinikum und dem Softwarehersteller XITASO durchgeführt wird. Zusätzlich wird das Projekt vom Center for Responsible AI Technologies begleitet, um ethische Aspekte von KI in der Medizin zu berücksichtigen.

 

Porjektleitung: 

Prof. Dr. Jens Brunner

 

Projektlaufzeit:

August 2022 - August 2025

 

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Zwei der bedeutendsten knappen Ressourcen in Krankenhäusern sind Operationssäle und Personal (Ärzte, Pflege), da mehr als die Hälfte der operativen Kosten personalbezogen sind. Folglich ist die effektive wie auch effiziente Planung dieser beiden Ressourcen eine der relevantesten Aufgaben innerhalb eines Krankenhauses, da sie direkten Einfluss auf die operativen Kosten ebenso wie auf die Patienten- und Personalzufriedenheit hat und somit auch die Qualität der Versorgung insgesamt beeinflusst. In diesem Forschungsprojekt werden ganzzahlige Optimierungsmodelle für die Problemstellung formuliert und mit passenden Optimierungsalgorithmen im Bereich Operations Research/Management Science und Analytics angewendet, sodass ein Entscheidungsunterstützungssystem entsteht. Im Rahmen des Projekts sollen effektive und effiziente Möglichkeiten in der mittel- und kurzfristigen Personaleinsatzplanung von Ärzten und der Pflege mit einer integrierten OP-Raum-Planung verknüpft untersucht werden.

 

Projektleitung: 

Prof. Dr. Jens O. Brunner

Prof. Dr. Katja Schimmelpfeng

 

Projektlaufzeit:

Mai 2021 - Mai 2025

 

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PROGNOSIS - Epidemiebedingter Ressourcenbedarf von Krankenhäusern - Modellierung von Inzidenz, Bettenbelegung, Personalplanung und Versorgungsketten

 

PROGNOSIS stellt eines der Verbundprojekte dar, welche im Rahmen der Fördermaßnahme „Stärkung der Modellierungskompetenz zur Ausbreitung schwerer Infektionskrankheiten“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. In zwei der drei Teilprojekte werden hierbei datengestützte Kurzzeit- und mechanistische Langzeitprognosemodelle konzipiert, um für verschiedene Zeiträume, sowie auf verschiedenen geographischen Ebenen Vorhersagen bezüglich zukünftig potenziell auftretender Atemwegserkrankungen treffen zu können. Darauf aufbauend sollen im verbleibenden Teilprojekt Auswirkungen des Infektionsgeschehens auf Krankenhauslieferketten und Humanressourcen sowie entgegenwirkende Maßnahmen untersucht werden. Durch Kombination der Modelle und der Erkenntnisse aus den Analysen wird so ein Planungsinstrument bereitgestellt, welches die rechtzeitige Entwicklung geeigneter Gegenstrategien ermöglicht.

 

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Jens O. Brunner (Health Care Operations / Health Information Management)

 

Projektlaufzeit:

Mai 2022 - April 2025

 

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Schwan - Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Elternschaft und kindliche Entwicklung

 

Die SARS-CoV-2-Pandemie führt zu die Einschränkungen und Veränderungen, nicht nur im Hinblick auf die Beschränkungen der sozialen Kontakte und Aktivitäten, sondern auch im Gesundheitswesen, wovon insbesondere werdende Eltern und ihre ungeborenen Kinder betroffen sind (z.B. Veränderungen im Gesundheitssystem, soziale Distanzierung, mangelnde soziale Unterstützung). Mütterlicher Stress in der Peripartalzeit wirkt sich negativ auf die kindliche Entwicklung wie auch die Mutter-Kind-Beziehung aus, insbesondere wenn die werdenden Mütter zusätzlich psychisch belastet sind. In der geplanten Studie sollen daher behaviorale, hormonelle und klinisch-psychologische Stresskorrelate in einem multimethodischen Ansatz (ecological momentary assessment (EMA) sowie Untersuchungen im Labor) von der Schwangerschaft bis zu einem Jahr postpartal zu vier Messzeitpunkten in einer Stichprobe von N = 194 werdenden Müttern und ihren Partnern untersucht werden. Die kindliche sozio-emotionale und kognitive Entwicklung wird mit standardisierten Entwicklungstests und –aufgaben im Alter von 9 und 12 Monaten untersucht. Besonderer Fokus wird auf die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion im Alter von 9 Monaten als Mediator zwischen mütterlichem Stress und der kindlichen Entwicklung gelegt. Im interdisziplinären Teil des Projektes sollen semi-automatisierte Kodiersysteme zur Auswertung der Mutter-Kind-Interaktion evaluiert werden. Ziele der geplanten Studie sind: (1) Untersuchung des Zusammenhangs zwischen mütterlichem Stress während der Schwangerschaft und postpartal während der SARS-CoV-2-Pandemie auf die kindliche Entwicklung (2) Überprüfung, ob die SARS-CoV-2-Pandemie das Stressniveau der Mutter während der Schwangerschaft und postpartal sowie die Qualität der Mutter-Kind-Beziehung im ersten Lebensjahr des Kindes verändert (Vergleich mit einer Stichprobe aus einer Studie vor Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie) (3) Entwicklung und Integration eines neuen, semi-automatisierten multimodalen Software-Tools zur Verhaltensanalyse mit dem Ziel, KI-Methoden für die Auswertung standardisierter Interaktionsparadigmen verfügbar zu machen sowie der Vergleich mit zwei analogen, reliablen Auswertungsverfahren. Ein besseres Verständnis darüber, wie sich Stress in der Schwangerschaft und in der Zeit nach der Geburt auf die Entwicklung des Kindes auswirkt, ist dringend erforderlich. Die Grundlage für sozio-emotionale Kompetenzen und insbesondere für Stressregulationsfähigkeiten wird früh im Leben gelegt. Die geplante Studie soll zu einem besseren Verständnis der genauen Zusammenhänge beitragen.

 

Projektbeteiligung:

Prof. Dr. Elisabeth André (Menschzentrierte Künstliche Intelligenz)

 

Projektlaufzeit:

Oktober 2022 - September 2024

 

Bereits abgeschlossene Projekte finden Sie im Projektarchiv

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