Berit Tottmann M.A.

Projektskizze

Romantiker_innen kritisch beobachten.
Eine Herkunftsgeschichte rechtsextremer Mythologien 1800–2000


Ich möchte im Rahmen meines Promotionsprojektes rechtsextreme Äußerungsmodi vom Beginn
der Moderne bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts epistemisch sichtbar machen und rechtsextreme
Mythologien in Form einer Herkunftsgeschichte der menschenverachtenden Diskurse
sowie Praktiken des modernen Denkens in der europäischen Romantik historisieren.
Als theoretische Grundlage des Dissertationsvorhabens habe ich den Konstruktivismus als Modell
der Betrachtung von Geschichtlichkeit gewählt. Die Zeitgenoss_innen, die ihre ›Wirklichkeiten‹
durch das geschriebene Wort konstruierten und konstituierten, lassen sich als Beobachter_
innen ihrer Zeit interpretieren, die ich selbst rekursiv beobachten möchte. Dabei gehe ich
von einer hypothetisch angenommenen Vielfalt romantischer Denkformationen aus, die in einem
Zusammenschluss aus Historischer Diskursanalyse und Roland Barthes Mythentheorie
untersucht werden, um so Mytheme der Romantik erfolgreich rekursiv mit der Diskursoberfläche
des 20. Jahrhunderts verbinden zu können. In diesem Sinne genügt es nicht, programmatische
Einstellungen in bloß einem Nationalstaat nachzuzeichnen; es braucht im Gegenteil die
Analyse von Differenz und Wiederholung, des Kontinuierlichen und Diskontinuierlichen. Mein
Fokus wird daher auf drei Territorien liegen, die ob ihrer geographischen Situierung die Regionen
Nordwest-, Nord- sowie Mitteleuropas einschließen: Schottland, Schweden sowie der
deutschsprachige Alpenraum.

 

Suche