Die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek an der UB Augsburg

Erwerb der Bibliothek durch den Freistaat Bayern

Im Jahr 1980 erwarb der Freistaat Bayern die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek, die auf eine Geschichte von mehreren hundert Jahren zurückblickende Privatbibliothek einer im nordschwäbischen Ries beheimateten Adelsfamilie. In diese Bibliothek waren u.a. die Buchbestände aus fünf säkularisierten schwäbischen Klöstern eingeflossen: Kirchheim am Ries (Zisterzienserinnen), Maihingen (Birgittinnen und Birgitten, später Minoriten), Mönchsdeggingen, Füssen / St. Mang und Donauwörth / Hl. Kreuz (beide Benediktiner).

 

Als zukünftiger Aufstellungsort für die Sammlung wurde die Universitätsbibliothek Augsburg bestimmt. Der Kaufpreis betrug 40 Millionen DM, von denen im Rahmen des Hochschulbauförderungsgesetzes der Bund die Hälfte übernahm.

 

Nicht in den Kauf einbezogen war die so genannte Oettingische Bibliothek, d.h. die Bücher, die in unmittelbarer Beziehung stehen zur Geschichte des Hauses und des Territoriums. Sie verblieben weiterhin auf dem zwischen Donauwörth und Nördlingen gelegenen Schloss Harburg, wohin man die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek nach dem Zweiten Weltkrieg verbracht hatte.

Umfang der Bibliothek

Vom Umfang der Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek vermitteln die folgenden Bandzahlen einen Eindruck:

 

  • Handschriften: ca. 1600
  • Inkunabeln: ca. 1300
  • Musikhandschriften: ca. 1800
  • Musikdrucke: ca. 600
  • Drucke 1501 ff. (Schwerpunkt 16.-18. Jahrhundert): ca. 146300

Aufstellung der Bibliothek an der UB Augsburg

In Augsburg wurde die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek in einem gesonderten Magazin unter Beibehaltung der im 19. Jahrhundert eingeführten Systematik  aufgestellt.

 

Auch die alten, auf dieser Systematik basierenden Signaturen wurden belassen. Sie wurden lediglich durch Ergänzung des einleitenden Lokalkennzeichnes 02 an die Struktur der sonstigen Signaturen der UB Augsburg angepasst. 

 

Bücher mit besonders wertvollen Einbänden wurden in die Einbandsammlung überführt (Signatur mit einleitendem Lokalkennzeichen 212).

Erschließung durch Kataloge

Die Druckschriften der Jahre 1501 ff. sind vollständig im OPAC der Universitätsbibliothek nachgewiesen. Daneben sind der systematische Bandkatalog sowie der alphabetische Zettelkatalog (nur Autorenwerke) des 19. Jahrhunderts erhalten.

 

Die Inkunabeln sind in einer gesonderten Datenbank  nachgewiesen.

 

Bei den Handschriften sind erst Teilbereiche der mittelalterlichen Handschriften sowie die Musikhandschriften durch moderne Katalogpublikationen erschlossen. Für die noch nicht erschlossenen Bereiche muss auf den Band- und den Kapselkatalog des 19. Jahrhunderts zurückgegriffen werden.

 

Im Zuge der Bereitstellung von Digitalisaten über den OPAC wurden einige Inkunabeln und Handschriften inzwischen in vereinfachter Form auch im OPAC nachgewiesen.

 

Provenienzangaben im OPAC

Bei der Katalogisierung der Druckschriften 1501 ff. wurden die Provenienzen erfasst, sofern sie durch handschriftliche Einträge, Exlibris, Supralibros etc. belegt sind. Individuelle Vorbesitzer sind in den Katalogeinträgen meist unter Hinweis (lokal)angegeben.

 

Recherchiert werden kann nach diesen Vorbesitzern über das Suchfeld Freie Suche. Für eine gezielte Suche empfiehlt es sich, in dieses Feld das Stichwort vorbesitzer sowie Namensbestandteile einzugeben (z. B. vorbesitzer nerling) und eventuell in einem zweiten Suchfeld Signatur den trunkierten Signaturanfang 02/* .

 

Die Bände, für die bislang als Provenienz die Bibliothek Markus Fugger nachgewiesen ist, enthalten in den Katalogeinträgen unter Code (lokal) das Kürzel mf.
Recherchiert werden kann nach diesen Bänden, indem man in das Suchfeld Erscheinungsform/Code den Namen markus fugger eingibt.  

 

Die Katalogeinträge zu den Büchern aus Klosterbestand enthalten unter Code (lokal) die folgenden Kürzel:

 

  • sm (Füssen, Sankt Mang)
  • hk (Donauwörth, Heilig Kreuz)
  • md (Mönchsdeggingen)
  • ma (Maihingen)
  • ki (Kirchheim)

Recherchiert werden kann nach diesen Bänden, indem man in das Suchfeld Erscheinungsform/Code den ausgeschriebenen Klosternamen eingibt (also wie oben in Klammern angegeben).

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